Krise in der Automobilindustrie, sozial-ökologische Transformation, Verkehrswende, Arbeitszeitverkürzung

Vorbereitung auf ein Seminar in Stuttgart, dem Land des „heiligs Blechle“:

„Transformation“ ist das Mega-Modethema der jüngsten Zeit – der Begriff ist jedoch so elastisch und unscharf, dass jede/r darunter verstehen kann, was sie oder er darunter verstehen will. Gewerkschaften sehen überwiegend Digitalisierung und Elektromotoren in Autos als technische Transformation in den Betrieben und fordern Qualifizierung und  „Transformationskurzarbeitergeld“, um diesen Veränderungsprozess sozial zu bewältigen. Ist dies ein wirksames Konzept?
Wem nutzt es und wie wollen wir leben und arbeiten? Alle betrieblichen und gesellschaftlichen Digitalisierungs- und Optimierungsstrategien sollten vor dem Hintergrund dieser Frage bewertet werden. Aus der Beantwortung dieser Fragen können dann Strategien beraten und umgesetzt werden.
Durch die vielfältige Krise (Ressourcenknappheit, Klimaveränderung, Nachfragerückgang und Produktivitätssprung) wird das Thema Arbeitszeit bzw. Arbeitszeitverkürzung unübersehbar und unabweisbar auf die Tagesordnung gerückt. Aber auch hier steht die Entscheidung noch aus, ob das „von oben“ und in Form von Massenerwerbslosigkeit erfolgt oder gesetzlich und tariflich flankiert als emanzipatorischer Prozess stattfindet. Aber wirkt Arbeitszeitverkürzung auch zur Schonung von Ressourcen und Natur? Ist Arbeitszeitverkürzung auch Bestandteil einer ökologischen Wende und einer klimagerechten Art zu wirtschaften? Immer ist Lohnausgleich bei Arbeitszeitverkürzung eine Voraussetzung – auch zwecks Umverteilung des Reichtums von oben nach unten. Ist aber ein voller Personalausgleich ebenfalls eine Voraussetzung?
Die Transformation nach sozialen und ökologischen Zielen muss deshalb weitergedacht werden – am Beispiel der Autoindustrie etwa so: Die Autoindustrie muss geschrumpft und transformiert werden in eine Mobilitätsindustrie, die den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen und der Gesellschaft entspricht. Das erfordert einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, des ÖPNV mit flexiblen Bussen und Straßen-, U- und S-Bahnen in kleineren Räumen, der Eisenbahn in größeren Räumen.
Zu diesem interessanten Seminar mit spannenden Diskussionen bist du herzlich eingeladen vom DGB-Stadtverband Stuttgart, ver.di Bezirk Stuttgart sowie Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften.
Referent: Stephan Krull, ehem. Betriebsrat bei VW in Wolfsburg, Koordinator des Gesprächskreises zur Zukunft der Autoindustrie bei RLS
Wann? Samstag, 14. März 2020 von 13.00 bis ca. 18 Uhr
Wo? Gewerkschaftshaus Stuttgart, Willi-Bleicher-Str. 20
Raum im Erdgeschoß (ehem. Büchergilde)

https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Mobilitaet/BUND_Broschu__re_mobilesBW_1907_RZ.pdf

https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Mobilitaet/Mobilitaet_Studie_Mobiles_BW_Kurzfassung.pdf

https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Mobilitaet/Mobilitaet_Studie_Mobiles_BW_Langfassung.pdf

https://m-five.de/nationales_projekt05.html

https://www.solidarische-moderne.de/de/topic/119.termine.html?id=68

ZuFo14032020 Krull Transformation AZV-1

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