Zwei Jahre Dieselgate: Vorsätzliche Körperverletzung mit Todesfolge

11.000 Tote in Europa

„Wir wissen, dass eine Vielzahl Menschen wegen einer zu hohen Stickoxid-Belastung vorzeitig stirbt. … Wir müssten also den Dieselverkehr großflächig aussperren.“ Jedes Jahr sterben über 100.000 Menschen durch Dieselabgase, fast 40.000 davon durch nicht eingehaltene gesetzliche Abgaswerte, so jüngst die Ergebnisse einer Studievon Environmental Health Analytics, einer Consulting-Firma aus den USA, die sich auf die Analyse und den Zusammenhang von Umwelt- und Gesundheitsbelastungen spezialisiert hat (https://www.envhealthanalytics.com/). Es war lange bekannt, dass der vor zwei Jahren ans Licht gekommene millionenfache Dieselbetrug von Volkswagen und anderen Endherstellern sowie den Zuliefergiganten Bosch und Continental zusätzlich Leben kostet. Nun wissen wir, wie viele Menschen dadurch vorzeitig sterben: fast 40.000 weltweit, mehr als 11.000 in Europa. Zwei Jahre Dieselgate: Vorsätzliche Körperverletzung mit Todesfolge weiterlesen

Irr und wirr: Volkswagen-Retter Johann Jungwirth

Ein Dipl.Ing Elektrotechnik, 45 Jahre alt, soll Volkswagen retten: Johann Jungwirth. Wer ist dieser Typ, von dem das Handelsblatt berichtet, alle würden ihn „jj“,(sprich: jay jay) nennen und er versprühe den Geist des Silicon Valley. „Den Wolfsburgern soll er die Angst vor der Digitalisierung nehmen.“[1]

Von 1994 bis 2013 war er bei Daimler beschäftigt, 2014 /2015 bei Apple, seit November 2015 ist er bei VW beschäftigt und trägt den großspurigen Titel „Chief Digital Officer“ (CDO), eine neu geschaffene Managementposition. Es soll DIE zentrale Funktion in der Zukunftsstrategie des Konzerns zur Digitalisierung sein, direkt dem Vorstandsvorsitzendem Müller unterstellt. In Wikipedia können wir über ihn lesen: „Er bringt in den Konzern einen neuen Umgangston aus seiner alten Wirkungsstätte im Silicon Valley ein, meidet Anzüge und lässt sich mit seinem Spitznamen JJ und per Du anreden.“ [2] Irr und wirr: Volkswagen-Retter Johann Jungwirth weiterlesen

Glimmer in Katar, dicke Luft zu Hause.

Zusätzlich zu den bisher kalkulierten fast 25 Milliarden Euro Kosten des Abgasbetruges kommen jetzt 2,5 Milliarden Euro, die Volkswagen zu einer sogenannten „Gewinnwarnung“ nach Aktienrecht zwangen. Insbesondere in den USA gestaltet sich der Rückkauf von hunderttausenden Fahrzeugen und die Umrüstung als schwieriger, zeitaufwändiger und teurer, als bisher publiziert. Im Unterschied dazu wird in Deutschland immer noch gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Glimmer in Katar, dicke Luft zu Hause. weiterlesen

Zukunft der Automobilindustrie – wider die orwellschen Phantasien. Heinrich-Böll-Stiftung sagt Veranstaltung ab.

Während die Autoindustrie vorgibt, auf E-Mobilität zu setzen, weiß jeder vernünftig denkende Mensch, dass das keine ökologische Alternative ist und auch nicht klappen kann. Eine soziale Alternative wäre E-Mobilität schon gar nicht, weil viel weniger Arbeit (-splätze) benötig wird und weil das Auto zugleich wesentlich teurer werden würde. Das vorgebliche Konzept der Autoindustrie ist zum Scheitern verurteilt, weil es an den realen Bedürfnissen der Menschen vorbeigeht, weil es ausschließlich unter dem Primat der Profitmaximierung geplant wird. Zukunft der Automobilindustrie – wider die orwellschen Phantasien. Heinrich-Böll-Stiftung sagt Veranstaltung ab. weiterlesen

#Dieselgate Kollateralschaden? 200 Testfahrer in Wolfsburg verlieren ihren Job

Alle Jahre wieder spendete die Technische Versuchs- und Service GmbH  zur Weihnachtszeit Spielzeug an den Heilpädagogischen Kindergarten Rappelkiste in Wolfsburg. Mit prall gefüllten Tüten kamen die Geschäftsführer und der Betriebsrat in den Kindergarten. Dort wurden sie von Kindern und Erzieherinnen schon sehnsüchtig erwartet. Das Spielzeug wurde aus dem Erlös der Mitarbeiter-Tombola auf der jährlichen Weihnachtsfeier gekauft. Damit ist jetzt Schluss, die Beschäftigten können nix mehr spenden, werden auch keine Weihnachtsfeier und keine Tombola mehr haben. #Dieselgate Kollateralschaden? 200 Testfahrer in Wolfsburg verlieren ihren Job weiterlesen

VW in Polen: Protest, Widerstand, Entlassungen.

