NoG20: Grenzenlose Solidarität – Alternativen zum Neoliberalismus

Bewegende Tage des Protestes gegen neoliberale Globalisierung und für Alternativen dazu sind vorbei.

Es waren tolle Aktionen für eine andere, bessere Welt, für Frieden, soziale Gerechtigkeit, für Demokratie und Versammlungsfreiheit: die vielfältige und große Demonstration „grenzenlose Solidarität“ mit vielen zehntausenden Teilnehmenden am 8. Juni; die Empörung angesichts der Gewaltexzesse am Schulterblatt und in einigen anderen Straßen oder die völlig überzogenen bis komplett rechtswidrigen Polizeieinsätze und Campverbote.

Das der G20-Gipfel selbst keine brauchbaren Ergebnisse bringen würde, war zu erwarten. Die G20 sind und bleiben Teil des Problems, nicht der Lösung.

Bei der Hysterie, die nach den Protesten durch die Polizei und die Regierenden initiiert und gepflegt wird, drohen die Inhalte unterzugehen. Deshalb zu einem „meiner“ Themen hier eine kurze Information zu einer Veranstaltung im Rahmen des Gipfels der Alternativen:

Kampnagel, Donnerstag, 6. Juli 2017, 9 – 11 Uhr

Workshop der Attac AG ArbeitFairTeilen mit Margareta Steinrücke, Micha Amiri und über 40 Teilnehmenden:

ArbeitFairTeilen – 30-Stunden-Woche als sozialökologisches Projekt für Europa!

Die einzige gleichzeitig Arbeitsplätze schaffende und die Natur erhaltende Lösung stellt die gerechte Verteilung der vorhandenen bzw. angesichts zu erwartender Arbeitsplatzvernichtung durch Digitalisierung und Automatisierung verbleibenden Erwerbsarbeit unter allen Arbeitsfähigen dar.

Aktuell stellen 30 Stunden pro Woche die Größe dar, bei der Vollbeschäftigung wiederherstellbar wäre, perspektivisch geht es Richtung 20-Stunden-Woche. Wir wollen vorstellen, welche Tendenzen hin auf eine solche „Kurze Vollzeit für alle“ es bereits gibt, welche Widerstände dagegen, und gemeinsam Strategien zu einer europaweiten Durchsetzung einer sozialökologisch sinnvollen Arbeitszeit diskutieren.

30-Stunden-Woche heißt, dass im Durchschnitt nicht länger als 30 Stunden pro Woche gearbeitet wird. Dafür gibt es grundsätzlich drei Umsetzungsarten: den 6-Stunden-Arbeitstag, die 4-Tage-Woche oder projektphasenbezogene Beschäftigung mit anschließendem Freizeitausgleich.

Die kurze Vollzeit mit vollem Lohnausgleich bedeutet eine Umverteilung von 25 % des Umsatzes bzw. 9 % der Gewinne; weg von den Unternehmensgewinnen und hin zu den Löhnen. Diese 25 % können innerhalb von fünf Jahren erreicht werden. Pro Jahr wird somit eine Umverteilung von 5 % des Umsatzes angepeilt. Davon müssen jährlich nur 3 % durch tatsächliche Umverteilung aufgebracht werden, weitere 2 % werden sowieso durch Effi zienzsteigerungen (bessere Maschinen, etc.) ausgeglichen. Damit ist Arbeitszeitverkürzung auch ein wichtiger Hebel zur Verhinderung von überschüssigen Gewinnen und zur Überwindung der Herrschaft des Finanzkapitals.

Attac lehnt die neoliberalen Reformen der EU und die Schaffung einer Fiskal- und Wirtschaftsunion ab und fordert stattdessen eine Politik, die die sozialen Rechte und die Demokratie in Europa wiederherstellt und ausbaut. Neben den bereits existierenden Forderungen, wie eine einmalige, europaweit koordinierte Vermögensabgabe, Zerschlagung von Großbanken, etc. sieht Attac Deutschland es als notwendig an eine weitere Forderung hinzuzufügen: 30 Stunden für Europa – bei vollem Lohn-und Personalausgleich.

Das Versprechen der Bundesregierung, die Vollbeschäftigung herzustellen, ist mit einer Ausweitung und Vergrößerung des Niedriglohnsektors verbunden und ist insoweit als Drohung gegen die Erwerbstätigen wie gegen die Erwerbslosen zu verstehen.

http://arbeitszeitverkuerzung-jetzt.de/fileadmin/user_upload/Material/arbeitszeitflyer_0812.pdf

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