Autoindustrie: Abstiegsängte und Abwehrkämpfe

Die Krise der Auto- und Zulieferindustrie ist unübersehbar. Ein um zwei Millionen Fahrzeuge reduzierter Absatz pro Jahr in Europa seit sechs Jahren, Verkaufseinbrüche in China und anderen Teilen der Welt für drei Konzerne aus Deutschland und zwei aus Frankreich: Volkswagen, Mercedes, BMW, PSA und Stellantis. Der Absatz von Elektro-Autos ist eingebrochen und chinesische Hersteller beginnen mit dem Export nach Europa. Betriebsverlagerungen, Werksschließungen und Massenentlassungen gehören wieder zur Vorzeigeindustrie, zum Motor der europäischen Wirtschaft.

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Die Autoindustrie in der Systemkrise

Die Krisen in der Autoindustrie kommen regelmäßig, die Abstände verkürzen sich und die Krisen werden heftiger. Wie auch jetzt wieder geht es um Konkurrenz, um Märkte und Marktanteile, um den Aufbau und dann auch wieder die Zerstörung von Kapazitäten in geschrumpften Teilmärkten.

Die Krisen tragen die Tendenz zur Vernichtung von Konkurrenten und kleinere oder größere Schritte zur Monopolisierung in sich. Die Schließung des Opel-Werkes in Bochum und des Ford-Werkes in Saarlouis sind die jüngsten Brocken dabei, die Bildung des Stellantis-Konzerns mit Peugeot, Citroën, Opel, Fiat und Chrysler eines der Beispiele für Konzentration. In den zurückliegenden fünf Jahren wurden bereits über 60.000 Arbeitsplätze in der Zulieferindustrie verlagert oder vernichtet, viele Standorte aufgegeben.

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IG Metall: Immunisierung und aktiven Kampf gegen die Faschisten!

Hans-Jürgen Urban: Gute Arbeit gegen Rechts. Erschienen in der Reihe »Arbeitspolitik: Theorie, Praxis, Strategie«. VSA-Verlag, Hamburg 2024

Die Rechtsentwicklung ist eine Bedrohung für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Denn Höcke und Co. haben in ihrer autoritären Gesellschaft für die Kolleginnen und Kollegen wegen ihrer integrativen Arbeit, ihrer konträren Position zum Kapital, ihres demokratischen Anspruchs auf Mitbestimmung in Wirtschaft und Gesellschaft keinen Platz vorgesehen.

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Tabubruch und Kräftemessen bei Volkswagen

Direkt vor den nächsten Tarifverhandlungen am Mittwoch platzte die Bombe: Der VW-Konzern will drei Werke schließen, besonders gefährdet ist das Werk in Osnabrück. Neben einem massiven Personalabbau drohen zudem Entgeltverluste »in Richtung 20 Prozent«, wie es in einer Mitteilung des Betriebsrates heißt. Das sei »kein Säbelrasseln in der Haustarifrunde«, warnt der Betriebsrat. Als »Kampfansage von historischem Ausmaß« bezeichnet er das Vorgehen des Managements.

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Arbeit gut, alles gut?

Die Welt befindet sich im Umbruch, Krisen und Kriege dominieren das Weltgeschehen. Das hat massive Wirkungen auf die Erwerbsarbeit, verlangt radikale Veränderungen bei Produktion und Konsum und gefährdet in der Folge Arbeitsplätzen und sozialen Errungenschaften. Hans-Jürgen Urban vom Vorstand der IG Metall fragt mit einen Sammelband unter dem Titel „Gute Arbeit gegen Rechts“ danach, wie wir verhindern, dass aus den aggressiven Weltverhälntissen auch aggressive Betriebsverhältnisse werden. Er orientiert auf Immunisierung gegen Rechts durch Gute Arbeit und aktiven Kampf gegen die Faschisten. Eine Buchbesprechung.

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VW: 22 Milliarden Gewinn ausgeschüttet! Wer zahlt für die Krise?

Kritisch berichtet die Presse in Wolfsburg über die Krise bei VW. Muss nur der Malocher für die Krise zahlen? Und die IG Metall fragt nach dem Anteil des Vorstands und der Aktionäre. Immerhin hat VW rund 22 Milliarden Euro seit 2022 ausgeschüttet.

