Vollbremsung: Zur politischen Ökonomie des Autos

Während die Autoindustrie auf Elektro-Modus umschalten will, kommt Ungemach mehr als üblich ins Haus: Der gigantische Abgasbetrug, der Klimawandel, die Aktionen der Jugend für einen lebenswerten Planeten, die Blockade von Autofabriken und der mondän-perversen IAA bringen das Auto vollends in Verruf.

Die E-Autos werden noch als „Transformation“ verkauft, da kommen die mörderischen Schürf-Bedingungen für die Gewinnung Seltener Erden ans Licht der Öffentlichkeit und treiben den eitlen Nutzern die geheuchelte Schamesröte ins Gesicht.

Im jüngst veröffentlichten Buch schreibt Klaus Gietinger in diesem Zusammenhang über Glencore, den bereits aus den Paradise-Papers bekannten Konzern, einen der weltgrößten Rohstoffproduzenten (Seite 121): Vollbremsung: Zur politischen Ökonomie des Autos weiterlesen

Ausstieg sofort oder doch lieber Erhalt der Arbeitsplätze?

Gewerkschaften gehen immer davon aus, dass sie die unmittelbaren Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten haben – Arbeitsplatz, Einkommen, sonstige soziale Rechte; alles schwer erkämpft.

Die Kohleförderung in Deutschland ist klein geworden – 20.000 Beschäftigte in drei Revieren sind nicht wirklich viel für den Arbeitsmarkt in Deutschland (0,07 Prozent) – noch dazu bei einem angeblichen „Fachkräftemangel“. Veränderungen erzeugen Unsicherheit und Angst. Alles soll so bleiben, wie es ist; das wünschen sich diejenigen, die aus ihrer Sicht einen guten Job haben. Die Industrie hat ein großes Interesse am Weiterbetrieb der Tagebaue und Kraftwerke, weil damit viel Geld verdient wird. Daraus leiten sie die Forderung ab, für künftige entgangene Gewinne vom Staat entschädigt zu werden – und darüber wird in unserem Land ernsthaft diskutiert. Ausstieg sofort oder doch lieber Erhalt der Arbeitsplätze? weiterlesen

Hauptsache Arbeit? Der Abgasbetrug und seine Folgen

Drei Jahre sind seit der Aufdeckung des millionenfachen Abgasbetruges der Auto- und Zulieferindustrie im September 2015 vergangen, nachdem zuvor über ein Jahrzehnt Millionen Kundinnen und Kunden in aller Welt hintergangen wurden, der Umwelt irreparabler Schaden zugefügt und der Staat um erhebliche Steuereinnahmen betrogen wurde. Zunächst stand nur der Konzern Volkswagen wegen besonderer Dreistigkeit (Werbung mit „Clean-Diesel“) und Renitenz (Irreführung und Täuschung der Justizbehörden) im Scheinwerferlicht der Ermittlungen in den USA, dann Bosch und Conti als Zulieferer von Soft- und Hardware der „Abgasreinigung“, später gerieten dann eigentlich alle verbliebenen europäischen und amerikanischen Autokonzerne ins Visier der Ermittler. Der Betrug jedoch wurde keineswegs mit der Enttarnung im September 2015 beendet, sondern läuft ohne Unterbrechung weiter, wie der Produktionsstopp bei Audi wegen der aktuell eingebauten betrügerischen Software in der ersten Mai-Woche 2018 zeigte. Hauptsache Arbeit? Der Abgasbetrug und seine Folgen weiterlesen

Ohne Plan? Ohne uns! Gewerkschaften, Klimawandel und Mobilitätswende

50.000 Mitglieder der IG Metall demonstrierten am 29. Juni in Berlin, um einen fairen, sozialen, ökologischen und demokratischen Umbau von Industrie und Gesellschaft zu fordern. Der industrielle Umbau ist im Gange, Klimawandel und technologische Sprünge betreffen fast alle Menschen. Sind 50.000 Protestierende viel oder wenig, gemessen an zwei Millionen Mitgliedern und den Bewegungen der letzten Monate? Ohne Plan? Ohne uns! Gewerkschaften, Klimawandel und Mobilitätswende weiterlesen

30 Stunden sind genug! Ein Plädoyer für kollektive Arbeitszeitverkürzung!

Die Gewerkschaften sind in der arbeitszeitpolitischen Defensive. Der langjährige Verzicht auf die Forderung nach Reduzierung der Wochenarbeitszeit hatte ausufernde Arbeitszeiten und Kontrollverluste für Beschäftigte, Gewerkschaften und Betriebsräte zur Folge.

Zusätzliche freie Tage – Feiertage, Verfügungs- oder Urlaubstage – sind gut, aber ebenso wenig eine Alternative zur 30-Stunden-Woche wie die Tarifvereinbarung der IG Metall vom Frühjahr 2018. 30 Stunden sind genug! Ein Plädoyer für kollektive Arbeitszeitverkürzung! weiterlesen

Krise als Chance – Die Autoindustrie steckt in einem Dilemma!

