Fahrerflucht: Geschichten aus der deutschen und südafrikanischen Provinz

Ausnahmsweise heute iher „nur“ ein Bericht aus dem Spiegel vom 18. März diesen Jahres. Als Vorbemerkung nur soviel: Müller ist nun noch weder Vorstand von Porsche noch der von Volkswagen und der zitierte Wolfgang Hatz ist längst bei Porsche rausgeflogen, seine Untersuchungshaft wurde nur gegen eine Kaution von drei Millionen Euro und ein Kontaktverbot mit anderen Verfahrensbeteiligten in den Ermittlungen wegen des Abgasbetruges außer Vollzug gesetzt:

VW-Chef Müller soll bei Fahrerflucht Beifahrer gewesen sein

Ein früherer Porsche-Top-Manager soll 2013 in Südafrika einen Unfall mit Verletzten verursacht und Fahrerflucht begangen haben. Laut „Bild am Sonntag“ war der heutige VW-Konzernchef Matthias Müller sein Beifahrer.

Der ehemalige Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz soll im Februar 2013 in Südafrika einen Verkehrsunfall verursacht haben. Das berichtet die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf die südafrikanische Polizei in Rosedale (Aktenzeichen 263/02/13). Bei dem Unfall sollen sieben Menschen verletzt worden sein. Manager Hatz sei mit einem silbernen Porsche vom Unfallort geflüchtet. Der Zeitung zufolge saß der damalige Porsche-Chef und heutige VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller auf dem Beifahrersitz.

Der Vorfall habe sich in der Provinz Nordkap ereignet, wo Volkswagen und andere Autokonzerne eine Teststrecke nutzen. Konzerne testen dort regelmäßige neue Fahrzeuge und Features. Auf dem Weg zum Hotel habe Hatz laut Ermittlungsakte eine rote Baustellenampel überfahren und anschließend zwei Kleinlaster von der Straße gedrängt, berichtet die „Bild am Sonntag“. Dabei seien mehrere Mitfahrer, die auf der Ladefläche saßen, zu Boden gestürzt und hätten sich verletzt.

Die Lage vor Ort soll unklar gewesen sein. Der damalige Porsche-Manager Hatz sei dann weiter gefahren, berichtet die Zeitung weiter. „Wir ermitteln gegen den Fahrer eines Porsche-Testfahrzeuges wegen rücksichtsloser Fahrweise und Unfallflucht“, zitiert die „Bild am Sonntag“ einen südafrikanischen Polizisten.

Ein Porsche-Sprecher bestätigte SPIEGEL ONLINE, dass Hatz an jenem Tag in einen Unfall verwickelt gewesen sei. Dabei habe es sich um eine Konzernfahrt gehandelt. Ein Volkswagen-Sprecher erklärte dazu, dass man damals einen Anwalt eingeschaltet habe, der damals erklärt habe, dass es keine Ermittlungen wegen Fahrerflucht gegen Manager Hatz gebe. Der Sprecher wollte nicht kommentieren, dass Müller als Beifahrer im Auto saß.

Ein Anwalt des früheren Top-Managers Hatz teilte der „Bild am Sonntag“ mit, dass er die Fragen nicht in der vorgegebenen Frist beantworten könne, weil sich sein Mandant in Untersuchungshaft befinde. Ein Ermittlungsrichter in München hatte die Haft im September 2017 angeordnet. Die US-Justiz hatte Hatz 2016 zuvor als möglichen „Mitverschwörer“ bei Abgasmanipulationen verdächtigt. Er habe Bescheid gewusst oder zumindest darüber hinweggesehen, erklärten die Ermittler in den Vereinigten Staaten. Der Anwalt von Hatz weist die Aussagen zurück: Die gegenüber Hatz erhobenen Vorwürfe seien falsch.

Top-Manager Hatz war von 2001 bis 2007 zunächst Chef der Motorenentwicklung bei Audi, danach bei VW und von 2011 an Entwicklungsvorstand der Porsche AG. Kurz nach Bekanntwerden der Dieselaffäre im September 2015 wurde Hatz von seinem Vorstandsposten bei Porsche beurlaubt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vw-chef-matthias-mueller-soll-bei-unfallflucht-in-suedafrika-beifahrer-gewesen-sein-a-1198667.html

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