Tönnies: Betriebsschließung in Weißenfels?

Sie wissen nicht, wo die Infektionsketten entstanden sind?

Es gibt sicher viele Gründe, die Großschlachterei Tönnies zu schließen: Menschenquälerei und Tierquälerei wären schön völlig ausreichend. Der Preisdruck auf die Vieh- und Landwirte, die extreme Ausbeutung der osteuropäischen Arbeiter, die Schweine bei Tönnies sind so billig, dass sie sogar nach China exportiert werden. Was für ein Wahnsinn!

Ich wurde gefragt, was die Antwort auf die erneuten massenhaft positiv getesten Personen bei Tönnies in Weißenfels sein könnte: Nach Einschätzung von Stephan Krull, Mitglied des Landesvorstands der Linken in Sachsen-Anhalt, kann es angesichts der dramatischen Entwicklung nur eine Konsequenz geben: „Der
Betrieb muss vorläufig geschlossen werden, bis das Infektionsgeschehen aufgeklärt und in der Stadt wieder
beherrschbar ist.“

Hier zum weiteren nachlesen: Tönnies

Natürlich muss der Lohn für die betroffenen Beschäftigten von Tönnies weiter bezahlt werden. Wäre ja noch schöner, wenn die sich hierher bemühen, für einen niedrigen Lohn die Schweine zerlegen, sich bei der Arbeit oder in den überteuerten und zu engen Schlafstätten infizieren und dann nicht einmal ihren kargen Lohn weiterbezahlt bekommen würden!

Anne Hafenstein, Projektleiterin der Beratungsstelle für migrantische Arbeitskräfte in SachsenAnhalt (BemA), berichtet, dass Ratsuchende auch in der vergangenen Woche noch berichtet haben, „dass sie tagelang nicht über ihr Testergebnis oder über Modalitäten der Quarantäne informiert wurden“.
Auch seien Personen, die auf ihr Testergebnis warteten und Krankheitssymptome aufwiesen, weiterhin mit
anderen Mitarbeitern untergebracht gewesen, die nach wie vor in den Betrieb gingen.

Was bleibt denn da anderes, als die Bude zu schließen?

Schon im September habe ich für die Linke in Sachsen-Anhalt erklärt: Wir unterstützen den Aufruf der NGG und des BUND zur Kundgebung und Demonstration am 5. September um 14 Uhr in Weißenfels. Das System von Tönnies & Co, aus Leiharbeit und Werkverträgen, aus krasser Ausbeutung von Menschen und der Missachtung von Tierrechten ist krank und macht krank.

Wir unterstützen den Kampf für eine Fleischwirtschaft ohne Ausbeutung, ohne Leiharbeit und ohne Werkverträge. Wir solidarisieren uns mit dem Kampf um sichere, gesunde und faire, tariflich entlohnte Arbeit.
Die Profite und der Reichtum von Tönnies & Co. sind auch durch ausbeuterische Lebens- und Arbeitsbedingungen zehntausender osteuropäischer Werkvertragbeschäftigter erkauft. Die Landesregierung und die Ämter vor Ort müssen den unerträglichen Zuständen in der industriellen Schlachtung endlich einen Riegel vorschieben.

DIE LINKE steht für das Verbot von ausbeuterischen Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft. DIE LINKE steht dafür, dieses kranke System zu stoppen.

 

 

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