für 30 euro durch die stadt

alle müssen zahlen, alle dürfen fahren – ist das gerecht?

In Berlin diskutieren die Regierungsparteien die «Öffi-Flatrate»: Für 30 Euro könnten Fahrgäste den öffentlichen Nahverkehr einen Monat lang nutzen. Gut so! Denn die Idee ist sozial gerecht und umweltfreundlich. für 30 euro durch die stadt weiterlesen

Scheindebatten, Plazebo-Aktivitäten und Schritte zur Mobilitätswende

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert“ – mit dieser Lebensweisheit von Albert Schweitzer eröffnete Wolfgang Müller-Pietralla seinen Vortag bei der Jahrestagung der niedersächsischen Allianz für Nachhaltigkeit (28.8.2019 in Hannover.)

Wer ist Müller-Pietralla und was ist die Allianz für Nachhaltigkeit?

Müller-Pietralla ist „Leiter Zukunftsforschung und Trendtransfer“ bei der Volkswagen AG – ein hohes Tier und ein wichtiger Mann mit – nach Selbstauskunft – direktem Zugang zum Vorstand des Konzerns. War viel zu erwarten von seinem Vortrag mit dem Titel „Perspektive Individualverkehr“? Scheindebatten, Plazebo-Aktivitäten und Schritte zur Mobilitätswende weiterlesen

Ferdinand Piëch: Eine prägende Figur des Kapitalismus

Ferdinand Piëch starb am vergangenen Sonntag nach einem Restaurantbesuch im bayerischen Rosenheim. Seine Witwe Ursula lässt verlauten: „Das Leben von Ferdinand Piëch war geprägt von seiner Leidenschaft für das Automobil und für die Arbeitnehmer.“ Sogleich wird diese Legende zum Titel in der FAZ, die ihn weiter als „gefürchteten Manager und großen Familienmenschen“ beschreibt – wohl wegen der 12 oder 13 Kinder, deren Vater er ist. Vorstand und Aufsichtsrat von VW melden: „Im Namen aller 660.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kondolieren Aufsichtsrat und Vorstand den Angehörigen von Ferdinand Piëch und würdigen seine großen Verdienste um Volkswagen, die Konzernmarken und die Entwicklung des Automobils insgesamt.“ Auch der Betriebsratsvorsitzende lobt den Verstorbenen über den grünen Klee, spricht von „Liebe zum Produkt, strategische Weitsicht und feinem Gespür.“ Piëch galt als Patriarch des VW-Imperiums, das er tatsächlich zu Teilen geschmiedet hat. Ferdinand Piëch: Eine prägende Figur des Kapitalismus weiterlesen

VEB Volkswagen? Vergesellschaftung der Automobilindustrie!

Zu meiner Position, die Autoindustrie müsse unter „gesellschaftliche Kontrolle gestellt werden“, sie gehöre „entmündigt“ und betreut, bekam ich die zweifelnde Frage, ob „Entmündigung“ nicht gleich sei wie „Verstaatlichung“, was „ein Geschmäckle“ hätte. Darin schwingt immer mit, dass es in der DDR staatliche Betriebe, so genanntes „Volkseigentum“ gab und die darauf gegründete Planwirtschaft vollends versagt habe. Das war für mich Anlass, meine Überlegungen zu diesem Komplex nochmals im folgenden zusammen zu fassen – obwohl die ökonomischen, die juristischen und die moralischen Aspekte noch nicht genügend differenziert sind. VEB Volkswagen? Vergesellschaftung der Automobilindustrie! weiterlesen

Vollbremsung: Zur politischen Ökonomie des Autos

Während die Autoindustrie auf Elektro-Modus umschalten will, kommt Ungemach mehr als üblich ins Haus: Der gigantische Abgasbetrug, der Klimawandel, die Aktionen der Jugend für einen lebenswerten Planeten, die Blockade von Autofabriken und der mondän-perversen IAA bringen das Auto vollends in Verruf.

Die E-Autos werden noch als „Transformation“ verkauft, da kommen die mörderischen Schürf-Bedingungen für die Gewinnung Seltener Erden ans Licht der Öffentlichkeit und treiben den eitlen Nutzern die geheuchelte Schamesröte ins Gesicht.

Im jüngst veröffentlichten Buch schreibt Klaus Gietinger in diesem Zusammenhang über Glencore, den bereits aus den Paradise-Papers bekannten Konzern, einen der weltgrößten Rohstoffproduzenten (Seite 121): Vollbremsung: Zur politischen Ökonomie des Autos weiterlesen

Ausstieg sofort oder doch lieber Erhalt der Arbeitsplätze?

Gewerkschaften gehen immer davon aus, dass sie die unmittelbaren Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten haben – Arbeitsplatz, Einkommen, sonstige soziale Rechte; alles schwer erkämpft.

