Volkswagen: Tarifliche Zugeständnisse und schmerzliche Beiträge

„In einem für Volkswagen beispiellosen Tarifkampf unter historisch widrigen wirtschaftlichen Bedingungen“ hat die IG Metall einen Tarifabschluss bei Volkswagen „mit schmerzlichen Beiträgen der Beschäftigten“ unterzeichnet (Zitate IG Metall).

Weihnachtswunder oder blaues Wunder – das ist hier die Frage!

Nach tagelangen Verhandlungen und großen Warnstreiks haben Volkswagen und die IG Metall am 20. Dezember 2024 ein Ergebnis erzielt. Bis 2030 will der Konzern mehr als 35.000 Stellen in Deutschland streichen. Die IG Metall betont: Alle Werke bleiben vorerst erhalten – bis 2030 gibt es eine Jobgarantie. Wie unter diesen Umständen in fünf Jahren 35.000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, bleibt eine offene Frage. Deutlich wurde zudem, dass es um eine Erhöhung der Gewinne geht – ein Verzicht des Porsche-Piëch-Clans auf Teile des Profits wurde vom Unternehmen entschieden zurückgewiesen und auch nicht vereinbart. Es scheint, als sei die Auseinandersetzung noch nicht beendet. Daniela Cavallo hatte Recht, als sie Eigentumsansprüche an Volkswagen für die Belegschaft formulierte. Und Christiane Benner hatte Recht, als sie die Verkürzung der Arbeitszeit ins Spiel brachte. Von beidem findet sich in der Vereinbarung nichts wieder.

Heute, am 6. Januar 2025, wird die Arbeit in einigen Werken und Bereichen von Volkswagen nach der verlängerten Weihnachtspause wieder aufgenommen. Erst ab heute kann und wird in den Belegschaften kollektiv über diesen Abschluss gesprochen. Ich selbst habe in den nächsten Tagen eine Reihe von Gesprächen und Veranstaltungen zum Tarifabschluss. Alles, was sich daraus ergibt, werde ich in der zweiten Januarhälfte aufschreiben und auch hier veröffentlichen. Ob es denn ein Weihnachtswunder war oder die Arbeiterinnen und Arbeiter ihr blaues Wunder erleben, wird sich noch zeigen.

Hier die Erklärung der IG Metall direkt nach Tarifabschluss: https://www.tarifrunde-vw.de/post/weihnachtswunder-von-hannover-sichert-volkswagen-standorte-ab

Foto: IG Metall; Transparent der Vertrauensleute aus der Lackiererei des Werkes Wolfsburg vor dem Verwaltungshochhaus des Konzerns. Dieses wird als „Haus des Geldverbrennens“ bezeichnet und beispielhaft wird auf die 30 Milliarden Kosten des Abgasbetruges und gigantische Fehlinvestitionen hingewiesen.

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