14 Prozent Arbeitslosigkeit, 6 Millionen Arbeitslosengeldempfänger_innen, 10 Millionen fehlende Arbeitsplätze – Bundesregierung beschönigt die Lage!
Die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit beschönigen die Erwerbslosigkeit in unannehmbarer Art und Weise: Ausgewiesen werden „nur“ 2,545 Millionen Personen. Daraus wird eine Quote von 5,7 Prozent „aller Erwerbspersonen“ berechnet. Bezogen auf die „abhängigen Erwerbspersonen“ beträgt die Quote jedoch 6,3. Hinzu kommen 1 Mio. Personen, die in „Maßnahmen“ oder krank sind (macht zusammen 3,5 Mio.) und deshalb aus der veröffentlichten Statistik herausfallen. Die so ermittelte Erwerbslosenquote beträgt bereits 7,7%. Fast 6 Mio. Personen (das entspricht ca. 14% der „erwerbsfähigen Leistungsberechtigten“) bekommen Arbeitslosengeld. Wenn dann noch unfreiwillige Teilzeitarbeit und geringfügige Beschäftigung von ca. 6 Mio. Personen hinzugerechnet werden, ist von über 10 Millionen fehlenden Arbeitsplätzen bzw. einer entsprechenden Unterbeschäftigung auszugehen.
Außer durch eine radikale Arbeitszeitverkürzung und eine faire Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern und zwischen den Generationen ist dieses Problem nicht zu lösen!
Die gesellschaftliche Debatte darum wird schon geführt. Während Gewerkschaften und soziale Bewegungen für Arbeitszeitverkürzungen und für mehr Autonomie in der Arbeitszeitgestaltung sprechen (und ab Jahresende 2017 auch Tarifverhandlungen führen), wollen die Arbeitgeber und die Bundesregierung das Arbeitszeitgesetz „flexibilisieren“ und den 8-Stunden-Tag auflösen. Die geschönten und vielfach publizierten Daten der Bundesanstalt und der Bundesregierung sind Teil dieser Auseinandersetzung.
Foto © Stephan Krull