VW, Daimler und BMW: 180 Milliarden Euro Gewinnrücklagen!

Vergesellschaftung jetzt! Mobilitätsbedürfnisse in den Mittelpunkt statt Orientierung auf Maximalprofite!

Die Autoindustrie ist eine der Schlüsselindustrien in unserem Land – systemrelevant insoweit, als dort hunderttausende Menschen beschäftigt sind und ein großer Teil des Sozialproduktes hergestellt wird. Zu den Aufgaben der Gewerkschaft in diesem Bereich gehört die „Erringung und Sicherung des Mitbestimmungsrechtes der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im Betrieb und Unternehmen und im gesamtwirtschaftlichen Bereich durch Errichtung von Wirtschafts- und Sozialräten sowie die Überführung von Schlüsselindustrien und anderen markt- und wirtschaftsbeherrschenden Unternehmungen in Gemeineigentum (Satzung der IG Metall, §2.4).

In der Krise wird sichtbar, was wirklich systemrelevant ist, nämlich die Produktion und Verteilung von Lebensmitteln, die Gesundheitsversorgung, der Erhalt und die Pflege von öffentlicher Daseinsvorsorge und Infrastruktur. Die Autoindustrie würde besser geschrumpft, gewendet und in Gemeineigentum überführt wird. VW, Daimler und BMW: 180 Milliarden Euro Gewinnrücklagen! weiterlesen

Arbeiten in Zeiten von Corona? Leben vor Profite!

Berichte aus einigen Betrieben

Betriebe, in denen Produkte oder Dienstleistungen hergestellt werden, die nicht zur Versorgungssicherheit gehören, müssen sofort stllgelegt werden: Corona wird sich weiter ausbreiten, wenn nicht alle Erwerbsarbeit sofort beendet wird, alle Betriebe geschlossen werden, die nicht versorgungsrelevant sind!

Das geht nicht, ohne dass die Beschäftigten Unterstützung bekommen „ohne Limit“, wie das auch von Scholz, Altmeier und Merkel für die Unternehmen garantiert worden ist: 90 Prozent Kurzarbeitergeld für alle diese Menschen!

„Kurzarbeit ist natürlich auch ein finanzielles Problem für die Kolleginnen und Kollegen.“

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Aussperrung bei VW: Wer sich nicht beugt, wird bestraft!

Ausgerechnet am Freitag dem 13. März mussten alle 470 Beschäftigten der Volkswagen-Sitzefertigung (Sitech GmbH) in Hannover ihren Werksausweis abgeben: am Montag wurde die Fertigung eingestellt, das Werk wird geschlossen – allerdings nicht wegen Corona, sondern wegen unbeugsamen Widerstandes gegen die Pläne des Managements. Die Arbeitszeit sollte auf 40 Stunden verlängert werden – ohne weitere Vergütung. Die Beschäftigten sollten 5 Stunden in der Woche gratis arbeiten kommen – gut 20 Stunden im Monat, 240 Stunden im Jahr. Nehmen wir nur einen Stundenlohn von 20 Euro als Berechnungsgrundlage, so sind das fast 5.000 Euro pro Jahr und Beschäftigten oder 2,3 Millionen Euro Extraprofit für den VW-Konzern. Die Forderung des Managements kann allein ökonomisch nicht erklärt werden, wenn wir uns die Zahlen von 2018 anschauen (die Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor): 1,1 Milliarden Euro Umsatz und 25 Millionen Euro Gewinnabführung an den Volkswagen-Konzern (Bundesanzeiger). Als die Belegschaft von Arbeitszeitverlängerung und Lohnkürzung nicht zu überzeugen war, wurde sie kurzerhand ausgesperrt. Vom sozialpartnerschaftlichen Vorzeigeunternehmen war das eher nicht zu erwarten, wurde doch in der letzten Krise 2009 noch die Betriebsgemeinschaft beschworen: IG Metall und Volkswagen – ein Team, eine Familie. Aussperrung bei VW: Wer sich nicht beugt, wird bestraft! weiterlesen

Autokrise: Aussperrung, Personalabbau und missratene Produktion

Der Absatz der Autoindustrie ist 2019 eingebrochen, am Beginn des Jahres 2020 geradezu abgestürzt. Stagnation in Europa, minus 2 Prozent in USA und Japan, minus 10 Prozent bzw. 13 Prozent in den großen Märkten China und Indien – so die Bilanz für 2019. Für die ersten beiden Monate des Jahres 2020 sind die Neuzulassungen in Deutschland um 10 Prozent gesunken (486.000). Schauen wir uns die in Deutschland hergestellten Marken und deren Zulassungsstatistik an, wird es eng für einige Standorte und sehr kritisch für viele Beschäftigte: Audi minus 10 Prozent, Daimler konstant, Opel minus 20 Prozent, Ford minus 20 Prozent, Porsche plus 30 Prozent, Tesla plus 20 Prozent (wie Porsche auf niedrigem Niveau), Volkswagen minus 10 Prozent, darunter Golf minus 20 Prozent, Passat minus 40 Prozent, Polo minus 30 Prozent (Zahlen VDA und KBA). Autokrise: Aussperrung, Personalabbau und missratene Produktion weiterlesen

Klimaschutz ist Klassenkampf – Mobilitätswende und sozialistische Klimapolitik

Zum Überleben der Menschheit braucht es nachhaltige und klimaverträgliche Entwicklung. Seit Jahrzehnten werden die Grenzen des Wachstums und damit die überbordende Menge von Löchern in der Erde, von Schutthalden über der Erde und Emissionen in unsere Luft weit überschritten. Mit diesem schädlichen und unverträglichen Wachstum muss gebrochen werden. Die westliche Lebensweise – nicht unser demokratisches Engagement, nicht die offene Gesellschaft, aber der häufige Anspruch, alles immer und überall im Überfluss zur Verfügung zu haben – ist so unhaltbar geworden, wie die Arbeitswut, die steigende Arbeitsproduktivität, der andauernde Stress, die wachsende Spaltung der Gesellschaft und die zunehmenden Depressionen. Klimaschutz ist Klassenkampf – Mobilitätswende und sozialistische Klimapolitik weiterlesen

Die sicherheitspolitische Dimension des Klimawandels – Deutsche Industrie fordert militärischen Schutz.

Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) verfügt über viel Einfluss in den Regierungsparteien. Er drängt – von der Öffentlichkeit kaum bemerkt – auf „mehr militärischen Schutz der Exportwirtschaft und der Handelswege. Hierzulande hängen 11,4 Millionen Arbeitsplätze vom Export ab.“ So Dieter Kempf, der Chef dieses Lobbyverbandes, bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Die sicherheitspolitische Dimension des Klimawandels – Deutsche Industrie fordert militärischen Schutz. weiterlesen

Autowelt: Panik und Fortschrittsglaube

Die Krise der Autoindustrie ist unübersehbar: Marktsättigung, Absatzeinbrüche, Endlichkeit der Ressourcen und dringend zu erreichende Reduzierung von Schadstoffemissionen führen zu technischen und ökonomischen Problemen für die Manager und zu existenziellen Ängsten bei den Beschäftigten. Das schärfste Argument dabei sind die drohenden Strafzahlungen, wenn die beschlossenen Grenzwerte für den durchschnittlichen Flottenverbrauch eines Herstellers überschritten werden – wobei Hersteller tatsächlich Konzerne sind, nicht einzelne Marken; also z.B. der VW-Konzern inklusive aller Marken, nicht aber die Marke Porsche als Teil des VW-Konzerns. Mit welchen Schwierigkeiten sie dabei zu kämpfen haben, wird am Baustopp des e-Audis in Brüssel ebenso deutlich wie an der Verschiebung der Markteinführung des VW ID3. Deshalb bauen alle Konzerne neben SUV‘s und Luxusautos eben auch kleine Fahrzeuge und wollen bzw. müssen zunehmend Elektroautos bauen und verkaufen sowie Sharing-Dienste entwickeln, um selbst Verkehre zu organisieren und über die Skaleneffekte überhaupt Gewinne realisieren zu können. Alles ein einziges Vabanque-Spiel. Autowelt: Panik und Fortschrittsglaube weiterlesen

Mobilitätswende und Arbeitszeitverkürzung – wider die Beschäftigungskrise in der Autoindustrie!

Mein Beitrag zur Konferenz der Klimagewerkschafter*innen, 25. Januar 2020 in Köln (als Aufnahme bei youtube sowie in Stichworten): Mobilitätswende und Arbeitszeitverkürzung – wider die Beschäftigungskrise in der Autoindustrie! weiterlesen

„Europäische Industriepolitik – ein Weg für den Green New Deal“

Mit Blick auf den Verkehrssektor unterstrich Stephan Krull, wie wichtig gerade auch in diesem Sektor mit seinen 2,5 Millionen Beschäftigen in der EU und weiterhin steigenden Treibhausgasemissionen die sozial-ökologische Transformation sei. Er forderte eine linke Industriepolitik, die den Schienenverkehr fördern, dabei jedoch auch soziale Garantien und eine Beteiligung der Beschäftigten und Gewerkschaften im Transformationsprozess umfassen müsse. Er unterstrich, dass weder SUVs noch Elektroautos die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen erfüllen können – denn die Menschen bräuchten weniger Autos, kleinere Autos und einen erschwinglichen und zuverlässigen öffentlichen Nahverkehr. Größe und Gewicht von Fahrzeugen des Individualverkehrs müssten durch Gesetzgebung reguliert werden. Der Umbau des Verkehrssektors bedeute neue Produktionskapazitäten und Tausende von Jobs im Bau von Fahrzeugen für den ÖPNV. Dieser Umbau müsse allerdings mit einer allgemeinen Arbeitszeitreduzierung einhergehen, damit die Menschen mehr Zeit für Bildung, Freizeit und demokratische Teilhabe haben.

https://www.dielinke-europa.eu/de/article/12627.konferenzbericht-europ%C3%A4ische-industriepolitik-ein-weg-f%C3%BCr-den-green-new-deal.html

Krise in der Automobilindustrie, sozial-ökologische Transformation, Verkehrswende, Arbeitszeitverkürzung

Vorbereitung auf ein Seminar in Stuttgart, dem Land des „heiligs Blechle“:

„Transformation“ ist das Mega-Modethema der jüngsten Zeit – der Begriff ist jedoch so elastisch und unscharf, dass jede/r darunter verstehen kann, was sie oder er darunter verstehen will. Gewerkschaften sehen überwiegend Digitalisierung und Elektromotoren in Autos als technische Transformation in den Betrieben und fordern Qualifizierung und  „Transformationskurzarbeitergeld“, um diesen Veränderungsprozess sozial zu bewältigen. Ist dies ein wirksames Konzept? Krise in der Automobilindustrie, sozial-ökologische Transformation, Verkehrswende, Arbeitszeitverkürzung weiterlesen