Nachdenken über die Revolte

50 Jahre sind seit der 68-er Revolte bald vergangen – ein guter Grund, darüber nachzudenken und ein wenig zu berichten; nicht aus Paris, nicht aus Frankfurt oder Berlin, sondern aus Hannover –  Vorbereitung für einen Beitrag von mir für eine Ausstellung im historischen Museum und eine Publikation dazu.

Benno Ohnesorg war schon ein Jahr vorher am Rande der Demonstration gegen den Schah von Persien in Berlin erschossen und in Hannover beigesetzt worden. Inzwischen, nach mehr als vier Jahrzehnten, wurde Brücke im Zentrum Hannovers nach Benno Ohensorg benannt.

Am 11. April 1968 wurde das Attentat auf Rudi Dutschke verübt, die unmittelbare Folge waren die Blockaden gegen die BILD-Zeitung, gegen den Springer-Verlag auch in Hannover. BILD hat mitgeschossen – so war die Stimmung damals in der BRD und in Westberlin. Aber nicht nur dort, eben auch in Frankreich, in der CSSR, in den USA und in vielen anderen Ländern. Die „Graphische Jugend“, die Jugendgruppe der IG Druck und Papier, war einer der Kristallisationspunkte der Arbeiterjugend und der Kooperation zwischen Arbeiterjugend und studentischer Jugend.

Am 5. April 1968 wurde Martin Luther King in Memphis/USA ermordet – der gleiche Tag, an dem ich „gegautscht“ wurde – eine alte Zeremonie der Schriftsetzer und Buchdrucker für „Jünger der schwarzen Kunst“ nach erfolgreicher Ausbildung.

Am 5./6. Mai 1968 wurde die SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) gegründet, in deren Bundesvorstand ich, fast 20-jährig,  beim Gründungskongress in Essen gewählt wurde – keineswegs zufällig war der 150. Geburtstag von Karl Marx als Gründungsdatum gewählt.

Am 26. Mai demonstrierte wir zusammen über 10.000 Menschen in Bonn gegen die Notstandsgesetze, die die damalige Große Koalition durchbringen wollte und leider auch durchgebracht hat.

Also: Ich sinniere gerade darüber – über  weitere Hinweise dazu würde ich mich sehr freuen.

 

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