Ausweg aus der Autokrise: Pläne für die Zukunft der Fahrzeugindustrie

Es geht nicht nur anders, es fährt sich auch anders!

Der motorisierte Individualverkehr ist für einen großen Teil der Emissionen von Treibhausgas, Mikroplastik, Lärm und Stickoxiden verantwortlich. Schon in den 1990er Jahren forderten Umweltverbände und Gewerkschaft ein „Umsteuern, bevor es zu spät ist“.

Die IG Metall entwickelte konkrete Vorschläge: „Unser Ziel ist ein humanes, umweltverträgliches und effizientes Verkehrssystem. Das heute dominierende Auto muss als Bestandteil des integrierten Gesamtverkehrs neu konzipiert werden.“1 Anstelle des seit Jahrzehnten überfälligen sozial-ökologischen Umbaus der Autoindustrie hat ein Ausbau stattgefunden, ohne demokratische Legitimation, mit Milliarden-Subventionen: Die Produktion und der Export wurden massiv ausgeweitet, es wurde kein integriertes Verkehrssystem geschaffen, der Ausbau des ÖPNV hinkt weit hinter Bedarf und Notwendigkeit hinterher.

Ausweg aus der Autokrise: Pläne für die Zukunft der Fahrzeugindustrie weiterlesen

Volkswagen: Verlust oder Gewinn?

VW Quartalsbilanz – Papier ist geduldig: Eine Milliarde Verlust im 3. Ouartal, 3,4 Milliarden Gewinn in den drei Quartalen 2025?

Im 3. Quartal schreibt Volkswagen ein Minus von einer Milliarde Euro in die Konzernbilanz. Ursächlich sind der Absatzrückgang in Europa, entgangene Umsätze von zwei Milliarden Euro bei Porsche sowie die trumpschen US-Zölle. Der Umsatz in den USA sank um fünf Milliarden Euro. Der Spiegel schreibt: „Die VW-Tochter (Porsche) leidet unter Milliardenkosten für den jüngsten Strategie-Schwenk zur Verbrenner-Verlängerung.“ Tagesschau: „Insgesamt brach der VW-Gewinn in den ersten neun Monaten um mehr als 60 Prozent ein – von 8,8 auf 3,4 Milliarden Euro. … Diese positiven Signale kommen an der Börse gut an.“ Der Absatz und der Umsatz in den ersten drei Quartalen 2025 liegen auf Vorjahresniveau, das „operative Ergebnis“ betrug 5,4 Mrd. €, der Profit nach Steuern 3,4 Mrd. Euro. Es wird am Jahresende keinen Verlust geben, sondern einen Milliardengewinn.

Volkswagen: Verlust oder Gewinn? weiterlesen

Autogipfel: Die Geisterfahrer

Regierung und Autokonzerne führen die Industrie ins Abseits. Gleichzeitig erhöhen sie den Druck auf Beschäftige

Der Kanzler hat am 9. Oktober zum „Automobildialog“ ins Kanzleramt eingeladen. Ziel ist, „zentrale Herausforderungen der Branche zu diskutieren und mögliche Gegenmaßnahmen auf den Weg zu bringen“, also die Branche in der globalen Konkurrenz zu stärken. Es war wohl gefühlt der hundertste Autogipfel. Das halbe Kabinett und die Chefs der Autoindustrie einschließlich des VDA berieten über die gut prognostizierte und nicht mehr übersehbare Krise der Branche.

Autogipfel: Die Geisterfahrer weiterlesen

Panzer statt Porsche? Ein NEIN genügt nicht!

Was geschieht mit der VW-Fabrik in Osnabrück?

Absatzkrise bei Volkswagen verbunden mit der Androhung von Massenentlassungen und drei Werksschließungen. Ein Tabubruch, weil in der VW-Satzung und im VW-Gesetz festgelegt ist, dass der Aufsichtsrat der „Errichtung und Aufhebung von Zweigniederlassungen“ zustimmen muss. Im Ergebnis von Protesten und Verhandlungen mit der IG Metall wurde im Dezember 2024 für alle Standorte außer Dresden und Osnabrück der Ausschluss betriebsbedingter Entlassungen bis 2030 zugesagt. Für das Werk in Osnabrück gibt es Produktionszusagen nur bis September 2027. Rheinmetall hat ein Auge auf die Fabrik geworfen und der Porsche-Piëch-Clan will mit Rüstungsproduktion höhere Profite realisieren als in der schwächelnden Autoindustrie.

Aber es genügt nicht, laut und deutlich NEIN zu sagen – wenngleich das natürlich der Beginn sein muss. Es müssen auch Alternativen für die Produktion von Porsche und Panzer her. Die Arbeiterinnen und Arbeiter haben ein Recht auf soziale Sicherheit. Volkswagen hat nicht das Recht, das Werk und die Arbeiterinnen und Arbeiter einfach zu verstoßen. Und Volkswagen hat bei seiner mörderischen Geschichte schon gar kein Recht, wieder Fahrzeuge für den Krieg zu bauen und am Krieg Geld zu verdienen. Schon gar nicht in der Friedensstadt Osnabrück.

Es braucht eine Perspektive für die Arbeiterinnen und Arbeiter – jenseits von Porsche und Panzer. Dazu haben sich schon viele Leute Gedanken gemacht. Hier ein Vorschlag zur Güte.

Panzer statt Porsche? Ein NEIN genügt nicht! weiterlesen

IAA Mobility 2025: Die Autoindustrie zwischen Niedergang und Konversion

Die Monstermesse in München: Der Sozialstaat wird geschliffen und die Klimakatastrophe wird befeuert.

