Steinmeier: Laufbursche der Autoindustrie

Das Komplott auflösen: Sechs Sofortforderungen

Man ist fast sprachlos angesichts der Dreistigkeit, mit der die Autokonzerne und die Regierung ihre mafiöse Zusammenarbeit betreiben. Da war der ehemalige Pressesprecher der Bundesregierung, Thomas Steg (SPD) als Oberlobbyist von Volkswagen wegen der Tierversuche mit Abgasen „beurlaubt“, schon rückt sein Stellvertreter nach: Jens Hahnefeld, hoher Beamter und Diplomat im Außenministerium  – seit vier Jahren abgestellt als „Abteilungsleiter“ bei VW, zuständig für „internationale und europäische Politik“. Zwischen Bundesregierung und Autoindustrie gibt es null Distanz, das passt kein Stück Papier. Wie Lobbyismus funktioniert wird im Mailverkehr deutlich, der unmittelbar nach Aufdeckung des Dieselbetruges zwischen Steinmeiers Amt (damals Außenminister) und dem VW-Diplomaten geführt wurde: Steinmeier: Laufbursche der Autoindustrie weiterlesen

„Schert Euch zur Arbeit, ihr faulen Säcke“!

Volkswagen-Tochter will Belegschaft weiter spalten, neu  Eingestellte Ingenieure und Facharbeiterinnen sollen drastisch niedrigere Löhne bekommen.

„Schert Euch zur Arbeit, ihr faulen Säcke“ – so pöbelt ein SUV-Fahrer diejenigen an, die sein Auto konstruiert und gebaut haben. Aber die Belegschaft einer Ingenieurfirma  kämpft gegen Erpressung durch die Geschäftsführung und gegen drastische Gehaltsabsenkungen. Die IG Metall will über  „die verantwortliche und durchdachte gemeinsame Weiterentwicklung des Tarifvertrages“ verhandeln. Bei Opel wurde gerade mit der „Anpassung“ der Tarifverträge der  Entfall von Tariferhöhungen für alle Beschäftigten vereinbart. So wird die Konkurrenz der Konzerne direkt auf die Beschäftigten übertragen und abgewälzt. „Schert Euch zur Arbeit, ihr faulen Säcke“! weiterlesen

Drei Mann, ein Maschinengewehr – Vor 80 Jahren legte Hitler den Grundstein für das »Volkswagen«-Werk

Vor 80 Jahren legte Hitler den Grundstein für das »Volkswagen«-Werk im heutigen Wolfsburg – es ging von Anfang an um Kriegsproduktion

Im Mai 1938 hieß es in der »Wochenschau«: »Heute am 26. Mai 1938 steht ein kleiner Ort im Süden des Gaues Ost-Hannover im Blickpunkt ganz Deutschlands. Hier soll nach dem Willen des Führers ein gigantisches Werk entstehen, von dem man noch einmal in der Welt reden wird. (…) Den Arbeitern des Volkswagenwerkes werden die schönsten Pausenräume, Duschanlagen und Sportplätze zur Verfügung stehen, so dass hier nicht nur die technischen Anlagen, sondern auch die soziale Betreuung der Belegschaft einzigartig in der Welt sein werden.«

Die Grundsteinlegung für das nach der gleichnamigen Naziorganisation benannten Kraft-durch-Freude-Werks, vorgenommen durch Adolf Hitler persönlich, entsprach vielen Bedürfnissen der Nazi-Führung. Ideologisch ging es um die Verankerung der Volksgemeinschaftsideologie, um Propaganda für das Wohlstandsversprechen der Nazis – deshalb wurden 70.000 »Volksgenossen« nach Fallerleben gekarrt, deshalb war die Veranstaltung an jedem »Volksempfänger« zu hören, deshalb wurde der christliche »Himmelfahrtstag« für diese monströse Veranstaltung benutzt. Es sollte die Größe und die Modernität des Naziregimes demonstriert werden. Die Fabrik sollte die größte und produktivste Autofabrik der Welt werden. In dem in seiner Architektur und Technologie den amerikanischen Ford-Fabriken nachgebauten Werk sollten zwecks Volksmotorisierung und Autogesellschaft jährlich 900.000 Autos gebaut werden. Drei Mann, ein Maschinengewehr – Vor 80 Jahren legte Hitler den Grundstein für das »Volkswagen«-Werk weiterlesen

Arbeitszeitverkürzung, Mindestlohn, Grundeinkommen: Drei Projekte, die zusammengehören!

Gemeinsam haben wir in der Attac AG ArbeitFairTeilen unsere Ideen zu Mindestlohn, Grundeinkommen und Arbeitszeitverkürzung aufgeschrieben. Der Text stammt überwiegend aus dem Krisenjahr 2009, ist aber – insbesondere bezogen auf das Grundeinkommen – sehr aktuell und nach wie vor unsere Position, die wir in die Debatte einbringen.

Mindestlohn, Grundeinkommen und ArbeitFairTeilen gehören zusammen! Arbeitszeitverkürzung, Mindestlohn, Grundeinkommen: Drei Projekte, die zusammengehören! weiterlesen

„Veränderungen können nur von außen kommen“

Was läuft schief bei VW? Über die Unkultur des Schweigens, die Wagenburgmentalität, eine Landesregierung und eine Gewerkschaft, die ihrer Verantwortung nicht gerecht werden.

