Im Bildungszentrum der IG Metall in Sprockhövel wurde Ende Januar die Ausstellung „4074 Tage – Tatorte der NSU-Morde“ eröffnet. Im Begleitheft zur Ausstellung heißt es u.a.: „Mit ihrer Ausstellung macht die Fotografin Gabriele Reckhard die zehn Tatorte sichtbar, an denen rechtsradikale Täter des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zehn Menschen ermordeten. Neun der Opfer waren Männer mit migrantischer Wurzel, das zehnte Opfer war eine Polizistin. Sie alle wurden an ihren Arbeitsplätzen hingerichtet. 4074 Tage – Tatorte der NSU-Morde weiterlesen
Autor: StephanKrull
Rezession der Auto- und Zulieferindustrie: Rauswurf aus dem Paradies!
VW-Mehrheitseigner Wolfgang Porsche reitet Attacke gegen Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft.
Im Dezember 2015, als der Abgasbetrug noch frisch und die Folgen unabsehbar waren, hatte Wolfgang Porsche Tränen der Rührung in den Augen bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg, als die Facebook-Gruppe »Wir halten zu VW, egal was passiert« vorgestellt wurde. Mit erstickender Stimme dankte er der Belegschaft, als ein T-Shirt mit dem Spruch »VW und IGM – ein Team, eine Familie« tausendfach verteilt wurde. Die Facebook-Gruppe ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und die IG Metall wird von den wahren Verhältnissen eingeholt. Rezession der Auto- und Zulieferindustrie: Rauswurf aus dem Paradies! weiterlesen
Gewerkschaften und Autoindustrie – eine ambivalente Beziehung
Zum Thema Automobilismus hat OXI seine März-Ausgabe 2019 gestaltet, darin Anmerkungen von mir zur gewerkschaftlichen Arbeit in der Autoindustrie.
Von gewaltiger Kapitalmacht angetrieben, hat sich das Auto samt dazugehöriger Technologie und Ideologie vor gut hundert Jahren in unserer Gesellschaft festgesetzt. »Das Automobil mag nicht nur interessierte Geister zu erregen, es kann auch Dividenden bringen«, wird in Ilja Ehrenburgs Roman »Das Leben der Autos« von 1929 eine Rede Henry Fords zitiert. »Was die Arbeiter anbetrifft, so muss man sie ändern, indem man sie dem Typ der Maschine angleicht.« Gewerkschaften und Autoindustrie – eine ambivalente Beziehung weiterlesen
Bremsspuren der Autokonjunktur zu Lasten der Beschäftigten
Arbeiter im Osten degradiert? VW ordnet für Werk in Zwickau 15 Wochen Kurzarbeit an. Stammwerk in Wolfsburg wird verschont.
Auf das Jahr 2019 werfen viele Beschäftigte der Autoindustrie begründet einen sorgenvollen Blick. Die Verkäufe an private Käufer sind rückläufig. Zwei Drittel aller verkauften Pkw in Deutschland sind inzwischen Dienst- und Geschäftsfahrzeuge – überwiegend größere, schnellere und schwere Spritschlucker. Ein nicht geringer Teil der Zulassungen erfolgen für die Hersteller selbst: leicht geschönte Statistiken.
Aber die Ökonomie lässt sich nicht überlisten. Das Jahr begann mit Schließtagen oder Kurzarbeit bei Ford, Audi, Opel und Volkswagen – starke Zeichen für nicht ausgelastete Kapazitäten. Bremsspuren der Autokonjunktur zu Lasten der Beschäftigten weiterlesen
ArbeitFairTeilen – Voraussetzungen und Bedingungen mehrfacher Arbeitsteilung
Vortrag bei der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft in Fuldatal zum Thema Arbeit – Faulheit – Grundeinkommen. Erstveröffentlichung in: Fromm Forum (deutsche Version), Tübingen (Selbstverlag), Nr. 14 / 2010, S. 57-62.
