Fordlandia an der Aller?

Die Trinity-Fabrik in Wolfsburg scheint vor dem Aus zu stehen. Dass diese Fabrikplanung Unsinn war, habe ich bereits im August gesagt: New Volkswagen – „Outside the box“ oder weiter auf dem Holzweg? Der damalige VW-Boss Herbert Diess wollte mit der neuen Fabrik zeigen, dass er besser als Elon Musk ist – wer hat den größten: Tesla oder VW, Trinity oder Grünheide?Die Investition von 2 Milliarden Euro für diese Fabrik im Norden von Wolfsburg auf grünen Wiesen und Ackerflächen, eine Gigafactory nach dem Muster von Tesla in Grünheide: eine völlig überflüssige Kapazität und künftige Konkurrenz zu den anderen Standorten. Angesichts der Unterauslastung der bestehenden Fabriken ist das eine rein spekulative Investition. Statt neuer und noch teurer Elektroautos sollten besser kleine, smarte Busse für den öffentlichen Verkehr gebaut werden. Hinters Licht geführt wurde der Aufsichtsrat, wurden das Land Niedersachsen und die Stadt Wolfsburg, die sich schon im Goldrausch glaubten, Task Forces einrichteten und Subventionen anboten. Nun ist Zeit zum Nachdenken über grundsätzliche Veränderungen, über eine wirkliche #Verkehrswende und den Anteil von #Volkswagen daran. Dazu sollten sich wirklich alle mal zusammensetzen, beraten und demokratisch auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entscheiden, was getan werden muss, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Die Entscheidung darüber, was produziert wird, können wir nicht mehr alleine einem unberechenbaren Management überlassen.

https://www.news38.de/wolfsburg/vw/article300023360/vw-trinity-werk-warmenau-wolfsburg.html

Dialog für eine sozialgerechte und ökologische Verkehrsswende

Wie wir das Klima schützen und die Verkehrswende umsetzen können

Der sozial-ökologische Umbau der Gesellschaft ist eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft. Wie können die Klimaziele erreicht und die sozialen Ansprüche der Beschäftigten der Auto- und Zulieferindustrie gleichzeitig gesichert werden? Diese und weitere Fragestellungen beschäftigten die Teilnehmer*innen des „Wolfsburger Zukunftsdialog“ am 15. September 2022 im Bildungshaus der Volkshochschule. Als Ziel der Tagung soll ein zivilgesellschaftliches Bündnis entstehen, ein offener Debattenraum, in dem Fragen und Probleme der Transformation bearbeitet werden, um Ideen für die Zukunft gemeinsam zu entwickeln. Der „Wolfsburger Zukunftsdialog“ stellt das Bündnis von Gewerkschaften, Kirche, Umwelt- und Sozialverbänden für eine sozial gerechte Mobilitätswende auf lokale Füße.

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Beschäftigungsperspektiven durch Konversion?

Klimakatastrophe und Industriearbeit – Der Markt regelt es nicht, die Autokonzerne verhöhnen die Klimaziele und die notwendige Verkehrswende.

Die Klimakatastrophe ist da, die Menschheit überschreitet die planetaren Grenzen. Die Autoindustrie spielt eine wesentliche Rolle durch immer größere Autos mit mehr Ressourcenverbrauch. Der Verkehr verursacht, seit Jahren nicht gesunken, ein Fünftel des CO2-Aussstoßes. Wie können die Klimaziele erreicht und die sozialen Ansprüche der Beschäftigten gesichert werden? Der Markt regelt es offensichtlich nicht. Gelingen muss die Konversion wegen der Klimakatastrophe und der Beschäftigungskrise in der Auto- und Zulieferindustrie. Der Absatz von Autos ist weltweit und in Europa abgestürzt1. Das kommende Jahr wird durch eine Rezession gekennzeichnet sein. Die Krise verschärft die Konkurrenz zu Lasten der Beschäftigten. Angst und Unsicherheit breiten sich aus.

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Die Autoindustrie rüstet auf – ohne Plan B

Auftaktveranstaltung des Regionalen Transformationsnetzwerkes Südostniedersachsen (ReTraSON)

Am 13. Oktober 2022 wurde die Auftaktveranstaltung des Regionalen Transformationsnetzwerkes Südostniedersachsen in Wolfsburgs Autostadt prachtvoll zelebriert. Mehr als 200 Personen, hauptsächlich aus der Auto- und Zulieferindustrie, aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft nahmen teil.

