Auseinandersetzen, um zusammen zu kommen!

Zoff zwischen der IG Metall und der Verkehrswendeinitiative in Wolfsburg: Erfolgreich sind wir, wenn wir zusammenhalten!

Die Krise der Autoindustrie, insbesondere die Krise von Volkswagen, ist unübersehbar. Das ist in erster Linie eine Krise der Beschäftigung und der Beschäftigten. Über 60.000 Arbeitsplätze wurden laut statistischem Bundesamt in den Jahren 2018 bis 2022 in der Autozulieferindustrie verlagert oder vernichtet. Volkswagen hat den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen angekündigt, Ford schließt die Fabrik in Saarlouis und von ehemals 60.000 Beschäftigen bei Opel sind noch knapp 13.000 übrig geblieben. Die Autofabriken sind massiv unterausgelastet. Dienst- und Geschäftsfahrzeuge tragen den Absatz. 80 Prozent werden mit Verbrennermotoren ausgeliefert. Der CO2-Ausstoß sinkt nicht. Der weitere Aspekt ist die Klimakatastrophe, die kein „weiter so“ erlaubt. Kolleginnen und Kollegen, die dieses Jahr ihren Urlaub in Italien, Griechenland oder Slowenien verbracht haben und wegen Waldbränden oder Überschwemmungen Hals über Kopf evakuiert werden mussten, konnten sich schon mal als Klimaflüchtlinge fühlen. Der Verkehrssektor hat bisher keinen positiven Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen geleistet, die Bundesregierung hat die Sektorziele gestrichen.

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„Automobilarbeiter sind ja keine Aliens“

Stephan Krull, ehemaliger Betriebsrat im Wolfsburger Werk von Volkswagen, im Gespräch über die Transformation der Autoindustrie: Eine Verkehrswende und eine Transformation der Autoindustrie wären möglich …

Der Gewerkschaft Verdi zufolge ist die Klimakrise im Mainstream der Gewerkschaftsbewegung angekommen, doch jenseits von Absichtserklärungen ist wenig Einsatz für einen ökologischen Umbau der Autoindustrie erkennbar. Ein Gespräch mit Stephan Krull über eine Transformation, die nicht vermieden, sondern nur in halbwegs geordnete oder aber desaströs-chaotische Bahnen gelenkt werden kann (von Minh Schredle, jungle world, 7.8.2023).

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Erwerbslosigkeit steigt: Autoindustrie vernichtet Arbeitsplätze!

Die Erwerbslosigkeit hat in Jahresfrist um 150.000 zugenommen, ist auf offizielle 5,7 Prozent gestiegen.

Wenn verdeckte Arbeitslosigkeit wie Kurzarbeit, erkrankte Erwerbslose und solche, die aus Altersgründen aus der Statistik gestrichen werden hinzugezählt werden, ist die Erwerbslosigkeit um 240.000 auf 3,5 Millionen Personen gestiegen, die tatsächliche Quote von Erwerbslosen liegt damit bei etwa 10 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, bei ca. 8 Prozent der Erwerbsbevölkerung insgesamt.

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Appell an die niedrigsten Instinkte

Die Autokonzerne appellieren in ihrer Werbung an die niedrigsten Instinkte der Menschen! Ungezügelte Emotionalität, Prestige serienmäßig, Freiheit auf Knopfdruck.

Aber die Vernunft kann nicht warten!

Ford-Kunden sollen ihre Kinder vergessen, bei Audi soll der Verstand aussetzen, BMW will uns den Atem rauben und Mercedes erfindet neuen Antriebsdrang. Das ist Ausdruck der vollständigen Verantwortungslosigkeit der Manager und Großaktionäre der Autoindustrie angesichts der dramatischen Lage, in der sich die Welt befindet mit Krieg und Klimakatastrophe, mit Lebensmittel- und Energiekrise, mit Millionen Menschen auf der Flucht. Diese Verantwortungslosigkeit und Verwahrlosung sind eine mittelbare kriminelle Sabotage und Blockade des völkerrechtlich bindenden Pariser Klimaabkommens, das durch die Bundesrepublik Deutschland auch wegen der Autoindustrie permanent verletzt wird.

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„Fremantle Highway“: Katastrophe für Seeleute und Nordseeregion

Eine kurzer Kommentar zum Feuer auf dem Autotransporter „Fremantle Highway“ in der Nordsee: Autofans verschiedener Richtungen – pro oder kontra Elektroauto – streiten leidenschaftlich darüber, ob das Feuer durch ein Elektro-Auto ausgelöst wurde oder durch einen Verbrenner.

Vielleicht wird es in Erfahrung gebracht und wir werden dann Bescheid wissen, wenn das Feuer in ein paar Tagen oder Wochen gelöscht sein wird oder wenn das Schiff gekentert und gesunken sein wird. Jedenfalls gestalten sich die Löscharbeiten als sehr schwierig, das Feuer ist außer Kontrolle. „Wir können nichts weiter tun als zuschauen, wie sich das mit dem Feuer weiter entwickelt“, sagte der Sprecher der niederländischen Wasserbehörde laut NDR vom 28.7.2023.