30.000 Arbeiterinnen und Arbeiter zu viel an Bord? genau wie vor 30 Jahren?

Das VW-Beben steht für die Kündigung der Beschäftigungssicherung, für die Drohung, Werke zu schließen und Mitarbeiter betriebsbedingt zu entlassen. Das VW-Beben markiert eine Zeitenwende. Aus Sicht des VW-Betriebsrats und der IG Metall ist der Fall klar: Die Beschäftigten des Autobauers sollen die Zeche zahlen für Fehlentwicklung, Fehlentscheidungen, Konjunkturschwäche, wirtschaftlichen Abschwung. In ihrem jüngsten Flugblatt stellt die Gewerkschaft daher die aus ihrer Sicht folgerichtige Frage: „Welchen Beitrag leistet eigentlich das Top-Management und welchen die Aktionäre?“

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VW-Konzern hat große Gewinne gemacht!

Wolfsburger Konzern droht mit Massenentlassungen, Luxussparte gewinnbringend. Exbetriebsrat fordert Konversion.

Volkswagen hat 30.000 Massenentlassungen und Werksschließungen angekündigt, verbreitet Angst und Schrecken in Brüssel, Wolfsburg, Zwickau, Emden, Osnabrück, Dresden, Salzgitter und Chemnitz. Angst und Schrecken zu verbreiten ist Methode und Ziel der Kampagne von VW und der Presse in den jeweiligen Standorten. Aber es gibt Mut, Kampfesgeist und ein gutes Selbstbewusstsein der Arbeiterinnen und Arbeiter.

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Aktive Wirtschaftspolitik oder Deindustrialisierung

Die Zukunft der Fahrzeugindustrie ist entscheidend – IG Metall legt 11-Punkte-Plan „für ein modernes, innovatives und gerechtes Industrielandvor. Warum funktioniert die Transformation in weiten Bereichen nicht? Die IG Metall hat die Chance, die Verkehrswende mitzugestalten und zu gewinnen – oder sich an die schwächelnde Autoindustrie zu binden und zu verlieren. Es braucht linke Industriepolitik statt Marktgläubigkeit. Weniger umweltzerstörerische Produkte wie Autos setzen Ressourcen frei für nachhaltige Produktion.

Die IG Metall steht zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens und ist – trotz guter gemeinsamer Positionen mit Umwelt- und Sozialverbänden1 – ziemlich ratlos in der Debatte und den Aktionen zur Begrenzung des Temperaturanstiegs, zur Verkehrswende und der Zukunft der Fahrzeugindustrie.

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Selbstbewusste Belegschaft: Wir sind Volkswagen – ihr seid es nicht!

„Freiheit statt Tempolimit“ – tönte vor kurzer Zeit der oberste VW-Manager Blume. Die Wolfsburger Presse beschrieb das als „Balsam für die Werker-Seele“. Was für ein Schmalz, was für ein ideologisches Geschwätz bei der Androhung von Massenentlassungen und einer ersten Werksschließung in Brüssel.

Unter der Überschrift „Festgefahren“ wurde in „arranca“1 im Juli diesen Jahres ein Aufsatz von mir veröffentlicht, in dem beschrieben ist, wie die Autoindustrie die Verkehrswende blockiert und mit ihrer hochpreisigen Luxusstrategie in eine strategische Sackgasse rast.

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Zeit für gutes Leben – Arbeitszeitverkürzung: Transformationsprojekt der Vielen

Ein kollektiver Diskussionsbeitrag herausgegeben vom Institut Solidarische Moderne e.V.

Wie kann Arbeitszeitverkürzung Realität werden?

Wir haben auf Zeit keinen Einfluss, können sie nicht dehnen und nicht schrumpfen lassen. Was wir können, ist, darüber mitzubestimmen, wie wir die uns zur Verfügung stehende Zeit verbringen. Und wie groß der Anteil jener Zeit ist, die wir gemeinhin als Erwerbsarbeitszeit bezeichnen. Darüber wird seit jeher diskutiert. Jede Reduzierung der Erwerbsarbeitszeit musste erkämpft und erstritten werden. Dies gilt auch für die Gegenwart. 

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