Die Kohleförderung in Deutschland ist klein geworden – 20.000 Beschäftigte in drei Revieren sind nicht wirklich viel für den Arbeitsmarkt in Deutschland (0,07 Prozent) – noch dazu bei einem angeblichen „Fachkräftemangel“. Veränderungen erzeugen Unsicherheit und Angst. Alles soll so bleiben, wie es ist; das wünschen sich diejenigen, die aus ihrer Sicht einen guten Job haben. Die Industrie hat ein großes Interesse am Weiterbetrieb der Tagebaue und Kraftwerke, weil damit viel Geld verdient wird. Daraus leiten sie die Forderung ab, für künftige entgangene Gewinne vom Staat entschädigt zu werden – und darüber wird in unserem Land ernsthaft diskutiert. Ausstieg sofort oder doch lieber Erhalt der Arbeitsplätze? weiterlesen

Hauptsache Arbeit? Der Abgasbetrug und seine Folgen

Drei Jahre sind seit der Aufdeckung des millionenfachen Abgasbetruges der Auto- und Zulieferindustrie im September 2015 vergangen, nachdem zuvor über ein Jahrzehnt Millionen Kundinnen und Kunden in aller Welt hintergangen wurden, der Umwelt irreparabler Schaden zugefügt und der Staat um erhebliche Steuereinnahmen betrogen wurde. Zunächst stand nur der Konzern Volkswagen wegen besonderer Dreistigkeit (Werbung mit „Clean-Diesel“) und Renitenz (Irreführung und Täuschung der Justizbehörden) im Scheinwerferlicht der Ermittlungen in den USA, dann Bosch und Conti als Zulieferer von Soft- und Hardware der „Abgasreinigung“, später gerieten dann eigentlich alle verbliebenen europäischen und amerikanischen Autokonzerne ins Visier der Ermittler. Der Betrug jedoch wurde keineswegs mit der Enttarnung im September 2015 beendet, sondern läuft ohne Unterbrechung weiter, wie der Produktionsstopp bei Audi wegen der aktuell eingebauten betrügerischen Software in der ersten Mai-Woche 2018 zeigte. Hauptsache Arbeit? Der Abgasbetrug und seine Folgen weiterlesen

Krise als Chance – Die Autoindustrie steckt in einem Dilemma!

Die Automobilindustrie befindet sich auf ihrem Höhepunkt und zugleich in der größten Krise ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte. Die Gesetze des Kapitalismus verlangen kategorisch nach weiterem Wachstum. Doch die begrenzten Ressourcen, die Megastaus in den urbanen Zentren und der wesentlich durch Emissionen des Verkehrs verursachte Klimawandel fordern eine Mobilität ohne private Autos mit Verbrennungsmotoren. Elektrofahrzeuge sind, entgegen weitverbreiteter Meinungen, kein Ausweg aus dem Dilemma, da der Ressourcenverbrauch und die Emissionen im Lebenszyklus, abhängig vom Strommix, nicht besser sind als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.

Zur «Lösung» des Energieproblems hat der Chef von Volkswagen, Herbert Diess, jetzt eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ins Gespräch gebracht.

Allerdings sind in der Auto- und Zulieferindustrie Hunderttausende Menschen beschäftigt. Die Branche trägt wesentlich zur Wertschöpfung bei. Die Autoindustrie ist eine Schlüsselindustrie für Deutschland, Frankreich, Tschechien, die Slowakei, inzwischen auch für Ungarn und Polen, zum Teil für Italien, Spanien und Portugal. Gleiches gilt für die USA, Mexiko und Brasilien, für Japan und Korea. Krise als Chance – Die Autoindustrie steckt in einem Dilemma! weiterlesen

ÖPNV statt SUV!

Initaitive und Bündnis für eine andere Verkehrspolitik, für die Stärkung des ÖPNV in Magdeburg.

Aufzeichnung einer Veranstaltung der AG ÖPNV von DIE LINKE im Stadtverband Magdeburg im Frühjahr 2019. Inzwischen gibt es das Bündnis mit Attac, Fahrgastverband, Die LINKE, Bündnis 90/Die Grünen, BUND, Studierendenrat der Univesität und weiteren Gruppen und Persönlichkeiten.

Es wurde ein Plakat herausgegeben 01-A3-Plakat-ProMVB-DRUCK fb, nun wird ein Flyer in großer Auflage verteilt: 20190603-A5-ProMVB-DRUCK-1

Riskante Autowette

VW und Ford kooperieren bei Modetrends der »neuen Mobilität«: Milliarden auf »autonomes Fahren« gesetzt!

In der Debatte um die »Transformation« der Automobilindustrie scheint eines klar: Das Produkt und dessen Nutzung müssen grundlegend verändert werden. Gestritten wird, in welche Richtung das gehen soll. Und wer diese kontrolliert. »Der Volkswagen-Konzern wird sein Kerngeschäft transformieren, mit mehr als 30 zusätzlichen elektrischen Modellen bis zum Jahr 2025, sowie dem Ausbau von Batterietechnologie und autonomem Fahren«, ist in »Zahlen, Daten Fakten, Volkswagen Navigator 2018« (März 2018) zu lesen. Im November hatte das Management verkündet, dass in den folgenden fünf Jahren 44 Milliarden Euro in E-Mobilität, neue Geschäftsfelder, autonomes Fahren und Digitalisierung investiert würden. Das ist ein Drittel der geplanten Gesamtinvestitionen. Nun wird teilweiser Vollzug gemeldet: Der Weg ist frei für eine Kooperation mit der Ford-Tochter »Argo AI«. Riskante Autowette weiterlesen