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Die sozial-ökologische Transformation und gewerkschaftliche Perspektiven – Anforderungen und Erwartungen an demokratische und kritische Wissenschaft

  1. Gewerkschaftliche Perspektiven in der sozial-ökologischen Transformation Die Gewerkschaften, die Arbeitgeber und der Staat
  2. Bitten an demokratische und kritische Wissenschaftler*innen

Seit Beginn der UN-Klimakonferenzen im Jahr 1992 sind die jährlichen CO2-Emissionen nicht zurückgegangen. Vielmehr haben sie um über 60 % zugenommen. Warum ist das so – trotz aller Klimakonferenzen und weltweiter Proteste? Und vor allem: Wie können wir den Klimawandel aufhalten?

In der Klimabewegung gewinnt die Erkenntnis Raum, dass es so nicht weitergehen kann, dass wir einen Systemwechsel brauchen. Wenn Kohle und Öl wegen ausgetrockneter Flüsse nicht mehr transportiert werden können, wenn die Strompreise explodieren, weil die Kühlung der AKWs in Frankreich wegen zu wenig Wasser in den Flüssen unmöglich wird, ist das ein unübersehbares Zeichen der ökologisch-sozialen Super-Krise des Kapitalismus – mit drastischen ökonomischen Konsequenzen wie der derzeit historisch hohen Inflation. Die radikale Realität der Klimakatastrophe zeigt uns Grenzen dieser Art zu Wirtschaften bedrohlich auf. Gleichzeitig sehen wir am Beispiel der Renaissance von Atomstrom, der unterbliebenen Energie- und Verkehrswende, an der Abwälzung der Inflationslasten auf die unteren Schichten und Klassen, dass der Widerstand gegen diesen dringend notwendigen Systemwechsel schon auf Hochtouren läuft.

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Porsches Börsengang: Cash back für den Familienclan

Porsche geht an die Börse – ein „historischer Moment“? Hersteller von Luxusautos kehrt heim: Cash back und mehr Einfluss für den Porsche-Piëch-Clan.

Der VW-Konzern hatte im Februar 2022 mitgeteilt, die Umsetzbarkeit eines Börsengangs der Porsche AG zu prüfen – des Teilkonzernes, der für Produktion und Vertrieb der Luxusautos zuständig ist. Die gewünschten Ergebnisse liegen nun vor und der Vorstand von Volkswagen hat, natürlich mit Zustimmung des Aufsichtsrats, beschlossen, einen Börsengang der Vorzugsaktien der Porsche AG – vorbehaltlich der weiteren Kapitalmarktentwicklungen – anzustreben und bis Ende des Jahres 2022 umzusetzen.

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New Volkswagen – „Outside the box“ oder weiter auf dem Holzweg?

Angriffe auf Beschäftigte, Gewerkschaft und Betriebsrat werden subtiler und intensiver.

Die Krise bei Volkswagen und in der übrigen Autoindustrie ist unübersehbar. Drastisch sinkende Absatzzahlen und völlige Unklarheit über das Ziel der Transformation lassen keine halbwegs sinnvolle Strategie erkennen. Ohne Alternativen zum hergebrachten Geschäftsmodell wird es dem neuen Vorstandschef nicht besser ergehen als es den vorherigen ergangen ist. Mehr noch: Wenn eine grundlegende Verkehrswende nicht eingeleitet wird, wenn Profitmaximierung der Unternehmenszweck bleibt, dann sind bald Beschäftigung, Standorte und große Teile des Unternehmen als Automobilhersteller gefährdet. Die Eigentümer suchen schon nach neuen Anlagemöglichkeiten – wie immer ohne Rücksicht auf die Beschäftigten und deren Familien in den bisherigen Standorten.

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Die Autoindustrie konterkariert die Verkehrswende

TESLA verdient Geld mit der Klimakatastrophe, CO2-Schleuder wie Lamborghini (300 bis 500 g CO2 pro Kilometer) erhält eine Straßenzulassung.

