Private Equity Fund – tödliche Rendite!

Im Frühjahr 2016 schrieb ich in einem kleinen Artikel für ossietzky über den tragischen Unfall eines Testfahrers auf dem VW-Prüfgelände nahe Wolfsburg: An einem regnerischen Sonntag überschlug sich der 28-jährige Testfahrer auf nasser Fahrbahn und war vermutlich sofort tot. Ein Jahr später wechselt nun im Sommer 2017 die Mehrheitsbeteiligung  der Firma, bei der der Testfahrer beschäftigt war, die „Formel D“, von der „Deutschen Beteiligungs AG“ einem Konsortium der Deutschen Bank, zur 3i Group, einem Private Equity Fund. 3i steht dabei für „Investors in Industries“. Das ist eines der Unternehmen in Form einer englischen GmbH (Public Limited Company PLC), die das Geld der Superreichen einsammeln und durch Kauf und Verkauf von Firmen wundersam vermehren: es geht um privates Beteiligungskapital dieses Fonds allein in Deutschland in Höhe von 15 Milliarden Euro, das nicht an geregelten Märkten, wie zum Beispiel an Börsen, handelbar ist; es ist der Kontrolle auch von Finanzbehörden entzogen. Private Equity Fund – tödliche Rendite! weiterlesen

Wer sich nicht bewegt, spürt seine Möglichkeiten nicht – Gedanken zur Linken nach der Bundestagswahl

Wir werden – vor allem in den ostdeutschen Bundesländern – nicht als Alternative zu den etablierten Parteien und zur herrschenden Politik wahrgenommen. Das liegt in erster Linie an Inhalten und an der Kommunikation, aber auch an unserem gelegentlich staatsmännischen Auftreten in den Räten, in den Parlamenten, in der Öffentlichkeit; das heißt, es liegt an zu wenig Nähe zu den Menschen und ihren Problemen, zu ihrer Sprache und zu ihren Träumen und Wünschen; an gelegentlich sichtbarer Selbstverliebtheit und Selbstgenügsamkeit, an hin und wieder sichtbarer Nähe zu und Übereinstimmung mit den Etablierten, mit den Mächtigen, mit den Einflussreichen und dem Wunsch, „dazuzugehören“. Aber wir dürfen uns und wir wollen uns diesem kapitalistischen System und seinem Überbau nicht anpassen, sondern wollen es überwinden.

Wie können wir glaubwürdig zur Veränderung und Verbesserung der Lebensverhältnisse beitragen? Wer sich nicht bewegt, spürt seine Möglichkeiten nicht – Gedanken zur Linken nach der Bundestagswahl weiterlesen

Zukunft der Automobilindustrie – wider die orwellschen Phantasien. Heinrich-Böll-Stiftung sagt Veranstaltung ab.

Während die Autoindustrie vorgibt, auf E-Mobilität zu setzen, weiß jeder vernünftig denkende Mensch, dass das keine ökologische Alternative ist und auch nicht klappen kann. Eine soziale Alternative wäre E-Mobilität schon gar nicht, weil viel weniger Arbeit (-splätze) benötig wird und weil das Auto zugleich wesentlich teurer werden würde. Das vorgebliche Konzept der Autoindustrie ist zum Scheitern verurteilt, weil es an den realen Bedürfnissen der Menschen vorbeigeht, weil es ausschließlich unter dem Primat der Profitmaximierung geplant wird. Zukunft der Automobilindustrie – wider die orwellschen Phantasien. Heinrich-Böll-Stiftung sagt Veranstaltung ab. weiterlesen

Zwei Jahre #Dieselgate: Mobilitäts- und Verkehrswende ist erforderlich!

 

VW hat die Behörden, die Kunden und die Umwelt systematisch betrogen, Verbrauchs- und Abgaswerte wurden verfälscht. Der Schaden ist weit höher, als dieses damals vermutet wurde. Sowohl amerikanische als auch europäische Umweltstandards, vor allem die Klimaveränderungen  fordern sinkende Abgaswerte, die Feinstaubemissionen führen zu dramatischen Erkrankungen vieler Menschen. Die erforderlichen Normen erfüllen vor allem die großen SUV’s und Luxusautos nicht. Deshalb hat Porsche einen Einstieg bei VW gefunden, Mercedes und BMW haben ihre Liebe zu kleineren Fahrzeugen entdeckt, um dadurch und durch ein paar E-Autos die Flottenverbräuche zu senken und die Spritschlucker und Gewinnbringer weiter produzieren und verkaufen zu können. Schließlich wollen die Neureichen rund um den Erdball weiterhin im Luxus schwelgen – scheiß auf das Klima! Schade um die Malediven, aber egal, wenn Bangladesch im Meer versinkt. Zwei Jahre #Dieselgate: Mobilitäts- und Verkehrswende ist erforderlich! weiterlesen

