100 Jahre 8-Stunden-Tag, Vortrag von Prof. Ingrid Kurz-Scherf bei der Veranstaltung der Attac AG ArbeitFairTeilen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung am 27. Oktober 2018 in Erfurt:
Im November 1918 wurde auf Beschluss des Rates der Volksbeauftragten eine Anordnung über die Regelung der Arbeitszeit gewerblicher Arbeiter erlassen. Es war die Geburtsstunde des Achtstundentages. Seit es ihn gibt, ist er umkämpft: auf der einen Seite den Angriffen derer ausgesetzt, die sich die Arbeit anderer Menschen aneignen; auf der anderen geht es darum, die Frage der Arbeitszeit zum Gegenstand gesellschaftlicher Emanzipation zu machen, durch weitere Verkürzung, durch Umverteilung von Arbeit. Ende Oktober stand der Achtstundentag im Mittelpunkt einer Festveranstaltung mit dem Untertitel »Zeit für den nächsten Schritt«. Veranstaltet von der Attac-AG ArbeitFairTeilen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung ergriff dort neben Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow auch Ingrid Kurz-Scherf das Wort. Die Politikwissenschaftlerin war viele Jahre Leiterin des Tarifarchivs beim gewerkschaftsnahen WSI, Abteilungsleiterin für Tarifpolitik beim DGB-Bundesvorstand sowie Staatssekretärin für Arbeits- und Frauenpolitik im Saarland sowie in Brandenburg. Von 2001 bis Mitte 2015 lehrte sie als Professorin für Politische Wissenschaften in Marburg. OXI dokumentiert eine leicht gekürzte Fassung ihrer Rede, in der es um Notwendigkeit und Dialektik einer großen gesellschaftlichen Bewegung geht. Die Festveranstaltung zu 100 Jahre Achtstundentag ist im Internet unter rosalux.de dokumentiert. Vielleicht sind wir immer noch viel zu bescheiden! weiterlesen