Für eine neue Arbeitszeitinitiative!

Mein Beitrag zur Initiative für ein neues Normalarbeitsverhältnis; Vortrag im Workshop „Dauerstress stoppen! Für eine neue Arbeitszeitinitiative“ am 27. April in Berlin.

Wo wir herkommen

Vor fünf Jahren führten wir hier auch im Rahmen der Rosa-Luxemburg-Stiftung die Tagung „Kämpfe um Zeit“ durch. Wie heute war Hilde Wagner von der IG Metall beteiligt, ebenfalls Jörg Wiedemuth, der Vorgänger von Norbert Reuter bei Verdi, Sybille Stamm, Richard Detje, Günter Busch, Florian Wilde, Bernd Riexinger und viele andere. Das Thema Arbeitszeit hatte vor fünf Jahren in den Belegschaften noch keine solche Priorität, wie das heute der Fall ist. Vielleicht hat unsere damalige Tagung, die ja selbst Ergebnis einer langen Reihe von Initiativen und Gesprächen war, dazu beigetragen, dass das Thema Arbeitszeitverkürzung jetzt – wieder – in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte gerückt ist. Für eine neue Arbeitszeitinitiative! weiterlesen

Zeit für den nächsten Schritt: 30-Stunden-Woche für Alle

Vor 100 Jahren wurde der 8Stundentag in Deutschland Gesetz. Neben Frauenwahlrecht und Betriebsräten eine der großen Errungenschaften der Novemberrevolution 1918.

100 Jahre und Produktivitätssteigerungen von mehreren 100 % später wollen die Unternehmer diese Errungenschaft zerstören. Statt die gewachsene Produktivität in kürzere und den Bedürnissen der Menschen angepasste Arbeitszeiten umzusetzen, wollen sie unter dem Vorwand, Digitalisierung und Globalisierung würden das erfordern, den 8Stundentag beseitigen. Sie benutzen die Wünsche der Beschäftigten, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, dazu, Arbeitszeiten vollkommen zu entgrenzen und am liebsten rund um die Uhr arbeiten zu lassen. Dies ist Teil der generellen Bestrebungen des Unternehmerlagers und seiner Helfer in neoliberal orientierter Wissenschaft und Politik, sämtliche Bereiche der Arbeitswelt zu deregulieren. Business Europe, die europäischen Unternehmensverbände, versuchen schon lange mithilfe der EU-Kommission die Europäische Arbeitszeitrichtlinie weiter aufzuweichen und von den ursprünglichen Zielen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes abzulösen.

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Hände weg vom 8-Stunden-Tag – Kurze Vollzeit für Alle!

Zum 1. Mai und an allen anderen Tagen des Jahres:
Hände weg vom 8-Stunden-Tag – Kurze Vollzeit für alle!
Bitte den Flyer runterladen, kopieren oder drucken lassen und am 1. Mai verteilen! Es gibt nix gutes, außer man tut es! Hände weg vom 8-Stunden-Tag – Kurze Vollzeit für Alle! weiterlesen

Der Angriff auf unser Leben – unsere Zeit ist unser Leben!

Arbeitgeber und FDP trommeln für die Auflösung des 8-Stunden-Tages

Im November 1918 wurde durch Beschluss des Rates der Volkskommissare der 8-Stunden-Tag zum Gesetz erhoben. Seither konnten tarifliche Verbesserungen erkämpft werden, so die 5-Tage-Woche (Samstag gehört Pappi mir) und die 35-Stunden-Woche (Mehr Zeit zum leben, lieben, lachen). Damit haben sich die Arbeitgeber nie abgefunden. Jetzt blasen sie zum roll back und schicken als erstes die FDP vor, die am 15. März im Bundestag einen entsprechenden Antrag eingebracht hat. Per Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD soll in „Experimentierräumen“ eine „Flexibilisierung“ der täglichen Höchstarbeitszeit möglich sein. Wir brauchen jedoch Arbeitszeitverkürzung und eine faire Verteilung aller Arbeit – der Lohnerwerbsarbeit wie der unbezahlten Arbeit in der Familie und in der Gesellschaft: ein neues Normalarbeitsverhältnis, Kurze Vollzeit für Alle! Der Angriff auf unser Leben – unsere Zeit ist unser Leben! weiterlesen

#ArbeitFairTeilen: Die Wüste lebt!

#ArbeitFairTeilen – hier ein Bericht über das jüngste Treffen mit Informationen zum Arbeitsmarkt und den weiteren Projekten der Arbeitsgruppe. Nun kommt’s: Bei dieser AG kann jede und jeder mitmachen! Ist das nicht toll. Mehr noch: Wir suchen und brauchen Mitstreiterinnen und Mitstreiter; Jüngere und Ältere, Frauen und Männer! Also: DU bist herzlich eingeladen. Bei Interesse kannst Du Dich gerne bei mir melden!