Die Automobilindustrie befindet sich auf ihrem Höhepunkt und zugleich in der größten Krise ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte. Die Gesetze des Kapitalismus verlangen kategorisch nach weiterem Wachstum. Doch die begrenzten Ressourcen, die Megastaus in den urbanen Zentren und der wesentlich durch Emissionen des Verkehrs verursachte Klimawandel fordern eine Mobilität ohne private Autos mit Verbrennungsmotoren. Elektrofahrzeuge sind, entgegen weitverbreiteter Meinungen, kein Ausweg aus dem Dilemma, da der Ressourcenverbrauch und die Emissionen im Lebenszyklus, abhängig vom Strommix, nicht besser sind als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.

Zur «Lösung» des Energieproblems hat der Chef von Volkswagen, Herbert Diess, jetzt eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ins Gespräch gebracht.

Allerdings sind in der Auto- und Zulieferindustrie Hunderttausende Menschen beschäftigt. Die Branche trägt wesentlich zur Wertschöpfung bei. Die Autoindustrie ist eine Schlüsselindustrie für Deutschland, Frankreich, Tschechien, die Slowakei, inzwischen auch für Ungarn und Polen, zum Teil für Italien, Spanien und Portugal. Gleiches gilt für die USA, Mexiko und Brasilien, für Japan und Korea. Krise als Chance – Die Autoindustrie steckt in einem Dilemma! weiterlesen

IG Metall: Arbeitszeitverkürzung nicht auf dem Plan?

Vor dem Gewerkschaftstag der IG Metall: Der Vorsitzende Hofmann sieht keine Veranlassung für Arbeitszeitverkürzung – und erwähnt die Auseinandersetzung in den ostdeutschen Bundesländern nicht einmal!

Mehr Einfluss von Gewerkschaften gibt es nicht geschenkt, der muss erkämpft werden; ebenso die Überwindung von Resignation und Rechtsentwicklung!

Die Organisationsmacht der Gewerkschaften erodiert: weniger Tarifbindung, weniger Mitglieder und weniger Betriebsräte. Das führt – ganz objektiv – zur Verschärfung der Konkurrenz der auf Erwerbsarbeit angewiesenen Menschen um weniger werdende Arbeit. Die Krise der Auto- und Zulieferindustrie ist ein anschauliches Beispiel mit dem angekündigten Personalabbau, mit den Werks- und Betriebsschließungen. IG Metall: Arbeitszeitverkürzung nicht auf dem Plan? weiterlesen

ÖPNV statt SUV!

Initaitive und Bündnis für eine andere Verkehrspolitik, für die Stärkung des ÖPNV in Magdeburg.

Aufzeichnung einer Veranstaltung der AG ÖPNV von DIE LINKE im Stadtverband Magdeburg im Frühjahr 2019. Inzwischen gibt es das Bündnis mit Attac, Fahrgastverband, Die LINKE, Bündnis 90/Die Grünen, BUND, Studierendenrat der Univesität und weiteren Gruppen und Persönlichkeiten.

Es wurde ein Plakat herausgegeben 01-A3-Plakat-ProMVB-DRUCK fb, nun wird ein Flyer in großer Auflage verteilt: 20190603-A5-ProMVB-DRUCK-1

Riskante Autowette

VW und Ford kooperieren bei Modetrends der »neuen Mobilität«: Milliarden auf »autonomes Fahren« gesetzt!

In der Debatte um die »Transformation« der Automobilindustrie scheint eines klar: Das Produkt und dessen Nutzung müssen grundlegend verändert werden. Gestritten wird, in welche Richtung das gehen soll. Und wer diese kontrolliert. »Der Volkswagen-Konzern wird sein Kerngeschäft transformieren, mit mehr als 30 zusätzlichen elektrischen Modellen bis zum Jahr 2025, sowie dem Ausbau von Batterietechnologie und autonomem Fahren«, ist in »Zahlen, Daten Fakten, Volkswagen Navigator 2018« (März 2018) zu lesen. Im November hatte das Management verkündet, dass in den folgenden fünf Jahren 44 Milliarden Euro in E-Mobilität, neue Geschäftsfelder, autonomes Fahren und Digitalisierung investiert würden. Das ist ein Drittel der geplanten Gesamtinvestitionen. Nun wird teilweiser Vollzug gemeldet: Der Weg ist frei für eine Kooperation mit der Ford-Tochter »Argo AI«. Riskante Autowette weiterlesen

Ausgedieselt?

Ausgedieselt und ausgebremst – falsche Versprechen oder grüne Autozukunft?

Durch falsche Verbrauchszahlen, immer niedrigere Grenzwerte für Abgase und fehlende oder teure Nachrüst-Hardware fühlen sich die Dieselkäufer regelrecht betrogen. Die Konzerne jedoch wiegeln ab.

Nahezu 100 Prozent aller von Schummel-Software betroffenen Fahrzeuge seien inzwischen umgerüstet. Für andere Fahrzeuge, für die in Zukunft Fahrverbote drohen, fühlen sie sich aber nicht zuständig. Die Hersteller verweisen ihrerseits auf die harte Linie der Deutschen Umwelthilfe.

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