Aus Gründen der Aktualität hier der Vortrag von mir bei dieser Tagung der Erich-Fromm-Gesellschaft. ArbeitFairTeilen – Voraussetzungen und Bedingungen mehrfacher Arbeitsteilung weiterlesen
Zukunft Auto Umwelt Mobilität
Die Diskussionen um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und über die Höhe der zulässigen Emissionen sind zu kurz gegriffen, wenn sie nur den ökologischen Aspekt berücksichtigen. Vielmehr geht es hierbei um eine gesellschaftliche, mithin soziale, ökonomische und ökologische Problematik von globalem Ausmaß. Zukunft Auto Umwelt Mobilität weiterlesen
Volkswagen: Transformation zur Profitsteigerung?
Bei Volkswagen soll die Produktivität im Stammwerk Wolfsburg im Zeitraum von 2016 bis 2020 um jährlich fünf Prozent erhöht werden. Durch vielfältige Maßnahmen sollen so 186 Millionen Euro eingespart werden, wie ein Unternehmenssprecher am 14. Februar mitteilte. Das müsste jetzt im Endspurt umgesetzt werden, denn die zurückliegenden drei Jahre haben wegen Abgasbetrug und Lieferunfähigkeit eher das Gegenteil bewirkt. Volkswagen: Transformation zur Profitsteigerung? weiterlesen
‚Mythos Volkswagen‘ – vom KdF-Wagen bis zum Weltkonzern
‚Mythos Volkswagen‘ – vom KdF-Wagen bis zum Weltkonzern weiterlesen
Daimler AG, der Betriebsrat und der tendenzielle Fall der Profitrate
Politische Ökonomie mit Karl Marx und der Irrtum des Betriebsratsvorsitzenden Brecht.
Gewerkschaften und Linke müssen sich mehr mit politischer Ökonomie beschäftigen – alltäglich und seminaristisch. Dann wäre der oberste Betriebsrat bei Daimler vom Rückgang des Gewinns erstens nicht überrascht worden und zweitens wäre ihm etwas anderes eingefallen, als „wir müssen die Effizienz erhöhen, keine Frage.“
Michael Brecht, Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Daimler im Handelsblatt: „Wenn bei steigenden Stückzahlen die Ergebnisse schlechter werden, müssen wir die Effizienz erhöhen, keine Frage.“ Daimler AG, der Betriebsrat und der tendenzielle Fall der Profitrate weiterlesen
Jobs oder Klima? Die falsche Frage
Sexistische Werbung und Angriff auf den Öffentlichen Personennahverkehr!
Volkswagen hat vor Jahresende 2018 für aufgeregte Debatten gesorgt: 7000 Stellen sollen in Emden und Hannover wegfallen, weil diese Standorte – wie das Werk in Zwickau – für E-Autos umgebaut werden. Die Ankündigung wurde in einen Zusammenhang mit der Konferenz von Katowice und den Beschlüssen der EU zu CO2-Emissionen gestellt.
Volkswagen, die IG Metall und der Betriebsrat warnen vor zu ehrgeizigen Klimazielen, Niedersachsens Ministerpräsident Weil befürchtet einen unkalkulierbaren Stellenabbau, Bundeswirtschaftsminister Altmaier warnt vor der Überforderung der Autoindustrie, Betriebsratsvorsitzender Osterloh kündigt eine Reaktion der Beschäftigten bei den Wahlen an: «Ich frage mich, ob die Entscheidungsträger in Brüssel und Berlin sich darüber im klaren sind, was sie damit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern der Autoindustrie antun. Ich gehe davon aus, dass die Arbeitnehmer sich bei den anstehenden Wahlen genau ansehen werden, welche demokratische Partei ihre Interessen vertritt. Oder wer soziale Nachhaltigkeit tausender Arbeitsplätze vergisst und sich in den schicken Vierteln der Großstädte lieber für überscharfe Grenzwerte feiern lässt.» Die AfD spielt indessen den Verteidiger des «deutschen Diesel und der deutschen Arbeitsplätze». Aber wer die falsche Frage stellt, kann nicht zu einer richtigen Antwort gelangen. Jobs oder Klima? Die falsche Frage weiterlesen