Was die Attac AG ArbeitFairTeilen bei ihrem Treffen am 2. März in Hannover besprochen und geplant hat: #ArbeitFairTeilen: Die Wüste lebt! weiterlesen

Zu wenig gefordert! Tarifabschluss der IG Metall

Veröffentlicht in analyse & kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis, Ausgabe 635 vom 20. Februar 2018

Die IG Metall setzte  in der Tarifrunde ein Thema und unterschätzte die Kampfbereitschaft der Belegschaften

Die Entgeltforderung der IG Metall in der jüngsten Tarifrunde im Pilotbezirk Baden-Württemberg war einfach und bescheiden: Sechs Prozent mehr Entgelt für zwölf Monate. Eine Forderung gestellt vor dem Hintergrund, dass die Gewinnsituation der Betriebe besser ist als in den letzten zehn Jahren. Und selbstverständlich haben die Beschäftigten den Anspruch, die Inflation (Zielinflation 2%) auszugleichen und am Mehrwert beteiligt zu werden (1,5% Trendproduktivität in der Gesamtwirtschaft, ca. 5% in der Metall- und Elektroindustrie). Üblicherweise kommt eine weitere Umverteilungskomponente hinzu, um von den Gewinnen des Unternehmen etwas mehr auf die Arbeitsentgelte zu übertragen. Zu wenig gefordert! Tarifabschluss der IG Metall weiterlesen

Tarifabschluss Metall- und Elektroindustrie: Licht und Schatten

Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie im Februar 2018: Forderungen, Ergebnisse, Bewertungen.

Die größte Auseinandersetzung steht noch bevor!

In der Nacht zum 6. Februar 2018 haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband Baden-Württemberg auf einen Tarifabschluss geeinigt, der von seinem sachlichen Gehalt und den materiellen Ergebnissen her von den anderen Tarifgebieten übernommen werden soll: Tarifabschluss Metall- und Elektroindustrie: Licht und Schatten weiterlesen

Der erste Schritt: Arbeitszeitverkürzung jetzt!

Ein Aufruf von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Unterstützung der IG Metall, der streikenden und kämpfenden Menschen in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie – mit vielen weiteren Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern.

Wir unterstützen die IG Metall-Initiative für die 28-Stunden-Woche

Endlich macht die IG Metall nach über 30 Jahren auch die Arbeitszeitverkürzung zum Gegenstand von Tarifverhandlungen. Sie fordert neben 6% Lohnerhöhung auch die Regelung einer befristeten Arbeitszeitverkürzung auf 28 Stunden pro Woche mit teilweisem Lohnausgleich für Kinderbetreuung, Pflege und durch Schichtarbeit besonders belastete Beschäftigte.

Die Forderung ist nach unserer Auffassung nicht nur aus Gründen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vernünftig. Sie kann auch zur Entlastung des Arbeitsmarktes beitragen. Der erste Schritt: Arbeitszeitverkürzung jetzt! weiterlesen

Von Zeit zu Zeit: Unterstützung für die IG Metall

Kritische Solidarität!

Im Januar hat die IG Metall die Verhandlungen für sechs Prozent mehr Lohn und für Möglichkeiten der individuellen und befristeten Arbeitszeitverkürzung aufgenommen. Die Arbeitgeber blocken in der Arbeitszeitfrage nicht nur, sondern fordern eine Ausweitung der Arbeitszeit und lehnen jeglichen materiellen Ausgleich für individuelle Arbeitszeitverkürzung ab. Begründung: Die Arbeitgeber seien nicht dafür zuständig, die Pflege von Angehörigen zu finanzieren. Jetzt streiken die Metaller – bei Redaktionsschluss mit offenem Ausgang. Von Zeit zu Zeit: Unterstützung für die IG Metall weiterlesen

Tarifstreit bei Volkswagen: Personalabbau und Arbeitszeitverlängerung?

70 Milliarden Euro Gewinnrücklagen!

VW macht kein verhandlungsfähiges Angebot, fordert aber Arbeitszeitverlängerung – dabei geht es ausschließlich um Gewinnsteigerung für die Großaktionäre, für den Porsche-Piëch-Clan und die Scheichs von Katar; trotz 70 Milliarden Euro Gewinnrücklage!

Und die „Enttäuschung“ ist allgemein bei den Gewerkschaftern, glaubten sie doch, immer wieder dem gleichen Irrtum verfallend, im Personalvorstand Karl-Heinz Blessing (SPD), einen der ihren zu haben. Aber wie jedes andere Vorstandsmitglied ist auch der Personalvorstand ausschließlich den Profitinteressen des Unternehmens, den Renditeerwartungen der Aktionäre, dem Porsche-Piëch-Clan und den Scheichs von Katar verpflichtet – so wie es vor Blessing eben Peter Hartz und Horst Neumann waren; allesamt Mitglieder der SPD und der Gewerkschaft und quasi von der IG Metall und dem Betriebsrat vorgeschlagen bzw. berufen worden.

Im Forderungskatalog fehlt, im Vergleich mit den Forderungen der Metall- und Elektroindustrie, die Forderung nach individueller Absenkung der Arbeitszeit. Der Grund dafür ist eine bereits sehr hohe Arbeitszeitflexibilität für das Unternehmen. Am Beginn des Jahres 2018 wird dieser „Arbeitszeitkorriodor“ fleißig genutzt. In Bereichen wie der Golf-Fertigung in Wolfsburg, der Bulli-Fertigung in Hannover oder der Fertigung für den US-Markt in Mexiko gibt es wegen Auftragsmangel „Arbeitsruhe“ und zum Teil länger andauernd die 4-Tage-Woche, andererseits läuft die SUV-Produktion des Tiguan in Wolfsburg auf Hochtouren, mit Überstunden und Wochenendarbeit wegen Auftragsstau: die atmende Fabrik und oft atemlose Beschäftigte. Bei dieser Ausgangslage hat das Unternehmen in der ersten Verhandlung erst gar kein Angebot unterbreitet, sondern die eigene wirtschaftliche Lage dramatisch dargestellt, auf die Konkurrenz und auf „globale Risiken“ hingewiesen. Tarifstreit bei Volkswagen: Personalabbau und Arbeitszeitverlängerung? weiterlesen