Porsche-Piëch-Clan: Zurück zu den kriegerischen Wurzeln

Zahlreiche Meldungen und Überschriften in den vergangenen Tagen: Porsche SE will Investitionen in Rüstung ausbauen. Porsche will mehr in die Rüstung investieren. Porsche sucht Rendite in Rüstungsindustrie- Porsche flüchtet in Rüstungsgeschäfte. Porsche-Familie liebäugelt mit Einstieg in die Rüstungsindustrie. Porsche will Plattform für Rüstungsinvestitionen aufbauen.

Um das umzusetzen, zur öffentlichen Wirkung und zur ideologischen Unterstützung, will Porsche einen „Defense Day“ ausrichten.

Besondere Geschichte von Volkswagen schließt Werkverkauf an Rheinmetall aus

Vor dem Hintergrund der Überkapazitäten und der selbstverschuldeten Krise der in Autoindustrie, mit der Aussicht auf Milliarden-Gewinne („Whatever it takes“), wird Kapital umgruppiert: Aus der monströsen Autoindustrie hin zur tödlichen Rüstungsproduktion. Das ist an sich desaströs und schlimm – im Fall von Porsche ist es geschichtsvergessen und maximal verantwortungslos. Das Milliarden-Vermögen des Porsche-Piëch-Clans beruht auf der Unterstützung der Kriegsvorbereitung und der Kriegsführung der Nazis, auf der tödlichen Ausbeutung tausender Kriegsgefangener und KZ-Sklaven von 1938 bis 1945. Das ganze Unternehmen wurde von Ferdinand Porsche im Auftrage der Volksgemeinschafts-Ideologie der Nazis mit gestohlenem Gewerkschaftsvermögen aufgebaut. Autos wurden nur für Nazi-Größen und für die SS produziert. Ansonsten waren Ferdinand Porsche und Anton Piëch damit beschäftigt, die Wehrmacht mit diversen Kriegszeug vom Schwimmwagen bis zur Tellermine auszurüsten. „Das Jahr 1944 soll uns in der Arbeit immer enger zusammenschließen, auf dass der Sieg unser sei. Es lebe der Führer,“ so der SS-Oberführer und Wehrwirtschaftsführer Ferdinand Porsche im Dezember 1943 in der Werkszeitschrift. Damit haben sie ihr Geld verdient. Und kurz vor der bedingungslosen Kapitulation der faschistischen Wehrmacht setzten die beiden hauptverantwortlichen Kriegsverbrecher und Profiteure, Ferdinand Porsche und Anton Piëch, sich im Frühjahr 1945 mit der Kasse von Volkswagen (10 Millionen Reichsmark) nach Österreich ab. Das Vermögen des Clans hat hier seinen verbrecherischen Ursprung. Enkel Ferdinand Piëch außert sich in seiner eigenen Biografie so dazu: „Natürlich bin ich stolz auf meinen Großvater. Und als ich die eminente Rolle des Konstrukteurs begriff, hat mir die ganze Geschichte bloß imponiert und mich nicht eine Sekunde lang belastet, warum auch?“

Von Drohnen bis Panzerwagen

Die Porsche SE (Societas Europaea, Europäische Aktiengesellschaft) ist bereits an Unternehmen beteiligt, die im Rüstungsbereich aktiv sind. In Zukunft soll dorthin noch mehr Geld fließen. „Auf unserem Weg zu einer diversifizierten Investitionsplattform verfolgen wir die Themen Verteidigungsfähigkeit, Sicherheit und europäische Resilienz“, sagte Vorstandsvorsitzender Hans Dieter Pötsch, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des VW-Konzerns ist. „Wir wollen uns (…) verstärkt im Verteidigungs- beziehungsweise verteidigungsnahen Bereich engagieren, ohne unseren grundsätzlichen Fokus auf Mobilitäts- und Industrietechnologie zu verändern.“

