Bremsspuren der Autokonjunktur zu Lasten der Beschäftigten

Arbeiter im Osten degradiert? VW ordnet für Werk in Zwickau 15 Wochen Kurzarbeit an. Stammwerk in Wolfsburg wird verschont.

Auf das Jahr 2019 werfen viele Beschäftigte der Autoindustrie begründet einen sorgenvollen Blick. Die Verkäufe an private Käufer sind rückläufig. Zwei Drittel aller verkauften Pkw in Deutschland sind inzwischen Dienst- und Geschäftsfahrzeuge – überwiegend größere, schnellere und schwere Spritschlucker. Ein nicht geringer Teil der Zulassungen erfolgen für die Hersteller selbst: leicht geschönte Statistiken.

Aber die Ökonomie lässt sich nicht überlisten. Das Jahr begann mit Schließtagen oder Kurzarbeit bei Ford, Audi, Opel und Volkswagen – starke Zeichen für nicht ausgelastete Kapazitäten. Bremsspuren der Autokonjunktur zu Lasten der Beschäftigten weiterlesen

Zukunft Auto Umwelt Mobilität

Die Diskussionen um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und über die Höhe der zulässigen Emissionen sind zu kurz gegriffen, wenn sie nur den ökologischen Aspekt berücksichtigen. Vielmehr geht es hierbei um eine gesellschaftliche, mithin soziale, ökonomische und ökologische Problematik von globalem Ausmaß. Zukunft Auto Umwelt Mobilität weiterlesen

Daimler AG, der Betriebsrat und der tendenzielle Fall der Profitrate

Politische Ökonomie mit Karl Marx und der Irrtum des Betriebsratsvorsitzenden Brecht.

Gewerkschaften und Linke müssen sich mehr mit politischer Ökonomie beschäftigen – alltäglich und seminaristisch. Dann wäre der oberste Betriebsrat bei Daimler vom Rückgang des Gewinns erstens nicht überrascht worden und zweitens wäre ihm etwas anderes eingefallen, als „wir müssen die Effizienz erhöhen, keine Frage.“

Michael Brecht, Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Daimler im Handelsblatt: „Wenn bei steigenden Stückzahlen die Ergebnisse schlechter werden, müssen wir die Effizienz erhöhen, keine Frage.“ Daimler AG, der Betriebsrat und der tendenzielle Fall der Profitrate weiterlesen

Jobs oder Klima? Die falsche Frage

Sexistische Werbung und Angriff auf den Öffentlichen Personennahverkehr!

Volkswagen hat vor Jahresende 2018 für aufgeregte Debatten gesorgt: 7000 Stellen sollen in Emden und Hannover wegfallen, weil diese Standorte – wie das Werk in Zwickau – für E-Autos umgebaut werden. Die Ankündigung wurde in einen Zusammenhang mit der Konferenz von Katowice und den Beschlüssen der EU zu CO2-Emissionen gestellt.
Volkswagen, die IG Metall und der Betriebsrat warnen vor zu ehrgeizigen Klimazielen, Niedersachsens Ministerpräsident Weil befürchtet einen unkalkulierbaren Stellenabbau, Bundeswirtschaftsminister Altmaier warnt vor der Überforderung der Autoindustrie, Betriebsratsvorsitzender Osterloh kündigt eine Reaktion der Beschäftigten bei den Wahlen an: «Ich frage mich, ob die Entscheidungsträger in Brüssel und Berlin sich darüber im klaren sind, was sie damit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Autoindustrie antun. Ich gehe davon aus, dass die Arbeitnehmer sich bei den anstehenden Wahlen genau ansehen werden, welche demokratische Partei ihre Interessen vertritt. Oder wer soziale Nachhaltigkeit tausender Arbeitsplätze vergisst und sich in den schicken Vierteln der Großstädte lieber für überscharfe Grenzwerte feiern lässt.» Die AfD spielt indessen den Verteidiger des «deutschen Diesel und der deutschen Arbeitsplätze». Aber wer die falsche Frage stellt, kann nicht zu einer richtigen Antwort gelangen. Jobs oder Klima? Die falsche Frage weiterlesen

Autokrise: Umbau und Abbau bei FORD

Die Autokrise beschleunigt sich und nimmt Formen an, Belegschaften in Angst und Schrecken

Alle Auto-Hersteller in Deutschland haben weniger Produktion und Verkäufe, bei Opel, Ford und Volkswagen wurde das Jahr mit Kurzarbeit begonnen, bei Ford geht es um Personalabbau in erheblicher Größenordnung.

Trotz oder wegen der erneuerten Kooperation Ford & Volkswagen – bei Ford in Deutschland wird die Produktion reduziert und später möglicherweise eingestellt. 1.600 Beschäftigte in Saarlouis stehen vor der Entlassung, 20.000 Beschäftigte in Köln und Saarlouis sind in Angst. „Ford werde sich stärker auf das Geschäft mit Nutzfahrzeugen konzentrieren und sein Angebot an SUV-Modellen ausbauen.“ Doch keines dieser Modelle wird in Deutschland gebaut. Ende 2014 wurde bereits das Werk im belgischen Genk geschlossen. Autokrise: Umbau und Abbau bei FORD weiterlesen

Experten gegen Experten? Experten gegen Lobbyisten!

