Gruß an die noIAA-Demo

Hallo liebe Leute bei der noIAA-Demo hier in München!

Ich grüße Euch als langjähriger Automobilarbeiter bei VW in Wolfsburg, als damaliges Mitglied des Betriebsrates und als aktiver Gewerkschafter!

Kann das sein:

Ein Autoarbeiter begrüßt die laute und öffentliche Kritik an der Autogesellschaft?

Das kann nicht nur sein, dass ist eigentlich ganz logisch,

denn die Eigentümer und die Manager blockieren die längst fällige Verkehrswende

und gefährden dadurch unsere Arbeitsplätze.

50.000 Arbeitsplätze sind allein im Jahr 2024 in der Autoindustrie verlagert oder vernichtet worden, weit über 100.000 in den letzten fünf Jahren. Und das wird so weitergehen, wenn wir dem Autokapital nichts entgegensetzen.

Währenddessen haben Volkswagen, Audi, Mercedes und BMW fette Gewinne eingefahren und hohe Milliarden-Dividenden an die Großaktionäre ausgeschüttet: An den PorschePiëch-Clan, an die Quandts und Klatten, an den Terrorstaat Katar und das islamistische Emirat Katar.

Die drei großen deutschen Autokonzerne haben Gewinnrücklagen von über 300 Milliarden Euro.

300 Milliarden Euro, die sie aus der Ausbeutung hunderttausender Arbeiterinnen und Arbeiter in aller Welt gezogen haben. Das wir in den deutschen Werken noch halbwegs gut bezahlt werden, tröstet die Arbeiter in der Türkei, in den USA, in Mexiko oder in China nicht, für die es nicht einmal Tarifverträge gibt.

Jetzt fragen sich die Kapital-Eigentümer, wohin mit all dem Geld, das in der Autoindustrie keine Verwertung mehr findet, weil sie technologisch den Anschluss verpasst und mit ihrer Luxusstrategie auf das falsche Pferd gesetzt haben.

Arbeitszeitverkürzung wäre eine lohnende Investition.

Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr wären eine lohnende Investition.

Aber das Kapital kommt auf die Idee, in die Hochrüstung zu investieren.

Zu verlockend „whatever it takes“ – zu verlockend die hunderte Milliarden Euro, die die Merz-Klingbeil-Regierung Rheinmetall & Co. in den Rachen werfen will.

Und jede Waffe wird ihren Krieg finden, in dem Menschen sich gegenseitig abschlachten sollen.

Und das Geld fehlt dann im Bildungswesen, im Gesundheitswesen und beim öffentlichen Verkehr. Das, liebe Leute hier bei der Demo, das ist natürlich nicht im Interesse der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Autoindustrie.

Deshalb grüße ich Euch und sage Danke, dass ihr den Finger in die Wunde legt.

Umweltbewegung, Verkehrswendebewegung, Klimabewegung, Friedensbewegung und die traditionsreiche Gewerkschaftsbewegung gehören zusammen, weil wir die gleichen Ziele haben: Ein gutes Leben für alle Menschen – in Frieden und in einer intakten, solidarischen Gesellschaft.

Solidarische Grüße! Stephan Krull

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