Dazu will sich die Holding mit anderen reichen Familien zusammentun. Auf dem „Defense Day“ sollen Kontakte zu willigen europäischen Unternehmen geknüpft werden, die Interesse an Einstieg und Profiten in Hochrüstung hätten. Ein erster Schritt sei der Aufbau einer Plattform für Investitionen in Rüstungsunternehmen, die sich etwa mit Satellitenüberwachung, Aufklärungs- und Sensorsystemen, Cyber-Security oder Logistik- und Nachschubsystemen beschäftigen. Am Satelliten-Start-up Isar Aerospace und am Drohnenhersteller Quantum Systems ist die Porsche SE schon beteiligt. Rheinmetall und der VW-Konzern kooperieren seit 15 Jahren im Gemeinschaftsunternehmen „Rheinmetall MAN Military Vehicle“ und bauen bei RMMV viel Kriegsgeräte und mit dem Survivor einen Polizeianzer „für die Straßenschlacht.“

Rüstungskonzerne rüsten auf

Isar Aerospace ist eine der Beteiligungen der Porsche SE. Nach einer Erweiterung der Finanzierungsrunde von Isar Aerospace mit Blick auf private Investoren wie die Porsche SE, vor allem aber auf Subventionen vom Land Bayern, vom Bund und der EU, auf 220 Millionen Euro, unter anderem durch Gelder eines NATO Innovation Fund, belief sich das Gesamtkapital der Firma im Juni 2024 auf über 400 Millionen Euro. Nicht besonders beeindruckend ist die Fähigkeit des Unternehmens, große Mengen an Kapital einzuwerben angesichts der Rüstungsmilliarden ohne Ende. Der Start der zweistufigen Trägerrakete Spectrum erfolgte am 30. März 2025, circa 30 Sekunden nach dem Start stürzte sie unkontrolliert zu Boden und explodierte durch den Aufprall.

Auch traditionelle kleine Rüstungsfirmen profitieren von den weltweiten Kriegen und Konflikten: Heckler und Koch mit Sitz in Oberndorf am Neckar haben für 2024 ein Umsatzplus von knapp 18 Prozent gemeldet. Rheinmetall plant zwei seiner Werke, in denen noch Teile für zivile Bereiche gefertigt werden, auf die Produktion von Munition umzustellen. Dabei geht es um Werke in Berlin und Neuss. Nun schickt Rheinmetall sich an, das VW-Werk in Osnabrück zu übernehmen und dort Panzerwagen wie den Survivor zu bauen:

Zudem hat sich die Porsche SE jüngst an einer weiteren Finanzierungsrunde von Quantum Systems, einem Produzenten von Drohnen für Überwachungs- und Aufklärungszwecke, beteiligt.

Steuerspartricks und Rüstungsinvestitioen

Auf die von der Clanholding gehaltenen Aktien der Volkswagen AG, so im Halbjahresbericht der Porsche SE, entfällt eine Dividende von 1.000 Millionen Euro. Die Dividendenauszahlung erfolgte im Mai 2025 in Höhe von 700 Millionen Euro. Die Erstattung der Kapitalertragsteuer in Höhe von 300 Mrd. Euro erfolgt in den Folgejahren: Nicht genutzte Verluste aus Aktiengeschäften oder Fonds werden mit Gewinnen und der zuvor bezahlen Kapitalertragssteuer verrechnet. Ergaunerte Steuergelder werden in Rüstungsinvestitionen, in Tötungsmaschinen und wieder in horrende Profite umgewandelt. In Wolfsburg verweist der CDU-Wahlkreisabgeordnete in orwellscher Manier auf die wachsende Rüstungsindustrie: „Wir haben ja gute Voraussetzungen: Autobahn, Mittellandkanal, Kraftwerke und Personal. Es geht ja nicht um Krieg. Kriegsfähigkeit erhält den Frieden.“

Diverse Quellen: Porsche SE, Tagesschau, Handelsblatt, FAZ, NTV und andere; Foto: Detail einer Protestaktion in Wolfsburg, Büste des Kriegsverbrechers F. Porsche vor dem dortigen rathaus. © Mecki Hartung.

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