Die Krise der Autoindustrie, Voraussetzungen und Chancen einer Verkehrswende

  1. Die Misere
  2. Landnahme und Neokolonialismus
  3. Alternativen

Die Misere

Was ist los bei Daimler –  fragen so- und selbsternannte Autoexperten. „Um 30 Prozent ist der Vorsteuergewinn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. In allen fünf Sparten erodiert der Betriebsgewinn. In der Zentrale in Stuttgart erklärt man die schlechte Performance mit Einmalbelastungen und externen Faktoren wie dem Handelsstreit zwischen den USA und China. … nach dem Kurseinbruch von rund 20 Prozent seit Jahresanfang warten die Aktionäre auf positive Nachrichten. Die gestern verkündete künftige Holding-Struktur allein ist es nicht“ – so das Handelsblatt am 27. Juni des Jahres. Um die konkreten Zahlen, wohlgemerkt für ein Quartal, zu nennen: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 30 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gesunken, teilte der Stuttgarter Autobauer mit. Der Umsatz schrumpfte um ein Prozent auf 40,8 Milliarden Euro. Nur 2,6 Mrd. Euro Vorsteuergewinn, und „die Aktionäre warten auf positive Nachrichten“. Was für ein krankes System! Die Krise der Autoindustrie, Voraussetzungen und Chancen einer Verkehrswende weiterlesen

Personalrochade im Autokartell

Kein Neustart im Dieselskandal: Ebenfalls belasteter BMW-Einkaufsvorstand soll in U-Haft sitzenden Audi-Chef ersetzen – „junge welt“ vom 26.7.2018

Bereits seit dem 18. Juni, seit mehr als vier Wochen also, sitzt der Audi-Boss Rupert Stadler in Untersuchungshaft – höchste Zeit, für den Posten des Vorstandsvorsitzenden die Nachfolge zu regeln, um den Betrieb so gut als möglich am Laufen zu halten. Vorgeworfen werden Stadler Betrug und Falschbeurkundung. Vor allem besteht aber aus Sicht der Justiz Verdunklungsgefahr, weil er einen Informanten der Staatsanwaltschaft identifizieren und dann »beurlauben« wollte. Die Jagd nach Maximalprofiten und der Knast können eben dicht beieinanderliegen, wenn man erst mal in die Mühlen der Justiz geraten ist. Personalrochade im Autokartell weiterlesen

Fahrerflucht: Geschichten aus der deutschen und südafrikanischen Provinz

Ausnahmsweise heute iher „nur“ ein Bericht aus dem Spiegel vom 18. März diesen Jahres. Als Vorbemerkung nur soviel: Müller ist nun noch weder Vorstand von Porsche noch der von Volkswagen und der zitierte Wolfgang Hatz ist längst bei Porsche rausgeflogen, seine Untersuchungshaft wurde nur gegen eine Kaution von drei Millionen Euro und ein Kontaktverbot mit anderen Verfahrensbeteiligten in den Ermittlungen wegen des Abgasbetruges außer Vollzug gesetzt:

VW-Chef Müller soll bei Fahrerflucht Beifahrer gewesen sein

Ein früherer Porsche-Top-Manager soll 2013 in Südafrika einen Unfall mit Verletzten verursacht und Fahrerflucht begangen haben. Laut „Bild am Sonntag“ war der heutige VW-Konzernchef Matthias Müller sein Beifahrer. Fahrerflucht: Geschichten aus der deutschen und südafrikanischen Provinz weiterlesen

Das deutsche Autokartell: Maximalprofite und Knast liegen dicht beieinander

„Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinen Profit, wie die Natur vor der Leere.“

Weiter geht das Zitat von P.J. Dunning (1860), das Karl Marx in einer Fußnote im „Kapital“ bekannt machte: „Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv und waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“

Ich wollte nicht unbedingt recht behalten, aber es bewahrheitet sich jeden Tag: Das deutsche Autokartell: Maximalprofite und Knast liegen dicht beieinander weiterlesen

Maximalprofite oder Mobilitätsbedürfnisse?

Die Autobranche steht vor einem gravierenden Wandel. Welche alternativen Lösungen möglich sind, entscheidet sich heute!

Die Autoindustrie als Schlüsselindustrie der Bundesrepublik hat schon einige Krisen überstanden, die Kollateralschäden sind beträchtlich: Fabriken sind verschwunden, Städte sind verwaist, Fusionen, Betriebsschließungen und Massenentlassungen wiederholen sich etwa alle zehn Jahre. In den übrig gebliebenen Produktionsstätten wurde rationalisiert und optimiert, zeitweilige Unternehmenspartnerschaften und Überkreuzbeteiligungen wurden geschlossen, neue Märkte »erobert«, Full-Flex-Fabriken gebaut.
Damit das Geschäft für die verbliebenen Konzerne besser als zuvor floriert, werden Bedürfnisse künstlich geschaffen: Maximalprofite oder Mobilitätsbedürfnisse? weiterlesen

Verunsicherte Autoindustrie – Ängste in den Belegschaften

Mehrarbeit und Kurzarbeit lösen sich ab

Dass die Autoindustrie sich in einer schweren und vielfältigen Krise befindet, ist offensichtlich. Nicht nur, dass die Finanzkrise fortdauert; vor allem hat sich das Geschäftsmodell, dass über mehr als 100 Jahre funktioniert hat, überlebt: Schon immer war das Auto in Form einer Tonne Stahl, viel Mechanik und noch mehr Elektronik auf vier Gummirädern zwecks Transportes von ein bis zwei Personen an einer Stunde des Tages ein sichtbares Dementi jeglicher Zweckrationalität des menschlichen Verstandes. Nun kommen irreparable Umweltzerstörung und das Ende der Ressourcen für Bau und Betrieb notwendiger Rohstoffen hinzu.   Verunsicherte Autoindustrie – Ängste in den Belegschaften weiterlesen