Autobelegschaften können mehr als Autos bauen. Aber wollen sie das auch? Landläufig wird angenommen, dass Beschäftigte in der Autoindustrie nichts als Autos im Kopf haben. Die von mir mitinitiierte Studie (Johannes Schulten, Jörn Boewe, Stephan Krull im Auftrage der RLS) hat ergeben, dass die Beschäftigten einer ökosozialen Wende offener gegenüberstehen als gemeinhin angenommen.
Hilft ein von der Gewerkschaft initiierter Fond, die Best-Owner-Group? Und geht das mit „marktwirtschaftlichen Mitteln“ – also mit der Entnahme von Profit für die privaten Eigentümer? Oder wären genossenschaftliche Lösungen nicht angebracht?
In der IG Metall und bei Betriebsräten der Auto- und Zulieferindustrie gibt es eine offene Debatte zu diesen Veränderungen (Transformation) sowie ein Finanzierungsinstrument: den Fonds Best-Owner-Group: “ … wie ein marktwirtschaftliches Konzept zur Stärkung des Eigenkapitals insbesondere von Zulieferunternehmen entwickelt werden könnte.“
Der ehemalige BA-Präsident Frank-Jürgen Weise ist auf Vorschlag der IG Metall der Koordinator, der ehemalige Bosch-Manager Bernd Bohr „Chefberater“ dieses Fonds: https://www.igmetall.de/service/publikationen-und-studien/metallzeitung/metallzeitung-ausgabe-dezember-2020/viele-zulieferer-stehen–zu-unrecht-im-schatten
Sollte es Ergebnisse dieser Initiative geben, so werden sie doch sehr diskret behandelt. Im „Stern“ war vor ein paar Tagen (6.5.21) in einem Bericht zu lesen:
Andere schreiben dazu:
Schon in wenigen Monaten könnten erste Übernahmen von Pleitekandidaten durch den Zuliefererfonds BOG erfolgen. Nun gibt es auch weitere Details zu den Zielunternehmen. Der Hilfsfonds für kriselnde Unternehmen aus der Zulieferindustrie, Best Owner Group (BOG), hat einem Bericht zufolge erste Übernahmekandidaten im Visier. Das hat das „Handelsblatt“ am 3. Februar diesen Jahresberichtet. „Wir haben das Ziel, bis Ende des zweiten Quartals 200 bis 250 Millionen an Investorengelder einzusammeln“, sagte demnach Bernd Bohr, Chefberater der BOG. Erste Übernahmen könnten Mitte dieses Jahres stattfinden.
Der Fonds wurde im Herbst des vergangenen Jahres von der IG Metall ins Leben gerufen mit dem Ziel, Pleitekandidaten aus dem Verbrennergeschäft vor dem Aus zu retten. Die im Februar aktuellen Pläne sahen vor, drei bis sieben Zulieferer oder Sparten zwischen einer halben und einer Milliarde Euro Umsatz aufzukaufen. Der Fokus des Hilfsfonds liege auf den Gewerken Antriebsstrang inklusive Getriebe. Gießereien, Fertiger von Drehteilen und Kleinstbetriebe schließt Bohr dabei aus, heißt es weiter. „Wir wollen nicht die Insolvenzfälle retten“
Gibt es Anlass zur Hoffnung, dass sich ein Umdenken andeutet? Wie können wir diesen Prozess befördern? Das sind Fragen, die wir bei dem Webinar besprechen werden.
Freitag, den 28. Mai um 18:00h
Anwahl zum Zoom-Meeting: https://uni-jena-de.zoom.us/j/66423125032
Meeting-ID: 664 2312 5032
Kenncode: 035018
Das Webinar wendet sich an Alle, die der Auffassung sind, dass die „ökologische Frage“ und die „soziale Frage“ gemeinsam angegangen werden müssen.
Veranstalter*innen: Netzwerk Ökosozialismus, Linkes Forum Frankfurt, Club Voltaire Frankfurt, Ökosozialistische Initiative Mainz-Wiesbaden (ÖSI), Klima & Klasse (Jena), Antikapitalistische Linke (AKL) in der Partei „Die Linke“, Redaktion der Online-Zeitung „Scharf-Links“, Redaktion „Marx 21“, Redaktion der „Sozialistischen Zeitung“ (SOZ), Münchener Gewerkschaftslinke (MGL)-Vernetzung für Kämpferische Gewerkschaften (VKG)