Ein Gespräch aus dem Magazin „Hintergrund“ im Herbst 2016 https://www.hintergrund.de/wp-local/archiv.php?issue=2016-4

Der ehemalige VW-Betriebsrat Stephan Krull (geboren 1948) begann im Jahr 1985 als Arbei­ter in der Lackiererei im Volks­wagen-Werk Wolfsburg. 1990 wurde er in den Betriebsrat gewählt, dem er bis zum Jahr 2006 angehörte. Stephan Krull war Mitglied im Ortsvorstand der IG Metall Wolfsburg und der Tarifkommission bei Volkswagen. Er ist Herausgeber des 2013 im Verlag Os­sietzky erschienenen Buches Wolfsburg: 75 Jahre „Stadt des KdF-Wagen“. Wir sprachen mit ihm über die derzeitigen Verwerfungen rund um das Unternehmen und die mögli­chen Perspektiven für Volkswagen. „Veränderungen können nur von außen kommen“ weiterlesen

Marxistische Interventionen in die Autoindustrie

Das Geschäftsmodell der Autoindustrie ist erschöpft – wie es weitergeht, ist noch offen. Da lohnt es, über Interventionen in den Suchprozess nachzudenken, über gesellschaftliche Verantwortung und soziale Gerechtigkeit, über eine radikale Arbeitszeitverkürzung und über die Stadt der kurzen Wege, über Klimaveränderungen, Vergesellschaftung zwecks sozial-ökologischer Transformation!

I.

Das Geschäftsmodell der alten Automobilindustrie ist erschöpft wegen der versiegenden Ressourcen, der untragbaren Umweltbelastungen, der Marktbegrenzung, wegen der Begrenzung der kaufkräftigen Nachfrage und weil das Mobilitätsversprechen weder in den urbanen Zentren noch in infrastrukturarmen Regionen eingehalten werden kann. Was aus diesem erschöpften Geschäftsmodell jetzt neu entsteht, ist umkämpft (Klassenkampf): Geht es künftig weiterhin nur um Profitmaximierung oder kann nachhaltige Mobilität entsprechend den tatsächlichen Mobilitätsbedürfnissen angeboten werden, können die Mobilitätszwänge reduziert werden? Marxistische Interventionen in die Autoindustrie weiterlesen

Volkswagenkonzern unter öffentliche Kontrolle!

Bundes- und Landesregierung schweigen zu vorsätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge, zu systematischem Betrugssystem. Öffentliche Kontrolle ist die einzige Möglichkeit: den Betrug stoppen oder die Bänder stoppen?

In aller Vergangenheit hat es in der Volkswagen AG, in den sechs deutschen Werken der Mutterfirma, noch nie einen Streik gegeben – wohl ein paar Warnstreiks, aber noch nie einen unbefristeten Streik und die damit verbundene Stilllegung der Produktion. Nun stellt sich heraus: die betrügerischen Manager können es viel schneller und effektiver organisieren, dass die Bänder stillstehen und kein Auto vom Band läuft. Zumindest kein Audi A6 oder A7 mit Dieselmotor, weil dort fast drei Jahre nachdem der große Betrug aufgeflogen war, immer noch oder schon wieder betrügerische Software eingebaut ist. Die Abgasreinigung wird ab einem definierten Punkt abgeschaltet, Stickoxyde in verbotenem Umfang gelangen in die Atemluft und führen zu tödlichen Erkrankungen: vorsätzliche Körperverletzung mit Todesfolge. Volkswagenkonzern unter öffentliche Kontrolle! weiterlesen

Winterkorn hat Schuld? Irgendetwas stimmt da nicht!

Alles, was dem langjährigen VW-Boss Winterkorn vorgeworfen wird, ist aus meiner Sicht und aus meiner Erfahrung berechtigt. Trotzdem stimmt etwas nicht an der Berichterstattung, an dem Hype, der jetzt um Winterkorn gemacht wird. Irgendetwas ist falsch oder irgendetwas fehlt dort – so mein erstes Gefühl. Und dann: nachdenken. Wann begann der systematisch Betrug mit der Software zur Abgasmanipulation bei VW? Oder begann er gar nicht bei VW sondern bei Porsche? Oder bei Audi? Winterkorn hat Schuld? Irgendetwas stimmt da nicht! weiterlesen

VW: Profite durch Behinderung von Gewerkschaftsarbeit?

VW-Konzern streicht Milliardengewinne ein und wehrt sich gegen Einfluss von Beschäftigten

Frühere VW-Arbeiter in Brasilien fordern Gerechtigkeit (Sao Bernardo do Campo, 14. Dezember 2017)

Foto: Paulo Whitaker/REUTERS

Bei der Aktionärsversammlung von Volkswagen am Donnerstag in Berlin war beste Laune angesagt – 11,6 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern, 84 Milliarden Euro Gewinnrücklagen, eine Kapitalrendite von über zwölf Prozent, 50 Millionen Euro für die Vorstandsmitglieder und Dividenden von vier Milliarden Euro für die Eigentümer. VW: Profite durch Behinderung von Gewerkschaftsarbeit? weiterlesen