Stephan Krull argumentiert schlüssig für die zwingende Notwendigkeit von Arbeitszeitverkürzungen mit einer neuen Norm, was die tarifliche Normalarbeitszeit betrifft.
Ein Blog-Beitrag von Freitag-Community-Mitglied pleifel
Teile des Gewerkschaftsapparats erkennen endlich (wieder) die ökonomischen Zusammenhänge von Arbeitszeitverkürzungen und Machtverhältnissen, die die Gewerkschaften leichtfertig einer konsensorientierten Strategie hinsichtlich des Schutzes der Kernbelegschaften geopfert hatten.
Nur haben sie damit nicht nur das Solidaritätsband zwischen den Beschäftigten und Arbeitslosen belastet, bzw. getrennt, sie haben zusätzlich noch die Flexibilisierung gefördert, die weitere Arbeitsplätze vernichtet und die Belastung für die Verbliebenen erhöht hat.
Um es nicht zu einseitig darzustellen, hat es auch durch die Kooperation mit den Unternehmen Vorteile und (vorläufig) sichere Arbeitsplätze (auch Verhinderung von Verlagerungen) gegeben, die aber auch die Konkurrenzsituation von Belegschaften über Löhne, Arbeitszeit und Arbeitsplätze innerhalb des eigenen Konzerns gefördert hat. Es handelt sich also kaum um eine vernünftige Langzeitstrategie, sondern allenfalls um eine Standortsicherung.
Stephan Krull argumentiert gut in: „Von Zeit zu Zeit“ der Ausgabe Ossietzky Nr. 15/2014, warum weitere Arbeitszeitverkürzungen auf eine neue tarifliche Normarbeitszeit zwingend erforderlich ist.
Ein ergänzender Artikel von Heinz-J. Bontrup in der gleichen Ausgabe beleuchtet mit weiteren Daten und Zusammenhängen das Thema. Der Artikel ist zurzeit noch nicht freigeschaltet:
„Arbeitsmarktrealitäten werden ausgeblendet“.
Sefan Krull schreibt regelmäßig Artikel für Ossietzky und ist Herausgeber des Buches: Volksburg, Wolfswagen – 75 Jahre Stadt des KdF-Wagen.
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
https://www.freitag.de/autoren/pleifel02/zurueck-aus-der-flexibilisierung