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Verkehrswende statt Autokrieg!

Kapitalismus ist Konkurrenz – bis zur Vernichtung der Konkurrenten. Es braucht jedoch dringend Demokratie, Mitbestimmung und soziale Garantien statt Krieg um Märkte, Marktanteile und Subventionen.

In den Betrieben der Auto- und Zulieferindustrie geht die Angst um: Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, Angst vor Schließung oder Verlagerung der Produktion, Angst vor dem Krieg der Autokonzerne untereinander und gemeinsam gegen das Klima und die Beschäftigten. Diese Angst ist oft nicht unbegründet, schließlich haben Bosch, Conti und Mahle sowie viele kleinere Zulieferer bereits Betriebe geschlossen, Opel ist aus Bochum verschwunden, Ford verlässt Saarlouis.

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Gute Arbeit in der Transformation

Arbeitszeitverkürzung auf der Agenda, für Gesundheit, Gerechtigkeit und Demokratie, tariflich und gesetzlich!

Die Redaktion der Zeitschrift der SPD-Linken, SPW – Sozialistische Politik und Wirtschaft, hat mich eingeladen, einen Beitrag zum Schwerpunktheft „Gute Arbeit in Zeiten der Transformation“ zu leisten. Die Jungsozialist*innen in der SPD brachten auf ihrem im Juli 2023 in Bremen veranstalteten „Kongress der Arbeit“ ihr Grundverständnis zum Ausdruck, demnach Erwerbsarbeit einen wesentlichen Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe und Selbstermächtigung darstellt. Arbeitszeitverkürzung, ein entschiedenes Vorgehen gegen die Ausbeutung von Frauen und migrantisierten Menschen, das Gelingen der Transformation der Wirtschaft und ihre Bedeutung für die Arbeitswelt sind wichtige Herausforderungen, denen sich dieser Kongress gewidmet hat. Mit dem vorliegenden Schwerpunkt möchten wir dazu beitragen, die Debatten rund um die Transformation stärker zu verknüpfen und damit fruchtbar für linke Politik zu machen.

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Arbeitszeitverkürzung als Transformationsprojekt

Wie wird Arbeitszeitverkürzung emanzipatorisch, solidarisch und transformativ?

Arbeitszeitverkürzung wäre ein großer Schritt in der sozial-ökologischen Transformation hin zu einem guten Leben für alle. Die radikale Umverteilung von Zeit, Einkommen und Sorgearbeit würde klimapolitische, feministische und soziale Kämpfe voranbringen und neue Möglichkeitsräume für politische Teilhabe eröffnen.

Ein Text und ein Projekt des Instituts Solidarische Moderne ISM:

https://www.solidarische-moderne.de/de/article/678.arbeitszeitverk%C3%BCrzung.html?fbclid=IwAR3ugKRR5vQQVQgU5TL5I5viioOQcrBTnsLk6-L5zeufpBqNJvh6evFm2wU

Hier die Aufzeichnung des Forums des ISM mit Andrea Ypsilanti (ISM), Anna Steide (politische Bildnerin zu feministischer Ökonomiekritik), Filippos Kortoglou (IG Metall) und mir über die Chancen und Potenziale von Arbeitszeitverkürzung:

Streik bei MOIA – neue Technik, alte Arbeitsbedingungen?

Die Technik für die Mobilitätsbedürfnisse in ländlichen Regionen ist da. Eine schändliche Bezahlung, die Profitmacherei von Volkswagen und anderen Autoherstellern verhindert jedoch, dass das gesellschaftsverträglich und bedürfnisorientiert genutzt wird.

In Hamburg und Hannover fahren seit vier Jahren Shuttles durch die Stadt:MOIA. Der Fahrservice gehört zum Volkswagen-Konzern. VW will Erfahrungen (und Daten) sammeln, um mit dem Geschäftsfeld Fahrservices den Umsatz des ÖPNV anzuzapfen. Dieses Experiment ist dem Unternehmen viele Millionen Euro wert – denn Gewinne wurden mit dem Großversuch bisher nicht erzielt. „Neben der Weiterentwicklung des Ridepooling-Services wird MOIA künftig eine noch relevantere Rolle für die Entwicklung des Zukunftsmarktes autonomer Mobilitätsdienste übernehmen“, erklärte bei Amtsantritt der neue Chef Sascha Meyer vor genau einem Jahr.

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Deindustrialisierung? So geht die sozial-ökologische Transformation nicht!

Magna in Dorfprozelten. Dorfprozelten, so heißt der Ort im Mainbogen zwischen Aschaffenburg und Würzburg. Den größten Arbeitgeber im Südspessart zu verlieren, wäre ein harter Schlag gewesen, ohne jeden Zweifel.

Wenn nicht mit mehr Energie für eine andere Produktion, für den öffentlichen Verkehr, für die sozial-ökologische Transformation gekämpft wird, kommt es zur Katastrophe, zu sozialen Verwerfungen mit allen politischen Konsequenzen.

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