Der Handel mit Verschmutzungsrechten muss beendet werden, 9-Euro-Ticket statt klimaschädlicher Subventionen.

Europas Autobauer haben die CO2-Flottengrenzwerte eingehalten, wie die NGO ICCT berichtet. Das bedeutet, dass keine Strafzahlungen fällig werden. Es bedeutet jedoch nicht, dass alle Autos diese Grenzwerte einhalten – im Gegenteil. Der CO2-Ausstoß von sieben Verbrennerautos kann durch ein einziges Elektroauto kompensiert werden. Diese völlig abstruse Regel führt dazu, dass immer mehr Autos und immer mehr Verbrenner auf die Straßen kommen: Die Gegen-Verkehrswende ist angelaufen. Das Kraftfahrtbundesamt meldet neue Rekorde bei der Zulassung von Autos in Deutschland: 48,5 Millionen PKW‘s, das sind fast 300.000 mehr als im Vorjahr – oder 584 PKW pro 1.000 Einwohner:innen. Mehr als 98 Prozent davon sind Verbrenner-Autos.

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Das Problem ist, dass die Vergangenheit nicht vergeht

Die Aktualität des braunen Erbes der reichsten Deutschen. „Ich glaube, die Gene bestimmen, wie viel man schafft.“

Von „seiner Hände Arbeit“ ist noch niemand reich geworden. Diejenigen, die von ihrer Hände Arbeit leben müssen, werden gerade abgezockt wie nie zuvor in der Geschichte der BRD. Die sogenannte Gasumlage und der Anstieg der Strom- und Gaspreise sorgen dafür, dass geringverdienende Menschen, Erwerbslose und Menschen, die Transferleistungen beziehen, an den Rand der Existenz gedrängt werden. Danke für nix an die Kanaillen in Berlin.

Ein Prozent der Bevölkerung schert das alles überhaupt nicht: Die Reichen werden in der Krise nur noch reicher. In Hamburg leben rund 1.300 Einkommensmillionäre („Durchschnittsverdienst“ ca. 3 Mio. Euro pro Jahr) und noch viel mehr Vermögensmillionäre mit ihrem Kapital, ihren Aktien und Immobilien.

Aber woher haben sie ihren Reichtum, wenn nicht „durch ihrer Hände Arbeit“?

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Verkehrswende: 30 Millionen mal 9-Euro-Ticket – weiterfahren!

Ohne 9-Euro-Ticket wird nichts besser!

Es ist eine kleine gelebte Utopie in diesem Sommer: Neun Euro pro Monat zahlen und dafür jeden Regionalzug, jede S-Bahn, jeden Bus und jede Tram im ganzen Land nutzen. So günstig wie noch nie! Das Ticket ist der Renner – die „Kleinstaaterei“ der unterschiedlichen Verkehrsbünde mit unsinnigen Grenzen und undurchsichtigen Tarifen und Tarifzonen waren überwunden.

Millionen Menschen haben sich drei Monate lang dieses Ticket geholt und konnten überall einfach einsteigen. Der Andrang war so groß, dass das System an seine Grenzen kam und alle Schwächen unerbittlich sichtbar wurden. Eine Mitteilung der Salzwedeler Verkehrsbetriebe PVGS ist nur eines von vielen Beispielen: „… durch das 9-Euro-Ticket kommt es zu einem erhöhten Bestellvolumen für den City-Rufbus. Aufgrund der hierdurch entstehenden Kapazitätseinschränkungen können ab 29.07.2022 nur noch eingeschränkt Rufbusanmeldungen angenommen werden.“ Das allgemeine Tarifsystem des Landkreises Altmark auch nur als Beispiel: „Für die Linie 8040 gilt der Wendlandtarif. Für die Linien 100, 301 und 311 gilt der marego Tarif und für die Linie 300 der VRB-Tarif ab der Kreisgrenze.“ – mit jeweils über zwanzig Preis-/Entfernungsstufen. „Die Fahrpreise ergeben sich aus den jeweiligen Zählstufen.“ Oft waren Züge überfüllt, eigentlich nie konnten Fahrräder mitgenommen werden, das Personal der Bahn ist über die Belastungsgrenze hinaus gefordert – mit entsprechenden Reaktionen.

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