BMW-Betriebsrat quer zur IG Metall: Arbeitszeitkonflikte vor dem Gewerkschaftstag

Höbel kämpft, Schoch sabotiert, Urban erklärt

In den ostdeutschen Ländern Berlin, Brandenburg und Sachsen wurden die Gespräche zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeberverband zur Angleichung der Arbeitszeit an den Westen (35-Stunden-Woche) seitens der IG Metall am 30. September 2019, knapp eine Woche vor Beginn des Gewerkschaftstages, beendet. Eine Einigung über die Einführung der 35-Stunden-Woche war mit den Arbeitgebern nicht möglich. BMW-Betriebsrat quer zur IG Metall: Arbeitszeitkonflikte vor dem Gewerkschaftstag weiterlesen

Ausstieg sofort oder doch lieber Erhalt der Arbeitsplätze?

Gewerkschaften gehen immer davon aus, dass sie die unmittelbaren Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten haben – Arbeitsplatz, Einkommen, sonstige soziale Rechte; alles schwer erkämpft.

Die Kohleförderung in Deutschland ist klein geworden – 20.000 Beschäftigte in drei Revieren sind nicht wirklich viel für den Arbeitsmarkt in Deutschland (0,07 Prozent) – noch dazu bei einem angeblichen „Fachkräftemangel“. Veränderungen erzeugen Unsicherheit und Angst. Alles soll so bleiben, wie es ist; das wünschen sich diejenigen, die aus ihrer Sicht einen guten Job haben. Die Industrie hat ein großes Interesse am Weiterbetrieb der Tagebaue und Kraftwerke, weil damit viel Geld verdient wird. Daraus leiten sie die Forderung ab, für künftige entgangene Gewinne vom Staat entschädigt zu werden – und darüber wird in unserem Land ernsthaft diskutiert. Ausstieg sofort oder doch lieber Erhalt der Arbeitsplätze? weiterlesen

30 Stunden sind genug! Ein Plädoyer für kollektive Arbeitszeitverkürzung!

Die Gewerkschaften sind in der arbeitszeitpolitischen Defensive. Der langjährige Verzicht auf die Forderung nach Reduzierung der Wochenarbeitszeit hatte ausufernde Arbeitszeiten und Kontrollverluste für Beschäftigte, Gewerkschaften und Betriebsräte zur Folge.

Zusätzliche freie Tage – Feiertage, Verfügungs- oder Urlaubstage – sind gut, aber ebenso wenig eine Alternative zur 30-Stunden-Woche wie die Tarifvereinbarung der IG Metall vom Frühjahr 2018. 30 Stunden sind genug! Ein Plädoyer für kollektive Arbeitszeitverkürzung! weiterlesen

Krise als Chance – Die Autoindustrie steckt in einem Dilemma!

Die Automobilindustrie befindet sich auf ihrem Höhepunkt und zugleich in der größten Krise ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte. Die Gesetze des Kapitalismus verlangen kategorisch nach weiterem Wachstum. Doch die begrenzten Ressourcen, die Megastaus in den urbanen Zentren und der wesentlich durch Emissionen des Verkehrs verursachte Klimawandel fordern eine Mobilität ohne private Autos mit Verbrennungsmotoren. Elektrofahrzeuge sind, entgegen weitverbreiteter Meinungen, kein Ausweg aus dem Dilemma, da der Ressourcenverbrauch und die Emissionen im Lebenszyklus, abhängig vom Strommix, nicht besser sind als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.

Zur «Lösung» des Energieproblems hat der Chef von Volkswagen, Herbert Diess, jetzt eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ins Gespräch gebracht.

Allerdings sind in der Auto- und Zulieferindustrie Hunderttausende Menschen beschäftigt. Die Branche trägt wesentlich zur Wertschöpfung bei. Die Autoindustrie ist eine Schlüsselindustrie für Deutschland, Frankreich, Tschechien, die Slowakei, inzwischen auch für Ungarn und Polen, zum Teil für Italien, Spanien und Portugal. Gleiches gilt für die USA, Mexiko und Brasilien, für Japan und Korea. Krise als Chance – Die Autoindustrie steckt in einem Dilemma! weiterlesen

IG Metall: Arbeitszeitverkürzung nicht auf dem Plan?

Vor dem Gewerkschaftstag der IG Metall: Der Vorsitzende Hofmann sieht keine Veranlassung für Arbeitszeitverkürzung – und erwähnt die Auseinandersetzung in den ostdeutschen Bundesländern nicht einmal!

