Die Autoindustrie schafft sich ab!

Das Ende der Automobilproduktion in Australien: Politik gegen die „spezifisch australische Automobilkultur“.

Der US-Konzern General Motors schließt die Produktion von Autos in Thailand und die australische Traditionsmarke Holden, eine hundertprozentige GM-Tochter. Wie eine Fachzeitschrift (Automobilwoche) berichtet, will das Unternehmen Entwicklung, Produktion und Verkauf von GM-Fahrzeugen in Australien wegen unprofitabler Geschäfte einstellen.Am Freitag, 21. Februar 2020 ist Schluss, die Marke verschwindet, nachdem die Produktion in der Stadt Adelaide bereits vor drei Jahren eingestellt worden war. Seitdem wurden Fahrzeuge anderer GM-Marken importiert, darunter umfirmierte Opel, Daewoo oder Chevrolet. Das bedeutet das Ende der 90 Jahre langen Geschichte der Autoindustrie und der einzigen australischen Marke. Zuvor hatten die Unternehmen Ford, Toyota, Nissan, Mitsubishi, Chrysler und Leyland ihre Werke geschlossen. Dies vor allem wegen des vergleichsweise kleinen Absatzmarktes und der starken Konkurrenz durch Werke in Asien.

Die dünne Erklärung dazu: General Motors has announced the retirement of the Holden brand in Australia and New Zealand. This announcement is felt deeply by the entire Holden family, our customers and our fans.

Die Geschichte:

Das Unternehmen Holden war im Jahre 1856 als Sattlerei gegründet worden, im Zuge der Weltwirtschaftskrise kaufte GM 1931 die Holden Motor Body Builders zum Schnäppchenpreis und fusionierte sie mit General Motors (Australia) Pty. Ltd., sie stellte das erste Auto in Massenfertigung in Australien her. Auf dem Höhepunkt seines Erfolgs beschäftigte Holden 24.000 Menschen. Gebaut wurden Modelle aus dem GM-Baukasten und der GM-Tochter Opel, die inzwischen an PSA verkauft wurde.

Seit den 1950er bis in die 1990er Jahre beherrschte Holden den australischen Automobilmarkt, dann wurde die Konkurrenz aus Japan und Korea aber stärker.

Das „Auto-Medienportal“ schreibt dazu:

Um das Jahr 2000 herum entzog der australische Staat der Autoindustrie das Wohlwollen.Strikte Tempolimits, ein Netz von Überwachung und drakonische Strafen zerstörten sukzessive die spezifisch australische Automobilkultur. Die Kunden verloren zunehmend das Interesse an den hinterradgetriebenen, leistungsstarken Limousinen, die einst Freiheit auf Rädern symbolisierten. Es war nur noch ein symbolischer Akt, dass auch die 276 Kilometer lange unlimitierte Sektion des Stuart-Highway im Nordterritorium im November 2016 mit einem Tempolimit überzogen wurde. So bedauerlich das Ende der Marke Holden für das Image Australiens ist, so tröstlich ist es für den Kontinent, dass die Automobilindustrie am Wohlstand des Kontinents seit langem nur noch bescheidenen Anteil hat. Der wirtschaftliche Schaden hält sich in Grenzen.“

https://media.gm.com/media/au/en/holden/news.detail.html/content/Pages/news/au/en/2020/feb/0217_Holden.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert