Arbeiten in Zeiten von Corona? Leben vor Profite!

Berichte aus einigen Betrieben

Betriebe, in denen Produkte oder Dienstleistungen hergestellt werden, die nicht zur Versorgungssicherheit gehören, müssen sofort stllgelegt werden: Corona wird sich weiter ausbreiten, wenn nicht alle Erwerbsarbeit sofort beendet wird, alle Betriebe geschlossen werden, die nicht versorgungsrelevant sind!

Das geht nicht, ohne dass die Beschäftigten Unterstützung bekommen „ohne Limit“, wie das auch von Scholz, Altmeier und Merkel für die Unternehmen garantiert worden ist: 90 Prozent Kurzarbeitergeld für alle diese Menschen!

„Kurzarbeit ist natürlich auch ein finanzielles Problem für die Kolleginnen und Kollegen.“

In Sachsen sieht es so aus: Das Verlassen der eigenen vier Wände ohne triftigen Grund ist untersagt. Ausnahmen gelten unter anderem für die Ausübung beruflicher Tätigkeiten (auch der Hin- und Rückweg zur Arbeitsstätte). Wie entlarvend – individuelle Grundrechte werden drastisch eingeschränkt, die „Freiheit“ des Kapitals bleibt unangetastet , auch auf die Gefahr vieler zusätzlicher Ansteckungen durch Arbeit, die nun wirklich nicht versorgungsrelevant ist!

Wolfsburg:

Wer auf dem Prüfstand oder in den Werkstätten eingesetzt ist, kann seine Arbeit in Zeiten der Corona-Krise schließlich nicht mit ins Home-Office nehmen. Das gilt zum Beispiel auch für die Labore, für die Versuchswerkstätten – und etliche weitere Bereiche.

In Abstimmung mit dem Betriebsrat hat das Unternehmen für eine Entzerrung in der Abteilung gesorgt. Der Gleitzeitkorridor wird von 6 bis 19 Uhr ausgedehnt. Ein Teil der Beschäftigten arbeitet also früher, die anderen später.

Der Betriebsrat begrüßt die Maßnahme: „Ich würde in diesen Zeiten am liebsten alle nach Hause schicken. Aber das geht nun einmal nicht überall. Wir müssen unsere Arbeitsleistung erbringen.“

Während für die Beschäftigten aus der Produktion wegen Teilemangel und Auftragseinbrüchen Kurzarbeit infrage kommt, lägen diese wirtschaftlichen Gründe in der Forschung, Entwicklung und vielen anderen Bereichen in der Regel nicht vor.

In anderen Betrieben wird weitgehend normal gearbeitet – und ein Kollege schreibt mir den Grund dazu: „Die Arbeit ist ja weiterhin da und 60 % vom Mindestlohn wäre für viele Leute ziemlich hart. Die Firma würde eine womöglich wochenlange Schließung sicher nicht überstehen. Ein Problem bei uns ist die Enge in den Großraumbüros. Das Gesundheitsamt hat mir gegenüber erklärt, dass es noch keine Verordnung gibt, die einen Mindestabstand zwingend vorschreibt. So machen wir erst mal weiter. Es kann ja auch nicht die gesamte Wirtschaft lahm gelegt werden.“

Ein weiterer Kollege schreibt mir: „Zwei Drittel der Kollegen gehen zur Arbeit. Eltern, deren Kinder zu Hause betreut werden müssen, müssen Urlaub, Gleitzeit oder unbezahlten Urlaub nehmen. Kurzarbeit ist natürlich auch ein finanzielles Problem für die Mitarbeiter*innen. Die Gewerkschaft hat uns schon Entwürfe für Betriebsvereinbarungen für den Umgang mit Corona im Betrieb zugeschickt. Darum kümmern wir uns.“

Italien hat jetzt, viel zu spät, alle nicht versorgungsrelevanten Betriebe geschlossen. Wir hinken hinterher – und werden die bitteren Folgen zu tragen haben. Es ist unverantwortlich von der Regierung und unverantwortlich von den Unternehmen, die Menschen in Betrieben weiter arbeiten zu lassen, die für die Versorgung nicht unbedingt nötig und unverzichtbar sind. Und in diesen unverzichtbaren Betrieben müssen ausreichen Vorrichtungen zum Schutz der Beschäftigten zur Verfügung gestellt werden!

Wir bleiben zu Hause – wir sind doch kein Schlachtvieh!

https://www.change.org/p/bundesregierung-miete-zahlen-trotz-corona-90-kurzarbeitergeld-jetzt

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