ArbeitFairTeilen – Krisenprävention und sozial-ökologische Transformation

Es geht um kollektive, gesetzliche und tarifliche Arbeitszeitverkürzung!

Dass Arbeitszeitverkürzung sinnvoll und nötig ist, ist, außer bei den Arbeitgebern, neoliberalen Politiker*innen und deren Haus- und Hof-Ökonom*innen, unstrittig. Dabei geht es nicht nur um ökonomische Fragen sondern gleichermaßen um politische, kulturelle und emanzipatorische Dimensionen des menschlichen Daseins.

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Der Eigensinn stößt sich an den Rahmenbedingungen

Humanisierung oder Rationalisierung? Das doppeltes Lottchen.

Besprechung einer Promotionsschrift zur Umsetzung des Projektes „Humanisierung der Arbeit“ mit der gescheiterten Einführung von Gruppenarbeit bei Volkswagen.

Gina Fuhrich hat in ihrer Promotionsschrift eine wichtige Etappe in der Entwicklung von Arbeitsorganisation bei Volkswagen einer sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Beschreibung und Analyse unterzogen. Es ist eine Premiere für mich, der ich selbst bei der Aushandlung und Einführung neuer Formen der Arbeitsorganisation als Betriebsrat im Volkswagen-Werk Wolfsburg beteiligt war, nunmehr die Beobachter:innen bzw. eine umfangreiche Arbeit über die Ergebnisse der Beobachtung der frühen diesbezüglichen Prozesse zu lesen und kritisch zu würdigen. Aber es ist eine Gelegenheit, etwas vom Beobachtungsobjekt zurückzugeben: Humanisierung oder Rationalisierung – Arbeiter als Akteure im Bundesprogramm „Humanisierung des Arbeitslebens“ bei der VW AG; Gina Fuhrich; Franz Steiner Verlag Stuttgart; 2020

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Theorie für die Praxis

Ohne politisch-ökonomische Theorie gibt es keine linke Industriepolitik.

Unsere Wirtschaftsweisen, die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik; Memorandum 2022 : Ideen für den Umbruch!

Auch wenn es etwas anstrengend ist, sollten solch analytischen Texte gelesen werden, um zu richtigen Schlussfolgerungen zu kommen: „Die fiskalischen Kosten der Arbeitslosigkeit betrugen im Jahr 2019 noch 51,3 Milliarden Euro, ein Jahr später dagegen 62,8 Milliarden Euro.“ Arbeitszeitverkürzung und ArbeitFairTeilen – wann, wenn nicht jetzt!

Ein paar Gedanken dazu nach dem Aktionen vom 1. Mai mit Millionen Menschen auf der Straße für ein gutes Leben für alle. Eine Losung der Gewerkschaftsjugend: 30 Stunden sind genug – Flexibilisierung ist Betrug!

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Arbeitszeitverkürzung ist ein linkes Projekt

Die Linke und die Kritik der politischen Ökonomie (Marx), über Arbeit, ArbeitFairTeilen und Arbeitszeitverkürzung – kurze Vollzeit für alle – über die Ökonomie der Zeit.

I. Die Linke und die politische Ökonomie

Im Programm der Partei Die LINKE heißt es unter anderem:

„Die LINKE steht für Umverteilung von Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung … Wir fordern als dringend notwendigen Schritt eine drastische Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit.“

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Die Verkehrswende und der Strukturwandel im mitteldeutschen Revier

Sonderwirtschaftszonen“ oder demokratische Beteiligung?

Der Ausstieg aus der Kohleförderung und Kohleverstromung führt zu einem Strukturwandel im mitteldeutschen Revier, im Rheinischen Revier und in der Lausitz. Dabei geht es um gut 20.000 direkte Arbeitsplätze, vor allem um die soziale, gesellschaftliche und industrielle Entwicklung nach fast 200 Jahren, in denen die Kohle im Mittelpunkt stand.

Der Ausstieg aus der Kohle ist im Verhältnis zum Umbau der Auto- und Zulieferindustrie ein vergleichsweise kleiner Strukturwandel, geht es hier doch um ca. 800.000 direkte Arbeitsplätze mit Schwerpunkten (Clustern) in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen, Bayern und NRW.

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Arbeitszeitverkürzung und Beschäftigungssicherung

Arbeitszeitverkürzung ist nicht nur ein Istrument zur Krisenpräventuion, sondern ein wesentlicher Beitrag zur Humanisierung der Arbeit, zur Selbstverwirklichung von Menschen.