Mehr Einfluss von Gewerkschaften gibt es nicht geschenkt, der muss erkämpft werden; ebenso die Überwindung von Resignation und Rechtsentwicklung!

Die Organisationsmacht der Gewerkschaften erodiert: weniger Tarifbindung, weniger Mitglieder und weniger Betriebsräte. Das führt – ganz objektiv – zur Verschärfung der Konkurrenz der auf Erwerbsarbeit angewiesenen Menschen um weniger werdende Arbeit. Die Krise der Auto- und Zulieferindustrie ist ein anschauliches Beispiel mit dem angekündigten Personalabbau, mit den Werks- und Betriebsschließungen. IG Metall: Arbeitszeitverkürzung nicht auf dem Plan? weiterlesen

Mächenstunden auf der Hannover-Messe

Get new technology first – Wetten auf die Zukunft.

Einen Tag habe ich mich auf der Industrie-Messe in Hannover kundig gemacht. An Superlativen mangelt es nicht: Industrial Transformation, Get new technology first, Future of Work in Industrie, Industrial Intelligence und die Vernetzung von Mensch und Maschine im KI-Zeitalter. Zur Eröffnung von „Women power – woman career day“ sprach … Überraschung … ein Mann. Mächenstunden auf der Hannover-Messe weiterlesen

ArbeitFairTeilen – Voraussetzungen und Bedingungen mehrfacher Arbeitsteilung

Vortrag bei der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft in Fuldatal zum Thema Arbeit – Faulheit – Grundeinkommen. Erstveröffentlichung in: Fromm Forum (deutsche Version), Tübingen (Selbstverlag), Nr. 14 / 2010, S. 57-62.

Aus Gründen der Aktualität hier der Vortrag von mir bei dieser Tagung der Erich-Fromm-Gesellschaft. ArbeitFairTeilen – Voraussetzungen und Bedingungen mehrfacher Arbeitsteilung weiterlesen

100 Jahre arbeitsfreier Sonntag

Seit genau 100 Jahren gibt es im Einzelhandel ein grundsätzliches Verbot der Sonntagsarbeit. Der arbeitsfreie Sonntag musste erstritten werden – und bis heute wird um ihn gestritten. Arbeit am Sonntag breitet sich immer mehr aus, der Streit um verkaufsoffene Sonntage ist nur die Spitze des Eisbergs. 100 Jahre arbeitsfreier Sonntag weiterlesen

Arbeitszeiten, die zum Leben passen!

Eine neue Publikation der IG Metall mit Berichten und Erfahrungen des Arbeitskampfes 2018. Im Mittelpunkt des Kampfes stand und steht die Auseinandersetzung um die Frage, wem die Zeit gehört – den Individuen oder den Unternehmen. Leben wir, um zu arbeiten oder arbeiten wir, um zu leben?

Am Tarifabschluss selbst habe ich Kritik, weil das Mehr an arbeitsfreier Zeit für viele Beschäftigte im Wesentlichen ohne Lohnausgleich und vor allem ohne Personalausgleich, zum Teil durch Arbeitszeitverlängerung, ausgeglichen werden soll. Die Tarifauseinandersetzung hat jedoch die Tür ein Stück weiter aufgemacht für die Debatte um die Arbeitszeit. Insbesondere die arbeitsfreien Tage werden von Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeitern in hohem Maße in Anspruch genommen, weniger die „kurze Vollzeit“, weil die Entgeltverluste nicht zu verkraften sind. Insgesamt wird sichtbar, wie groß der Wunsch nach einer allgemeinen Arbeitszeitverkürzung ist: 30-Stunden-Woche, Kurze Vollzeit für alle – mit vollem Lohnausgleich!

Link zum Buch:

Arbeitszeitbuch 2019 Metall- und Elektroindustrie

#ArbeitFairTeilen: Kürzer arbeiten – besser leben

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Kürzer arbeiten – besser leben!

Text und Flyer der Initiative „Arbeitszeitverkürzung jetzt“!

Arbeitszeitverkürzung gehört wieder auf die Tagesordnung. Anders sind große gesellschaftliche Probleme wie Massen­arbeits­losig­keit und prekäre Beschäftigung nicht zu lösen. Wir brauchen einen neuen Arbeitszeitstandard von etwa 30 Stunden pro Woche. Diese „kurze Vollzeit“ ist nicht statisch, sondern nach persönlichen und beruflichen Situationen variierbar (Erziehungszeiten, Projektarbeit, Weiterbildung etc.), muss aber im Durchschnitt pro Jahr erreicht werden. #ArbeitFairTeilen: Kürzer arbeiten – besser leben weiterlesen