Autoindustrie in der Offensive? Unterstützung einiger Lungenärzte, Protest zehntausender Schülerinnen und Schüler!

Nach jahrelangem Betrug geht die Autoindustrie jetzt in die Offensive, will die in der EU gültigen und von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geforderten Grenzwerte für Luftschadstoffe gar abschaffen bzw. erhöhen und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit dem Entzug der Gemeinnützigkeit und von öffentlichen Zuwendungen bestrafen. Volkswagen, BMW und Daimler wollen aus dem jahrzehntelangen Abgasbetrug noch Kapital schlagen. Oberlobbyist Verkehrsminister Scheuer freut sich „über die Versachlichung der Debatte“: „Wir brauchen eine ganzheitliche Sichtweise“, sagte er am Donnerstag (24.1.) im ARD-Morgenmagazin. „Wenn über 100 Wissenschaftler sich zusammenschließen, ist das schon einmal ein Signal.“ Ähnlich dümmlich bezeichnete er die Idee der von der Bundesregierung berufenen Kommission „Zukunft der Mobilität“, Geschwindigkeitsbegrenzungen von 130 km/h auf den Autobahnen einzuführen als „Gängelung“ und als „gegen jeden Menschenverstand gerichtet.“ Experten gegen Experten? Experten gegen Lobbyisten! weiterlesen

Hauptsache Arbeit? Abgasbetrug, Krise und die Folgen.

Die Autokrise ist unübersehbar, die Konkurrenz zerstört Lebensplanungen und Standorte: „Wir sind im Krieg“ – sagt der BMW-Boss.

Die „Umweltprämie“ ist eine Subventionierung und staatliche Maßnahme zur Absatzförderung, schleichende Entgeltreduzierung wird kombiniert mit unrealistisch geplanten drastischen Produktivitätssprüngen.

Was sind die Alternativen, welche Lösungen kann es für die
Beschäftigten geben? Die Kommission zur „Zukunft der Mobilität“ muss breiter und demokratischer zusammengesetzt werden.

Hauptsache Arbeit? Abgasbetrug, Krise und die Folgen. weiterlesen

Wahlkampfunterstützung für Trump – Arbeitsplatzvernichtung in Niedersachsen

Die Personalkonzepte von Volkswagen nehmen langsam Gestalt an. In den Werken in Emden, Zwickau und Hannover sollen künftig nur noch Elektro-Autos gebaut werden. Verschiedene Medien berichten, dass in Emden und in Hannover 7.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen – immerhin ein Drittel der etwa 20.000 Beschäftigten in diesen beiden Werken. Nicht in diese Zahl eingerechnet sind wegfallenden Arbeitsplätze im VW-Werk in Zwickau. Völlig zu Recht hat der Betriebsrat jetzt sein Veto eingelegt, als das Unternehmen  ein neues Werk in Südosteuropa errichten wollte.

Aber es mutet schon seltsam an, wenn der VW-Konzern gleichzeitig den Wahlkampf und die die Regierung des irren Trump in den USA sponsert: Wahlkampfunterstützung für Trump – Arbeitsplatzvernichtung in Niedersachsen weiterlesen

Volkswagen: Ein neuerlicher Einschnitt bei den Mitarbeitern ist unvermeidlich?

Alles nur eine „Programmoptimierung“? Profite sollen rauf, Kosten und Personal sollen runter!

Ein neuerlicher Einschnitt bei den Mitarbeitern ist unvermeidlich – wenn es nach den Eigentümern und nach den Managern geht.

Der Kernmarke des Volkswagenkonzerns ist ein weiteres umfassendes Sparprogramm verordnet worden. Das machte der operative Chef des Unternehmens, Ralf Brandstätter, beim Pressegespräch am 6. Dezember in Wolfsburg deutlich. Volkswagen: Ein neuerlicher Einschnitt bei den Mitarbeitern ist unvermeidlich? weiterlesen

Am Pranger: Die Deutsche Umwelthilfe

Seitdem die Deutsche Umwelthilfe Fahrverbote vor Gericht durchsetzt, sieht sie sich öffentlichen Angriffen ausgesetzt. Dabei müsste die Autoindustrie angeklagt werden!

Ich bin ja für Klimaschutz, aber … hört man allenthalben als Ouvertüre für den lauten Protest deutscher Klein- und Spießbürger: nicht gegen den Abgasbetrug und die Kartellabsprachen der deutschen Automobilindustrie, die zu Lasten der Kundinnen und Kunden ging, nicht gegen die Profiteure dieses systematischen Betruges, nicht gegen die mafiösen Strukturen, die dahinter stecken, nicht gegen die Großaktionäre, die Porsches, Piëchs, Quandts, Klattens und die Scheichs von Katar und Kuwait. Nein, sie krakeelen gegen die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Am Pranger: Die Deutsche Umwelthilfe weiterlesen