Hände weg vom 8-Stunden-Tag – Kurze Vollzeit für Alle!

Zum 1. Mai und an allen anderen Tagen des Jahres:
Hände weg vom 8-Stunden-Tag – Kurze Vollzeit für alle!
Bitte den Flyer runterladen, kopieren oder drucken lassen und am 1. Mai verteilen! Es gibt nix gutes, außer man tut es!

 

 

10 Millionen Menschen sind unterbeschäftigt – es gibt keinen Fachkräftemangel.

Kurze Vollzeit für Alle!

Es gibt nur zu wenig Bildung und Ausbildung und es gibt zu schlechte Entlohnung für harte Arbeit. Erwerbslosigkeit und Hartz IV sind eine Schande für eines der reichsten Länder der Welt. Um das Krebsgeschwür der Erwerbslosigkeit und Unterbeschäftigung zu überwinden, muss die Arbeit fair geteilt werden: Die Erwerbsarbeit und die unbezahlte Arbeit für Familien, Vereine, Kultur und demokratisches Engagement!

100 Jahre 8-Stunden-Tag: Vor 100 Jahren, im November 1918, wurde in Deutschland und vielen anderen Ländern der 8-Stunden-Tag eingeführt – im Ergebnis der Novemberrevolution und zur Rettung des Kapitalismus vor dem Aufbau einer solidarischen Gesellschaft. CDU/CSU und SPD wollen jetzt wieder hundert Jahre zurück. Im Koalitionsvertrag wurde die „Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes“ verabredet. Es sollen „Experimentierräume“ geschaffen werden, um die Höchstarbeitszeit zu „flexibilisieren“ und die Arbeitszeit zu entgrenzen. Es sollen Langzeitkonten und Minijobs ausgeweitet und gestärkt werden – all das läuft darauf hinaus, dass die Menschen länger arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Erwerbslosigkeit und Unterbeschäftigung werden so verfestigt, die Bedrohung mit Hartz IV bleibt über jedem Menschen hängen. Die Arbeitgeber lassen die Sektkorken knallen, die Börse knallt nach oben.

Wir wollen das Gegenteil! Kurze Vollzeit für Alle!

Die IG Metall hat mit dem jüngsten Tarifabschluss vorgelegt – wenn auch nur für besonders belastete Beschäftigte, wenn auch ohne Lohnausgleich. Aber die Richtung stimmt! Die Kurze Vollzeit ist in der Gesellschaft angekommen! Viele haben verstanden: Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen! Wir leben nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um gut zu leben! Der Tarifabschluss der IG Metall motiviert auch andere, Gewerkschaften und Sozialverbände, in die Offensive zu gehen.

Wie kann die neue Arbeitszeitinitiative aussehen?

Ausgangspunkt sind die gemeinsamen Interessen der Beschäftigten – mehr als 2/3 von 700.000 befragten Personen haben sich bei der Befragung durch die IG Metall für 35 Stunden und weniger pro Woche ausgesprochen. Aber es gibt unterschiedliche Bedürfnisse abhängig von Lebensalter, familiärer Situation, Bildung, Hobby, ehrenamtlicher Arbeit, Beruf bzw. Tätigkeit im Betrieb – taktgebunden oder kreativ.

Nehmen wir nur letzteres: Taktbindung gibt es in der Produktion und in der Verwaltung, kreativ gibt es in der Entwicklungsabteilung wie in der Produktion – und alles ändert sich gerade, also auch die Arbeitszeit-Bedürfnisse. Taktbindung, womöglich Schichtarbeit, erfordern tägliche Verkürzung der Arbeitszeit, nicht mehr als 6 Stunden pro Tag. Eigenverantwortlich und kreativ Beschäftigte möchten ihren „Job“ fertig machen, den Auftrag erledigen und wollen nicht weniger als 8 Stunden am Tag arbeiten, vielleicht auch noch den Samstag dranhängen, weil sie im Fluss sind und die Ideen gerade so sprudeln. Beide Bedürfnisse sind nachvollziehbar und verständlich. Aber das gemeinsame Interesse besteht darin, nach getaner Arbeit, nach erledigtem Job wieder Abstand zu nehmen von stressiger Arbeit, Zeit für sich, für Familie, für Hobbys zu haben – nur eben in unterschiedlichen Intervallen. Kein Problem! So geht nämlich intelligente Arbeitszeitpolitik im 21. Jahrhundert: Unterschiedliche Bedürfnisse bei gemeinsamen Interessen werden ernst genommen. Für die einen der 6-Stunden-Tag nach Bandarbeit in der Nachtschicht, für die anderen ein Freizeitausgleich nach Projektabschluss. Alle arbeiten durchschnittlich maximal 30 Stunden pro Woche.

Dass das geht, zeigen viele gute Beispiele. Was passiert, wenn der Arbeitstag nicht mehr acht Stunden dauert, sondern deutlich kürzer ist? Weniger Krankmeldungen, höhere Produktivität und zufriedenere Mitarbeiter – so lautet die Theorie. Ein Unternehmer in Bielefeld (Rheingans) wollte sich nun selbst von dem Konzept überzeugen – und führte eine 25-Stunden-Woche ein. In der schwedischen Stadt Göteborg wurde der 6-Stunden-Tag getestet. Das Ergebnis nach zwei Jahren: Die Beschäftigten sind gesünder und glücklicher und die Produktivität stieg.

Jetzt dürfen wir nicht nachlassen im Bemühen um Arbeitszeitverkürzung und faire Verteilung aller Arbeit! Vor allem müssen die Pläne der Regierung gestoppt werden. Um unserer Gesundheit willen, um unserer Kinder und Enkel willen, um unserer Vorfahren willen, die dafür gekämpft haben, darf der Arbeitstag nicht über die acht Stunden ausgedehnt werden!

Deshalb wollen wir Kurze Vollzeit für allenatürlich mit Lohnausgleich! Wir sparen uns die Milliarden-Kosten und die gesundheitlichen Schäden der Erwerbslosigkeit und wir lösen den Facharbeitermangel durch die Überwindung der Unterbeschäftigung.

http://www.attac-netzwerk.de/fileadmin/user_upload/AGs/AG_Arbeitfairteilen/1xA5-attac-1-Mai-2018_Haende-weg-vom-8-Stunden-Tag-Flyer_beidseitig-Farbe_1mm-Beschnittabfall.pdf

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