Beschäftigungseffekte nachhaltiger Mobilität

Die Gesamt-Beschäftigung bleibt in und durch die Transformation stabil!

Die Hans-Böckler-Stiftung (HBS) hat eine Studie beauftragt (M-FIVE und Fraunhofer ISI) mit der Untersuchung von Beschäftigungseffekten einer Transformation der Autoindustrie hin zu nachhaltiger Mobilität. Im Anhang eine Präsentation der Autor*innen der Studie bei einer Online-Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Baden-Württemberg.

Unabhängig von Corona haben wir es mit einer schweren Krise  der Automobilindustrie zu tun (Überproduktionskrise einerseits, Digitalisierung und Antriebswechsel mit entsprechenden Wirkungen auf geringeren Personalbedarf andererseits). Bereits im Jahr 2019 wurden Personalabbau und Werksschließungen von Auto- und Zulieferbetrieben angekündigt. In dieser Situation hat die HBS den Forschungsauftrag erteilt. Nunmehr liegt das Ergebnis vor. Beschäftigungseffekte nachhaltiger Mobilität weiterlesen

Mobilitätswende statt Arbeitsplatzvernichtung

Die Krise der Auto- und Zulieferindustrie ist unübersehbar. Weltweit sinkt der Absatz seit Jahren. In Deutschland lag die Produktion im letzten Jahr um 300.000 Fahrzeuge unter dem Niveau des Krisenjahres 2009. Corona hat diese Krise nun enorm beschleunigt.

Die Zulassungen im Inland sanken im April um 60 Prozent, in den ersten fünf Monaten in der EU um fast 50 Prozent. Millionen Fahrzeuge stehen unverkauft bei den Händlern und in den Werken. Es geht jetzt um hunderttausende Autos, die nicht gebaut werden. Drastisch sinkt die Auslastung der Fabriken, dramatisch hoch sind die Personalüberhänge. Für eine Ökonomie, die nur auf Wachstum gepolt ist, ist das eine Katastrophe. Viele kleine und mittelgroße Unternehmen haben schon Beschäftigte entlassen, Standorte geschlossen oder Insolvenz angemeldet. Mobilitätswende statt Arbeitsplatzvernichtung weiterlesen

Autokrise: Produktion für die Halde?

Die Autoindustrie hierzulande steckt in der tiefsten Krise seit 70 Jahren. Zulieferer stehen vor Pleitewelle

Ein Drittel weniger Pkw wurden im ersten Halbjahr 2020 in Deutschland zugelassen, bei Opel-Fahrzeugen weniger als 50 Prozent. Die Produktion sank branchenweit um 40 Prozent. Das ist der stärkste Einbruch seit 70 Jahren – liegt aber in gewisser Weise im Trend: In den Jahren 2018 und 2019 sank die Inlandsproduktion schon jeweils um fast zehn Prozent. Der Absatz wird fast ausschließlich von der Volksrepublik China getragen – in allen anderen Märkten geht es teils steil bergab. In vielen Ländern, so z. B. in Brasilien, gibt es Massenentlassungen und Betriebsschließungen im Automobilsektor. Autokrise: Produktion für die Halde? weiterlesen

Die Autoindustrie vor und nach „Corona“: Konversion statt Rezepte von gestern!

Die Betriebe der Auto- und Zulieferindustrie haben nach einer längeren Pause angekündigt, die Produktion wieder hoch zu fahren. Abgesehen davon, dass das in der Pandemie unabsehbare Gefahren beinhaltet, besteht die längerfristige Herausforderung darin, anders zu produzieren und zu arbeiten als vor der Pandemie. So kann es nur heißen: Konversion statt Rezepte von gestern! Die Autoindustrie vor und nach „Corona“: Konversion statt Rezepte von gestern! weiterlesen

Feine Gesellschaft

Razzia beim Automobilzulieferer Continental wegen VW-Abgasbetrug

Staatsanwaltschaft und Polizei hatten am 1. Juli Büros der Continental AG in Hannover, Frankfurt am Main und Regensburg durchsucht. Hintergrund der Razzien ist der Abgasbetrug bei Volkswagen. Die Staatsanwälte verdächtigen Continental, stärker an der Entwicklung der illegalen Abschaltvorrichtung bei Verbrennungsmotoren beteiligt gewesen zu sein, als angenommen. Feine Gesellschaft weiterlesen

Autokorrektur – eine Branche hat sich verfahren!

Autoindustrie – too big to fail? Und was macht die Gewerkschaft?

Zu Recht steht die Autoindustrie in der öffentlichen Kritik. Ihr hoher Exportanteil führt zur Verschuldung anderer Länder. Rohstoffe werden unter teils menschenverachtenden und die Natur zerstörenden Bedingungen produziert. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe trägt zur Aufheizung des Klimas bei. Die steuerliche und landschaftsplanerische Privilegierung der Autoindustrie geht einher mit einer Missachtung öffentlicher Mobilitätsangebote. Die hohen Profite aus der Autoindustrie werden privatisiert und bei wenigen Reichen konzentriert. Gleichzeitig sei die Autoindustrie von Niedersachsen bis Niederbayern der wichtigste Arbeitgeber und Steuerzahler. Wie kann unter diesen Bedingungen ein Ausgleich von ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit im Umbau der Mobilität in Deutschland gelingen? Autokorrektur – eine Branche hat sich verfahren! weiterlesen

Mobilitätswende statt Abwrackprämie!

Aus Protest gegen die drohenden Subventionen für die Autoindustrie sind in den letzten Wochen tausende Menschen auf die Straße gegangen. Die Aktionen standen unter dem Motto „Keine Kohle für Klimakiller! Mobilitätswende statt Abwrackprämie!“. Die Kritik an der Autoindustrie und der regelmäßigen direkten und indirekten Subventionierung gibt es schon viel länger. Ein Höhepunkt waren die Proteste gegen die IAA 2019 und die Obszönitäten, die dort ausgestellt wurden, für die dort geworben wurde: Sand im Getriebe! Mobilitätswende statt Abwrackprämie! weiterlesen

Klimaschutz oder Industriearbeit – ein antagonistischer Widerspruch?

Bearbeitung eines meines Erachtens auflösbaren Widerspruchs – wenn ganzheitliche Konzepte entwickelt werden, wenn die Erreichung der Klimaziele über Organisationsegoismus und Machfragen gestellt werden, wenn die Frage nach Verfügung und Eigentum angegangen wird. Eine Kontroverse mit der IG Metall. Oder: warum die IG Metall nicht richtig liegt, wenn sie dagegen zu Felde zieht, dass es keine Abwrackprämie für Autos mit Verbrennermotor gibt.

Nachsehenswert ein Gespräch zwischen Kai Burmeister von der IG Metall in Baden-Württemberg, Jessica Tatti (MdB Die LINKE) und mir als ehemaligem Betriebsrat bei VW und Koordinator des RLS-Gesprächskreises der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu Zukunft Auto, Umwelt und Mobilität. Klimaschutz oder Industriearbeit – ein antagonistischer Widerspruch? weiterlesen

Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel

Warum ausgerechnet die Autoindustrie?

Dieser Tage fand der dritte »Autogipfel« 2020 im Kanzleramt statt. Ausgerechnet Volkswagen, Daimler und BMW fordern von der Bundesregierung vielfältige Unterstützung: eine »Impulsprämie« für Neuwagenkäufe aller Art, »Abwrackprämie« für 20 Millionen Autos sowie eine höhere Prämie für Elektroautos – insgesamt stehen 20 Milliarden Euro im Raum. Für Ökonomen ist das verbranntes Geld, das nur zu vorgezogenen Käufen führt.

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