Nachdem die VW-Beschäftigten in der Slowakei im Juni erfolgreich streikten, ging es in Polen und Portugal weiter. ImAugust spitzte sich die Auseinandersetzung um Wochenendarbeit bei VW in Polen wie auch in Portugal zu. Während in Polen die im Betrieb seit vielen Jahren dominante Gewerkschaft Solidarność  dem Begehren des Unternehmens auf eine regelmäßige 18. Schicht in der Nacht von Samstag auf Sonntag für die Produktion von Fahrzeugen zustimmte, formierte sich im Betrieb Widerstand; in Portugal kam es zum Streik. Viele Kolleginnen und Kollegen wollen nicht mehr für 500 Euro im Monat auch noch ihr Wochenende opfern. Die Initiative in Poznan, deshalb eine neue Gewerkschaft zu gründen, wurde vom Unternehmen massiv bedroht, in Portugal wurden Gespräche mit der Gewerkschaft von VW verweigert. VW in Polen: Protest, Widerstand, Entlassungen. weiterlesen

Restrukturierung bei Volkswagen – wie kann es gehen und was bleibt?

Volkswagen könnte sich, so melden es verschiedene Agenturen und Zeitungen, u.a. das Manager Magazin[1], von einigen Töchtern trennen.

Hintergrund dieser Überlegungen bei VW sind die immensen Kosten des Abgasbetruges und die Milliarden für Entwicklung von Elektromobilität, autonomen fahren, Digitalisierung und neuen Geschäftsfeldern wie  „Mobilitätsdienstleistungen“. Mit CarSharing und Roboter-Taxen sollen in den nächsten zehn Jahren dem ÖPNV die Kunden weggenommen und ein Umsatz von 40 Mrd. Euro erzielt werden. Außerdem haben sich die Kreditkonditionen für Volkswagen verschlechtert, die Schulden sind gestiegen, Restrukturierung bei Volkswagen – wie kann es gehen und was bleibt? weiterlesen

Eine Frage der Unabhängigkeit – Unternehmensgeschichte(n) bei Volkswagen

Die aktuelle Ausgabe „DAS ARCHIV – Zeitung für Wolfsburger Stadtgeschichte“.

In dieser Publikationsreihe werden laufende Projekte und Forschungserkenntnisse aber auch Akquisen und Materialien aus dem Stadtarchiv vorgestellt.

Darin u.a. ein Aufsatz unter der Überschrift „Eine Frage der Unabhängigkeit“ über Entlastung und Kontinuität in der Nachkriegszeit. Dabei geht es um die zunächst von Volkswagen verweigerte  Aufarbeitung der Rolle im NS als Rüstungsbetrieb mit zehntausenden Zwangsarbeitern und die Verantwortung dafür von Ferdinand Porsche und Anton Piëch. Eine Frage der Unabhängigkeit – Unternehmensgeschichte(n) bei Volkswagen weiterlesen

Der Berg kreißte und gebar nicht mal eine Maus – Kritik am „Dieselgipfel“

Foto: Matthias Müller (VW), Harald Krüger (BMW) und Dieter Zetsche (Daimler) nach dem Dieselgipfel. Bild: picture alliance / Maurizio Gambarini/dpa

«Die bürgerlichen Produktions- und Verkehrsverhältnisse, die bürgerlichen Eigentumsverhältnisse, die moderne bürgerliche Gesellschaft, die so gewaltige Produktions- und Verkehrsmittel hervorgezaubert hat, gleicht dem Hexenmeister, der die unterirdischen Gewalten nicht mehr zu beherrschen vermag, die er heraufbeschwor.» (Manifest der Kommunistischen Partei; MEAW, Dietz-Verlag 1979, Bd.1, Seite 422)

«Dieselgipfel – was für eine peinliche Inszenierung» so Die Zeit am 2. August: «Für die einen gelten Gesetze, für die anderen werden Gipfel veranstaltet.» Ähnlich kritisch äußern sich Umwelt- und Naturschutzverbändeverbände, Verkehrsinitiativen, DIE LINKE und einige Grüne. Der Berg kreißte und gebar nicht mal eine Maus – Kritik am „Dieselgipfel“ weiterlesen

Die Tortur: Lúcio Bellentani und VW in Brasilien – der NDR und andere Medien berichten:

Die Tortur: Lúcio Bellentani und VW in Brasilien

Sonntag, 30. Juli 2017, 11:05 bis 12:00 Uhr, NDR Info, hier nachzuhören:

https://www.ndr.de/info/sendungen/das_feature/Die-Tortur-Lucio-Bellentani-und-VW-in-Brasilien,sendung655654.html

„Das hier war meine Zelle“, sagt der ehemalige VW-Mitarbeiter Lúcio Bellentani. Nach Jahrzehnten steht er nun wieder in dem Folterzentrum in São Paulo, in dem er unzählige Grausamkeiten erlebte. Es ist einer der Orte auf einer Spurensuche zwischen Brasilien und Deutschland. Sie führt weiter in die Vorstadt der brasilianischen Wirtschaftsmetropole, die Stadthalle in Wolfsburg, zu einem Düsseldorfer Untersuchungsgefängnis und tief ins Amazonasbecken. Die Tortur: Lúcio Bellentani und VW in Brasilien – der NDR und andere Medien berichten: weiterlesen