„Die Politiker verkaufen uns für dumm. Dann kommen die Aktionäre. Da geht das ganze Geld hin. Jetzt gibt so eine Scheißegal-Haltung. Dabei müsste man sich aufbäumen. Es fehlen Leute mit Courage“, sagt der Wirt der Tunneschänke in Wolfsburg.

Atom und Kohle – eine Blaupause für die Autoindustrie? Rüstungsproduktion ist keine Option und schafft keine Arbeitsplätze. Die IG Metall sucht ihre Position.

Auf den drei wichtigsten Automärkten – Europa, USA und China – ist der Marktanteil der deutschen Hersteller unter die Marke von 20 Prozent gefallen. „Ja zum Auto, Ja zum Autoland Deutschland“ tönt Söder aus Bayern und fordert „das Verbot von Pkw mit Verbrennungsmotoren“ ab 2035 zu kippen – obwohl es dieses Verbot überhaupt nicht gibt. Ebenso fordert Söder, „Fahrverbote“ zu verhindern wenngleich es überhaupt keine Fahrverbote gibt. Außerdem: CO2-Flottenwerte aufheben, keine Bußgelder bei Überschreitung und mehr Hoffnung auf künftige Erfindungen, umgangssprachlich „Technologieoffenheit“ – aber „autonomes Auto“ schnell auf die Straße bringen. Weiter: Subventionen für Autohersteller, billige Rohstoffe sichern und den Kids das Autofahren billig und schmackhaft machen. Bundeskanzler Merz wird, bevor er die IAA am 9.10. eröffnet, im Gespräch mit dem Vorstand des Verbandes der Autoindustrie (VDA) einen „kleinen Autogipfel“ abhalten und wohl ähnliches plus „Bürokratieabbau“ und Deregulierung verkünden. Den Arbeiterinnen und Arbeitern in der Autoindustrie hilft das nicht, es beschleunigt nur die Kimakatastrophe: Rückwärts mit Vollgas.

IAA Mobility 2025: Die Autoindustrie zwischen Niedergang und Konversion weiterlesen

Busse und Bahnen statt Panzer und Kanonen: Konversion ist möglich!

Wo sich die Beschäftigten nicht wehren, beschließt die Geschäftsleitung mit einem Federstrich die Schließung und zieht sie auch durch.

Was bedeuten die Artikel 14 und 15 des Grundgesetzes, was bedeuten das Allgemeinwohl und die Möglichkeit der Vergesellschaftung gegenüber der Gier nach maximalen Profiten.

Solidarität macht stark und Millionen sind stärker als Millionäre und Milliardäre. Es braucht für jeden Betrieb eine betriebliche und lokale Zukunftswerkstatt.

Busse und Bahnen statt Autos? Das geht – aber nicht ohne Beteiligung der Arbeiterinnen und Arbeiter, ohne Beteiligung von Betriebsrat und Gewerkschaft!

Busse und Bahnen statt Panzer und Kanonen: Konversion ist möglich! weiterlesen

Es geht um Interessen, nicht um Menschenrechte.

Die Debatte um Rüstungsproduktion ist auch in Niedersachsen voll entbrannt. Milliarden – whatever it takes – sollen für Kriegsproduktion zur Verfügung stehen. Die politische Lösung von Konflikten und Diplomatie sind überhaupt kein Thema mehr. Die Lehren des zerstörten Europas, der bedingungslosen Kapitulation der faschistischen deutschen Wehrmacht und die Erfahrungen der Entspannungspolitik im kalten Krieg scheinen vergessen. Was haben uns heute noch Willy Brandt und Egon Bahr zu sagen?

Es geht um Interessen, nicht um Menschenrechte. weiterlesen

Porsche-Piëch-Clan: Zurück zu den kriegerischen Wurzeln

Zahlreiche Meldungen und Überschriften in den vergangenen Tagen: Porsche SE will Investitionen in Rüstung ausbauen. Porsche will mehr in die Rüstung investieren. Porsche sucht Rendite in Rüstungsindustrie- Porsche flüchtet in Rüstungsgeschäfte. Porsche-Familie liebäugelt mit Einstieg in die Rüstungsindustrie. Porsche will Plattform für Rüstungsinvestitionen aufbauen.

Um das umzusetzen, zur öffentlichen Wirkung und zur ideologischen Unterstützung, will Porsche einen „Defense Day“ ausrichten.

Porsche-Piëch-Clan: Zurück zu den kriegerischen Wurzeln weiterlesen

VW-Werk Osnabrück vor der Entscheidung: Panzer oder Kleinbus?

Im Volkswagen-Werk in Osnabrück entscheidet sich die industrielle Zukunft Deutschlands. Weist sie in Richtung Rüstungsproduktion oder sozial-ökologische Mobilität? Eine Auseinandersetzung mit Signalwirkung – für Klima, Frieden und Klassenpolitik.

Stephan Krull und Mario Candeias

Stephan Soldanski, der Chef der IG Metall in Osnabrück, ist in Sorge: „Es wäre kurzsichtig, sich einseitig auf die Rüstungsindustrie zu konzentrieren“, sagte jüngst der Gewerkschafter.

VW-Werk Osnabrück vor der Entscheidung: Panzer oder Kleinbus? weiterlesen

Gewinneinbruch? Totes Kapital und Milliarden Rücklagen

Die Umsätze sinken und die Gewinne der deutschen Autoindustrie sind im ersten Halbjahr 2025 schmaler geworden. Die Großaktionäre, die eigentlichen Bestimmer in den Konzernen, zweifeln am Geschäftsmodell.

Gewinneinbruch? Totes Kapital und Milliarden Rücklagen weiterlesen