Was bleibt? – Osterunruhen 1968 in Hannover!

Das Attentat auf den SDS-Genossen Rudi Dutschke am 11. April 1968 veränderte die Republik. Geschossen hat ein Einzeltäter – Auslöser war jedoch die monatelange BILD-Hetzkampagne gegen Rudi Dutschke und die APO. Getroffen wurde einer – im Visier standen alle.

Doch überall in Deutschland entstanden Proteste gegen die BILD. In Hannover gab es schon am 12. April 1968 spontane Blockadeaktionen gegen die BILD-Auslieferung, die mit Wasserwerfern und Knüppeleinsätzen durch die Polizei endeten. Viele Aktivisten wurden verhaftet. Durch phantasievolle Aktionen gelang es den Demonstrantinnen und Demonstranten jedoch, viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und so die Stimmung für sich zu wenden. Was bleibt? – Osterunruhen 1968 in Hannover! weiterlesen

Umbau VW-Konzern: Ein harter Hund für die neue Etappe im Krieg der Konzerne

VW-Chef Müller war als Nachfolger von Winterkorn geholt worden, um die Scherben des millionenfachen Abgasbetruges aufzukehren und dabei die Aufklärung nicht zu weit zu treiben. Diese Arbeit ist weitgehend erledigt. In den USA wurden Strafen und Kosten von über 20 Milliarden Euro bezahlt und abgeschrieben, fast niemand fragt mehr nach den Verantwortlichkeiten für den Abgasbetrug im Konzern; von anfänglichen Sprüchen zur rücksichtslosen Aufklärung „ohne Ansehen der Person“ und von dem Versprechen der Transparenz ist nichts geblieben – trotz Landesbeteiligung und weitgehender gewerkschaftlicher Mitbestimmung im Unternehmen. Umbau VW-Konzern: Ein harter Hund für die neue Etappe im Krieg der Konzerne weiterlesen

Der Angriff auf unser Leben – unsere Zeit ist unser Leben!

Arbeitgeber und FDP trommeln für die Auflösung des 8-Stunden-Tages

Im November 1918 wurde durch Beschluss des Rates der Volkskommissare der 8-Stunden-Tag zum Gesetz erhoben. Seither konnten tarifliche Verbesserungen erkämpft werden, so die 5-Tage-Woche (Samstag gehört Pappi mir) und die 35-Stunden-Woche (Mehr Zeit zum leben, lieben, lachen). Damit haben sich die Arbeitgeber nie abgefunden. Jetzt blasen sie zum roll back und schicken als erstes die FDP vor, die am 15. März im Bundestag einen entsprechenden Antrag eingebracht hat. Per Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD soll in „Experimentierräumen“ eine „Flexibilisierung“ der täglichen Höchstarbeitszeit möglich sein. Wir brauchen jedoch Arbeitszeitverkürzung und eine faire Verteilung aller Arbeit – der Lohnerwerbsarbeit wie der unbezahlten Arbeit in der Familie und in der Gesellschaft: ein neues Normalarbeitsverhältnis, Kurze Vollzeit für Alle! Der Angriff auf unser Leben – unsere Zeit ist unser Leben! weiterlesen

#ArbeitFairTeilen: Die Wüste lebt!

#ArbeitFairTeilen – hier ein Bericht über das jüngste Treffen mit Informationen zum Arbeitsmarkt und den weiteren Projekten der Arbeitsgruppe. Nun kommt’s: Bei dieser AG kann jede und jeder mitmachen! Ist das nicht toll. Mehr noch: Wir suchen und brauchen Mitstreiterinnen und Mitstreiter; Jüngere und Ältere, Frauen und Männer! Also: DU bist herzlich eingeladen. Bei Interesse kannst Du Dich gerne bei mir melden!

Was die Attac AG ArbeitFairTeilen bei ihrem Treffen am 2. März in Hannover besprochen und geplant hat: #ArbeitFairTeilen: Die Wüste lebt! weiterlesen

VW-Umbau: Mitbestimmung und soziale Rechte adè?