Bundesregierung pampert Autoindustrie mit Milliarden

Das Geld sitzt sehr locker bei der Bundesregierung, jedenfalls, wenn es um die Autoindustrie geht.  Die Dieselsubventionierung bzw. Steuerminderung für Dieselkraftstoff macht ca. 8 Milliarden Euro pro Jahr, das Dienstwagenprivileg und die Pendlerpauschale summieren sich ebenfalls auf über 8 Milliarden Euro. Von 2007 bis 2017 hat die deutsche Automobilindustrie 969 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung von verschiedenen Bundesministerien erhalten. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/12370) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke mitteilt, wurden außerdem in dieser Zeit 181 Millionen Euro für Investitionen gezahlt. Die Antwort enthält umfangreiche Angaben zur Förderung von Forschung und Entwicklung bestimmter Unternehmen in verschiedenen Jahren. Bundesregierung pampert Autoindustrie mit Milliarden weiterlesen

#Dieselgate Kollateralschaden? 200 Testfahrer in Wolfsburg verlieren ihren Job

Alle Jahre wieder spendete die Technische Versuchs- und Service GmbH  zur Weihnachtszeit Spielzeug an den Heilpädagogischen Kindergarten Rappelkiste in Wolfsburg. Mit prall gefüllten Tüten kamen die Geschäftsführer und der Betriebsrat in den Kindergarten. Dort wurden sie von Kindern und Erzieherinnen schon sehnsüchtig erwartet. Das Spielzeug wurde aus dem Erlös der Mitarbeiter-Tombola auf der jährlichen Weihnachtsfeier gekauft. Damit ist jetzt Schluss, die Beschäftigten können nix mehr spenden, werden auch keine Weihnachtsfeier und keine Tombola mehr haben. #Dieselgate Kollateralschaden? 200 Testfahrer in Wolfsburg verlieren ihren Job weiterlesen

VW in Polen: Protest, Widerstand, Entlassungen.

Nachdem die VW-Beschäftigten in der Slowakei im Juni erfolgreich streikten, ging es in Polen und Portugal weiter. ImAugust spitzte sich die Auseinandersetzung um Wochenendarbeit bei VW in Polen wie auch in Portugal zu. Während in Polen die im Betrieb seit vielen Jahren dominante Gewerkschaft Solidarność  dem Begehren des Unternehmens auf eine regelmäßige 18. Schicht in der Nacht von Samstag auf Sonntag für die Produktion von Fahrzeugen zustimmte, formierte sich im Betrieb Widerstand; in Portugal kam es zum Streik. Viele Kolleginnen und Kollegen wollen nicht mehr für 500 Euro im Monat auch noch ihr Wochenende opfern. Die Initiative in Poznan, deshalb eine neue Gewerkschaft zu gründen, wurde vom Unternehmen massiv bedroht, in Portugal wurden Gespräche mit der Gewerkschaft von VW verweigert. VW in Polen: Protest, Widerstand, Entlassungen. weiterlesen

Krise der Autoindustrie übertüncht – Jagd nach Profiten.

Kanzlerin Merkel eröffnet, wie alle Kanzler seit 85 Jahren, die IAA und macht gute Mine zum bösen Betrug der Autoindustrie. Mit glänzenden Karossen und geschönten Absatzzahlen soll die tiefe Krise der Branche übermalt werden. Hans-Gerd Oefinger schreibt dazu in NEUES DEUTSCHLAND vom 14.09.2017 und bezieht sich dabei u.a. auf Gespräch mit mir und Informationen von mir.  Krise der Autoindustrie übertüncht – Jagd nach Profiten. weiterlesen

Restrukturierung bei Volkswagen – wie kann es gehen und was bleibt?

Volkswagen könnte sich, so melden es verschiedene Agenturen und Zeitungen, u.a. das Manager Magazin[1], von einigen Töchtern trennen.

Hintergrund dieser Überlegungen bei VW sind die immensen Kosten des Abgasbetruges und die Milliarden für Entwicklung von Elektromobilität, autonomen fahren, Digitalisierung und neuen Geschäftsfeldern wie  „Mobilitätsdienstleistungen“. Mit CarSharing und Roboter-Taxen sollen in den nächsten zehn Jahren dem ÖPNV die Kunden weggenommen und ein Umsatz von 40 Mrd. Euro erzielt werden. Außerdem haben sich die Kreditkonditionen für Volkswagen verschlechtert, die Schulden sind gestiegen, Restrukturierung bei Volkswagen – wie kann es gehen und was bleibt? weiterlesen

Wer steckt hinter Hartz IV? – Die Ghostwriter der Hartz Kommission

Die Sanktionen aus HartzIV müssen abgeschafft werden. Dazu ein Text von Prof. Dr. jur. Helga Spindler mit vielen hilfreichen Informationen (Link unten).

Innerhalb von sechs Monaten, von Februar bis August 2002, erarbeitete die sogenannte Kommission für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt – kurz Hartz-Kommission genannt, ihre Vorschläge für die Hartz-Gesetze: Hartz I bis Hartz IV. Da ich als Mitglied des Betriebsrates bei VW in Wolfsburg Peter Hartz und seine Arbeitsweise kennengelernt hatte, war mir zunächst schleierhaft, wie ein so komplexes Vorhaben in dieser kurzen Zeit unter seinem Vorsitz entwickelt und Wer steckt hinter Hartz IV? – Die Ghostwriter der Hartz Kommission weiterlesen