70 Milliarden Euro Gewinnrücklagen!
VW macht kein verhandlungsfähiges Angebot, fordert aber Arbeitszeitverlängerung – dabei geht es ausschließlich um Gewinnsteigerung für die Großaktionäre, für den Porsche-Piëch-Clan und die Scheichs von Katar; trotz 70 Milliarden Euro Gewinnrücklage!
Und die „Enttäuschung“ ist allgemein bei den Gewerkschaftern, glaubten sie doch, immer wieder dem gleichen Irrtum verfallend, im Personalvorstand Karl-Heinz Blessing (SPD), einen der ihren zu haben. Aber wie jedes andere Vorstandsmitglied ist auch der Personalvorstand ausschließlich den Profitinteressen des Unternehmens, den Renditeerwartungen der Aktionäre, dem Porsche-Piëch-Clan und den Scheichs von Katar verpflichtet – so wie es vor Blessing eben Peter Hartz und Horst Neumann waren; allesamt Mitglieder der SPD und der Gewerkschaft und quasi von der IG Metall und dem Betriebsrat vorgeschlagen bzw. berufen worden.
Im Forderungskatalog fehlt, im Vergleich mit den Forderungen der Metall- und Elektroindustrie, die Forderung nach individueller Absenkung der Arbeitszeit. Der Grund dafür ist eine bereits sehr hohe Arbeitszeitflexibilität für das Unternehmen. Am Beginn des Jahres 2018 wird dieser „Arbeitszeitkorriodor“ fleißig genutzt. In Bereichen wie der Golf-Fertigung in Wolfsburg, der Bulli-Fertigung in Hannover oder der Fertigung für den US-Markt in Mexiko gibt es wegen Auftragsmangel „Arbeitsruhe“ und zum Teil länger andauernd die 4-Tage-Woche, andererseits läuft die SUV-Produktion des Tiguan in Wolfsburg auf Hochtouren, mit Überstunden und Wochenendarbeit wegen Auftragsstau: die atmende Fabrik und oft atemlose Beschäftigte. Bei dieser Ausgangslage hat das Unternehmen in der ersten Verhandlung erst gar kein Angebot unterbreitet, sondern die eigene wirtschaftliche Lage dramatisch dargestellt, auf die Konkurrenz und auf „globale Risiken“ hingewiesen. Tarifstreit bei Volkswagen: Personalabbau und Arbeitszeitverlängerung? weiterlesen