Bei Volkswagen wird seit längerer Zeit über einen großen Konzernumbau, „den größten in der Geschichte“, wie das Unternehmen vorgibt, beraten, erste Schritte wurden bereits eingeleitet: Together 2015 heißt das Programm. Und es bedeutet wohl nicht, dass alle gemeinsam 2025 ankommen und erleben. Euphemistisch wird verkündet, Volkswagen solle moderner und sympathischer werden, die Mobilität würde „demokratisiert“. Die Komponenten-Werke und die LKW-Sparte sollen jedoch ausgegliedert werden, neue Geschäftsfelder werden als eigenständige GmbH’s etabliert- außerhalb des Tarifvertrages, außerhalb der Mitbestimmung durch Betriebsräte. Das Credo: „Wir müssen die Effizienz deutlich steigern – über die gesamte Wertschöpfungskette und alle Marken hinweg.“ VW-Umbau: Mitbestimmung und soziale Rechte adè? weiterlesen

Mobilitäts- und Verkehrswende – für wen, mit wem und wohin?

Veröffentlicht in der Zeitschrift SOZIALISMUS, Heft 3-2018

Die Autoindustrie befindet sich in einer großen Transformation mit offenem Ausgang. Ob die Produktion mit 85 Millionen Pkw weltweit im Jahr 2017 bereits ihren Zenit erreicht hat, ist offen. Doch dass sie in ihrer bisherigen Form keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr hat, steht außer Frage. Wir sind Zeugen einer Verkehrswende – unklar in welche Richtung: Profit- oder Bedürfnisorientierung? Das Auto inklusive Verbrennungsmotor genügt weder den Erfordernissen der Umwelt noch den unterschiedlichen Mobiltätsbedürfnissen.

Kai Burmeister von der Bezirksleitung der IG Metall Baden-Württemberg macht in der Ausgabe 1/2018 von Sozialismus den Vorschlag, strategische Debatten auf aktuelle Herausforderungen zu beziehen und nicht bei allzu zeitlosen Grundsätzen stehen zu bleiben.[1] Mobilitäts- und Verkehrswende – für wen, mit wem und wohin? weiterlesen

Zu wenig gefordert! Tarifabschluss der IG Metall

Veröffentlicht in analyse & kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis, Ausgabe 635 vom 20. Februar 2018

Die IG Metall setzte  in der Tarifrunde ein Thema und unterschätzte die Kampfbereitschaft der Belegschaften

Die Entgeltforderung der IG Metall in der jüngsten Tarifrunde im Pilotbezirk Baden-Württemberg war einfach und bescheiden: Sechs Prozent mehr Entgelt für zwölf Monate. Eine Forderung gestellt vor dem Hintergrund, dass die Gewinnsituation der Betriebe besser ist als in den letzten zehn Jahren. Und selbstverständlich haben die Beschäftigten den Anspruch, die Inflation (Zielinflation 2%) auszugleichen und am Mehrwert beteiligt zu werden (1,5% Trendproduktivität in der Gesamtwirtschaft, ca. 5% in der Metall- und Elektroindustrie). Üblicherweise kommt eine weitere Umverteilungskomponente hinzu, um von den Gewinnen des Unternehmen etwas mehr auf die Arbeitsentgelte zu übertragen. Zu wenig gefordert! Tarifabschluss der IG Metall weiterlesen

Die Einheitsgewerkschaft – hüten wie unseren Augapfel!

Ein Manuskript von mir für die Landesarbeitsgemeinsschaft Betrieb & Gewerkschaft der Partei DIE LINKE in Sachsen-Anhalt vom Februar 2018.

Geschichte und Bedeutung der Einheitsgewerkschaft in Deutschland mit Bezug zu den aktuellen sozialen Auseinandersetzungen in unserem Land, von Moderniesierungsverlierern und urbanen Milieus, von Klassenmacht, Interessen und Kämpfen unserer Tage.

Traditionell waren Gewerkschaften in Berufsverbände (Berufsgewerkschaften), regional und in weltanschauliche Richtungen „zersplittert“ bzw. wurden als solche erst gegründet. Karl Marx: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch! Eine Gewerkschaft, so die Idee, für alle abhängig Beschäftigten, um die Konkurrenz der Beschäftigten um Arbeit ausschalten, um Lohnsenkungen und Arbeitszeitverlängerung zu vermeiden. Notwendig war und ist dieses zur politischen und ökonomischen Emanzipation der Arbeiterklasse wie vor 150 Jahren: Solidarität statt Konkurrenz – ansonsten sind wir nicht in der Lage, uns gegen die Willkür des Kapitals durchzusetzen. Die Einheitsgewerkschaft – hüten wie unseren Augapfel! weiterlesen