Michael Erhardt ist Geschäftsführer der IG Metall Geschäftsstelle Frankfurt.
Zu seinen Kompetenzen zählt er selbst eine offensive Gewerkschaftspolitik und den sozialökologischen Umbau. Die soziale Seite der Transformation muss Sicherheit im Wandel für die abhängig Beschäftigten sein.
Wie ordnet sich da das Thema Arbeitszeit ein? Und ist der Kampf um kollektive Arbeitszeitverkürzung Teil der offensiven Gewerkschaftspolitik?
Darüber spreche ich mit Michael Erhardt, Zuhörende sind herzliche eingeladen, mitzureden.

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Volkswagen: Management by Stress

Die Angstmacher von Wolfsburg

Im März 2019 sahen wir die Ouvertüre zu den andauernden Provokationen des Managements von Volkswagen gegenüber der Gewerkschaft, der Belegschaft und dem Betriebsrat. Wolfgang Porsche meldete sich als Sprecher des Porsche-Piëch-Familienclans vom mondänen Genfer Autosalon mit einer Kriegserklärung an die Belegschaft und ihre Interessenvertretung: Behäbig seien die Wolfsburger Autobauer. »Ich habe ja nichts gegen Mitbestimmung, aber …«, so der Enkel von Ferdinand Porsche und mit zwölf Milliarden Euro Vermögen einer der reichsten Männer Deutschlands. Volkswagen bilde jedes Jahr 1.500 Lehrlinge aus, ohne zu wissen, wo sie eingesetzt würden. »Wir sind nicht das Paradies, sondern ein Unternehmen. Alle Investitionen müssen sich rechnen«, ließ er die Presse wissen – und meinte doch nur den Profit: Die damalige Ausschüttung von mehr als zwei Milliarden Euro war ihm offensichtlich zu wenig. Es folgte eine Breitseite gegen Beschäftigungssicherung und das VW-Gesetz: »Als Anteilseigner kann ich nur mit Nachdruck darauf verweisen, dass wir flexibler und effizienter werden müssen. Wir geben eine Arbeitsplatzgarantie bis 2025 oder sogar bis 2028 und wissen nicht, was in zwei Jahren aus China kommt. Das ist für mich problematisch.«i

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Projekt Arbeit und Mobilität 2030

Nicht nur den Motor wechseln, sondern das System!

Im Sommer 2021 fand das sechste „Spitzengespräch“ im Rahmen der „Konzertierten Aktion Mobilität“ im Bundeskanzleramt statt. Thematische Schwerpunkte des Gipfels waren «Sicherung der Wertschöpfung, Ausbau der Ladeinfrastruktur, Zukunftsfond Automobilindustrie und autonomes fahren» (so das Bundeskanzleramt). An dem Ge­spräch nahmen die Kanzlerin, mehrere Minister, die Spitzen von Union und SPD sowie Vertreter der Automobilbranche und der Gewerkschaft teil; Umweltverbände und Verkehrsinitiativen sucht man bei dieser «Konzertierten Aktion Mobilität» vergeblich.

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Mobilitätswende: Mit den Produzenten reden und den Umbau planen!

Eine Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung und erste Schlussfolgerungen, veröffentlicht in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 7-8/2021.

Nicht nicht nur die Gewerkschaften, auch die gesellschaftliche Linke und die sozialen Bewegungen, die sich für eine sozial-ökologische Wende stark machen, stehen vor großen Herausforderungen. Eigentlich erfordert die Zuspitzung der Klimakrise sofortiges Handeln, andererseits brauchen gesellschaftliche Veränderungen in „normalen Zeiten“ eben auch ihre Zeit. Die Mobilitätswende muss demokratisch gestaltet werden. Dazu gehört die Unterstützung von größeren Teilen der Beschäftigten der Autoindustrie. Wie denken sie, was fürchten sie, worauf hoffen sie – oder kleben sie am Auto, blockieren sie die Veränderungen? Wenn es sie denn gibt, ist die Blockade so beinhart, wie es das mediale Bild suggeriert? Ist nicht vielmehr das, was die Beschäftigten selbst über Klimapolitik, Transformation und Verkehrswende denken, ein blinder Fleck in der Berichterstattung der Medien – und allzu oft auch im linken und klimabewegten Diskurs? Es ist aber für politisches gesellschaftliches Handeln erforderlich, diese Hoffnungen und Ängste zu kennen und zu verstehen, um die richtige Ansprache zu finden und die richtigen Schritte zu gehen. Die Lücke wird jetzt gefüllt durch eine kleine Studie, die Jörn Böwe, Johannes Schulten und ich für die Rosa-Luxemburg-Stiftung erarbeitet haben. Ich stelle hier kurz die Thesen vor, die die Ergebnisse zusammenfassen. Anschließend daran ein paar Gedanken zur Umsetzung, zur Realisierung der Mobilitätswende mit den Beschäftigten. Mobilitätswende: Mit den Produzenten reden und den Umbau planen! weiterlesen